Weiterbildung für Kaufleute im Büromanagement

Kaufleute für Büromanagement sind in vielen Unternehmen die Basis für den Erfolg. Sie haben oft Positionen inne, in denen viele Informationen zusammenlaufen und eine Vielfalt an Aufgaben, die den Arbeitstag spannend macht. Mit Weiterbildungen bleiben sie in allen Bereichen up to date.

Weiterbildung kann die Motivation der Mitarbeitenden fördern und den Zusammenhalt stärken. Abbildung: Mohamed Hassan, Pixabay
Weiterbildung kann die Motivation der Mitarbeitenden fördern und den Zusammenhalt stärken. Abbildung: Mohamed Hassan, Pixabay

Computer im Büro sind inzwischen so selbstverständlich wie der Herd in der Küche. Doch bei der Digitalisierung ist nach wie vor noch Luft nach oben. Sei es der Breitbandausbau, das Umstellen auf neue Softwares oder die Arbeit im Homeoffice – Büros werden immer noch digitaler. Wer die Umstellung der Office-Programme Ende der 1990er-Jahre miterlebt hat, kann sich vielleicht noch daran erinnern, wie erfahrene Anwender vor der neuen Benutzeroberfläche saßen und das Druckersymbol suchten. Die Implementierung neuer Programme erfordert in jedem Fall Weiterbildungen.

Wunsch nach mehr Verantwortung

Mit der Berufserfahrung erwacht oft der Wunsch nach mehr Verantwortung. Neben dem Besuch von Seminaren zu einzelnen Aufgabenbereichen wie Buchhaltung, Sachbearbeitung oder Gehaltsabrechnung streben Kaufleute für Büromanagement auch höhere Abschlüsse an. Diese erreichen sie beispielsweise durch eine Weiterbildung in BWL. Ob der allgemeine Betriebswirt oder der Fachwirt am Ende stehen, wird sich nach Branche und Aufgabenbereich, aber auch nach dem Karriereziel bestimmen lassen. Fest steht, die Abschlüsse sind dem Bachelor gleichgestellt. Damit ergeben sich auch Aufstiegschancen ins mittlere Management.

Datenschutz und Qualitätsmanagement

Ab einer gewissen Mitarbeiterzahl müssen Unternehmen einen entsprechend qualifizierten Datenschutzbeauftragten benennen. Oft sind das Mitarbeitende mit kaufmännischem Background wie Kaufleute für Büromanagement. Daher bietet es sich an, sie in diesem Bereich fit zu machen. Da das Qualitätsmanagement eine sehr „trockene“ Angelegenheit ist, ist es für viele vermutlich schwer nachvollziehbar, dass Unternehmen ihre ISO- oder DIN-Zertifizierung als Marketinginstrument nutzen. Tatsächlich aber ist es das höchste Ziel vieler Unternehmen, Zertifizierungsverfahren zu durchlaufen.

Ausbildereignung dank IHK-Prüfung

Kaufleute für Büromanagement können bei der IHK eine Prüfung ablegen und sind dann befugt, Auszubildende anzuleiten. Unternehmen profitieren davon doppelt. Erstens nehmen sie ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr und bilden Nachwuchs aus. Zweitens ist es ein starkes unternehmerisches Zeichen, neue Mitarbeitende beim Erwerb zusätzlicher Qualifikationen unterstützen zu können.

Verschiedene Sprachen beherrschen

„Do you speak English?“ Diese Frage eines Anrufers sollte Mitarbeitenden keinen Schrecken einjagen. Bürokommunikation bedeutet auch Fremdsprachenkommunikation. Telefonieren ist eine täglich wiederkehrende Aufgabe. Nicht nur Geschäftspartner und Kunden sind ggf. auf Gespräche in anderen Sprachen angewiesen, sondern auch Mitarbeitende. Sprachkurse gehören daher auch zu den Weiterbildungsangeboten, die Kaufleute im Büromanagement gern annehmen. Tipp: Sprachreisen können als Bildungsurlaub genutzt werden. Damit müssen die Kosten für Unterkunft und Seminar zwar selbst getragen werden, aber in fast allen Bundesländern kann es dafür Extraurlaub geben bei Lohnfortzahlung.

Persönlichkeitsentwicklung und Selbstmanagement

Selbstbewusstsein kann trainiert werden. Oft kommt durch Übung eine gewisse Sicherheit, die es Mitarbeitenden leichter macht, vor Menschen zu sprechen. Doch zum Selbstbewusstsein gehört mehr. Manchmal reichen Seminare, die die fachlichen Kenntnisse vermitteln, nicht aus und es werden Coachings, Stilberatung oder Ähnliches nötig.

Das Thema Selbstmanagement ist für alle relevant. Prokrastination, Umgang mit Stress oder die Gefahr, in ein Burn-out zu steuern, sind allgegenwärtige Probleme, mit denen Mitarbeitende sich herumschlagen müssen und die für Unternehmen mitunter schwerwiegende Folgen haben. Die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers schließt ein, dass er Mitarbeitenden ermöglicht zu lernen, wie sie sich besser organisieren und mit den eigenen Fehlern besser umgehen können. Wer zum Aufschieben neigt, muss nicht unbedingt als unzuverlässig auffallen. Selbst wenn Dinge auf den letzten Drücker erledigt werden, sind sie noch rechtzeitig fertig. Doch die Betreffenden stehen ständig unter Stress. Schlimm wird es, wenn am letzten Tag etwas dazwischenkommt wie ein Unfall, Krankheit oder Technikausfall.

Teambuilding und Motivation

Das Arbeiten im Team ist nicht immer einfach. Selbst der teamfähigste Mensch kann an seine Grenzen stoßen. Seminare zur Teambildung sind beliebt und hilfreich. Sie helfen, den Fokus auf das gemeinsame Ziel zu legen und persönliche Belange auszublenden. Im günstigsten Fall kommen sich die Teammitglieder so weit entgegen, dass sie ein gegenseitiges Verständnis entwickeln. Das kann den Umgang im Team erheblich erleichtern. Sich selbst und andere motivieren zu können, ist lernbar. Hierfür gibt es zahlreiche Seminare, die teilweise mit abgefahrenen Konzepten daherkommen.

Gesundheitsförderung

Unternehmen werben Mitarbeitende oft mit Angeboten wie Sport- und Fitnessmöglichkeiten, Obstkisten oder kostenfreien Getränken. Immer mehr Unternehmen investieren aber auch in Seminare, die Mitarbeitende besuchen können, damit sie gesund bleiben. Das beginnt beim Augentraining und geht über Yoga- bis hin zu Ernährungskursen. Wer weiß, wie er sich entspannen kann, sich richtig bewegt, gut ernährt und damit gesund bleibt, ist für das Unternehmen sehr wertvoll, da die Mitarbeitenden weniger oft krank werden. Viele dieser Angebote schaffen auch steuerliche Anreize für Unternehmen.

Fazit: Weiterbildungen nutzen

Aufgrund der vielen Aufgaben, die Kaufleute im Büromanagement bearbeiten, gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Gute Unternehmen haben ihre Personalentwicklung so strukturiert, dass die Ziele der Mitarbeitenden bekannt sind und gefördert werden können. Weiterbildung allein ist bereits ein guter Motivator. Die Schaffung einer beruflichen Perspektive fördert den Wunsch nach Weiterbildung und zudem das Durchhaltevermögen, wenn das Lernen schwerfällt. Lernen bedeutet, sich zu entwickeln. Die Chancen zur Weiterbildung sollten in jedem Fall genutzt werden, da sie neue Perspektiven eröffnen.