Die BHS Corrugated Maschinen- und Anlagen GmbH, globaler Marktführer für Wellpappenanlagen, verlieh ihrer Unternehmenszentrale durch einen spektakulären Neubau ein neues Gesicht. Wichtiger Teil der ganzheitlichen architektonischen Inszenierung: textile Designplanken als Bodenbelag.
Mit 1.900 Mitarbeitern, rund 900 davon in Weiherhammer, ist die BHS Corrugated Weltmarktführer für Wellpappenanlagen und Riffelwalzen. Nahezu jeder zweite Karton weltweit entsteht auf einer BHS-Anlage. Anlässlich seines 300-jährigen Firmenjubiläums stellte das traditionsreiche Unternehmen mit einem 65 Millionen Euro teuren Firmenneubau die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft. Am Stammsitz in Weiherhammer, rund 100 Kilometer östlich von Nürnberg, entstand auf 21.000 m2 Nutzfläche das fünfgeschossige Life Cycle Building als Verwaltungssitz mit integrierter Montagehalle und Mitarbeiterrestaurant. Der Name ist Programm: Die durchgängige digitale Vernetzung der Produktionsprozesse – Stichwort Industrie 4.0 – versteht das Unternehmen als Voraussetzung, um künftige Kundenanforderungen bei Planung, Produktion und After Sales während der gesamten Lebensdauer der Wellpappenanlagen noch besser zu erfüllen. Da war es nur konsequent, im Neubau auch die Arbeitsprozesse nach dem Campusvorbild von Google & Co. komplett neu zu strukturieren.
Zugeschnitten auf die Mitarbeiter
Die Vorgaben der Bauherren lauteten folglich: Ästhetik und wirtschaftliche Effizienz durch Arbeitsplätze, die die Menschen bewegen und verbinden. So sollte der Bau auf die Mitarbeiter und ihre Aufgaben zugeschnitten werden – hierarchiefrei und mit maximaler Flexibilität in der Zusammenarbeit. Deshalb wünschten sie auch einen fließenden Übergang zwischen Verwaltung und Produktion.
Organisch-charismatisches Gebäude
In Rico Sprenger, geschäftsführender Architekt der furoris gruppe, fanden sie einen Architekten, der diese Idee mit einem charismatischen Gebäude umsetzte. Inspiriert von der wellenförmigen Bewegung der Wellpappe im Produktionsprozess und ihrer mehrlagigen Struktur mit Sinuslage entwarf er einen organisch geformten Gebäudekomplex, der diese Linienführung aufgreift und ganzheitlich interpretiert. Die offene Architektur des runden, lichtdurchfluteten Gebäudes ermöglicht von jedem Standort ungehinderte Blick- und Wegbeziehungen. Maximale Tageslichtnutzung und Transparenz prägen auch die integrierte 16 m hohe Montagehalle: Eine deckenhohe Glaswand verbindet sie mit dem Foyer. Auf gesamter Hallenlänge angebrachte Oberlichter und zusätzliche seitliche Milchglaselemente sorgen auch in der Produktion für blendfreies Tageslicht.
Orte des Austauschs
Vom offenen Atrium der Verwaltung führen Treppen in jedem Geschoss auf eine Fläche, die Rico Sprenger Marktplatz nennt. Hier kreuzen sich die Wege, man tauscht sich spontan aus oder trifft sich an einem der Stehtische mit Barhocker zum informellen Gespräch. Starre Abteilungsstrukturen wurden durch attraktive Orte des Austauschs, der Anregung und Bewegung ersetzt. Kurze Wege und direkter Kontakt fördern Team- und Projektarbeit entlang neuer Aufgaben, Ideen und Herausforderungen. So arbeiten die wechselnden Projektteams in den modular gestaltbaren Großraumbüros oder auf der Kommunikationsebene, dem Herz des Life Cycle Buildings. Hier treffen sich alle auf einer Etage – in Räumen für formelle Besprechungen, konzentriertes Arbeiten, Entspannen oder Lernen. Abteilungs- und hierarchieübergreifend begegnet man sich überall auf Augenhöhe.
Blick auf einen Weiher
Unterstrichen wird dieses Miteinander durch das via überdachte Brücke erreichbare Mitarbeiterrestaurant. Die geschosshohe Verglasung aller Räume gibt den Blick auf einen idyllischen Weiher inmitten einer Parklandschaft frei. Auch hier setzte Rico Sprenger sein Konzept der wellenförmigen Linienführung durch gezielte Bepflanzung fort. Durch dieses überall spürbare Klima der Leichtigkeit und Ruhe wirkt der BHS-Neubau im besten Sinne anziehend.
Textile Designplanken als Bodenbelag
Eine Schlüsselrolle für Wohlgefühl und effektives Arbeiten in der offenen Bürostruktur des Life Cycle Buildings spielt der akustische Raumkomfort. Neben unzähligen großformatigen, scheibenförmigen Akustikelementen an der Decke trägt hierzu maßgeblich die Wahl des Bodenbelags bei. Das minimalistische Konzept der Architekten sah Beton vor. Um diese Optik mit der von den Bauherren gewünschten Ruhe und Wertigkeit zu verbinden, fiel die Entscheidung auf die textilen Designplanken PLANKX by TOUCAN-T. Dieses Produkt der Krefelder Teppichmanufaktur kombiniert die Ausdruckskraft von Designböden mit den Vorteilen textiler Bodenbeläge. Dadurch verbinden PLANKX in bislang unbekannter Form funktionale Aufgaben der Architektur mit zeitgemäßer Ästhetik. Ihre ausdrucksstarke Materialität verdanken die PVC-freien PLANKX der hochwertigen Drucktechnik. So verleihen sie allen Aufgängen, Büroflächen und der Kommunikationsebene authentische Sichtbetonästhetik und hohen Aufenthaltskomfort. Im Zusammenspiel mit dem großflächig eingesetzten Glas und Beton sowie den Granitfliesen im Marktplatzbereich unterstreichen sie die puristische Gesamtwirkung des Gebäudes. Auf insgesamt 6.000 m2 verbindet ihre innovative Konstruktion robuste Belastbarkeit mit dem für Teppichboden charakteristischen hohem Geh- und Akustikkomfort.
Einfaches Verlegen
Trotz der runden Gebäudeform boten die Planken überdies die Gewähr für schnelles und optisch homogenes Verlegen mit minimalem Verschnitt. Von besonderem Vorteil war dabei, dass PLANKX vom Verleger lediglich fixiert werden. Dadurch erlaubten sie auch bei der nachträglichen Montage einer großen Glaswand problemloses Wiederaufnehmen und -einlegen.