Arbeitsplatz der Zukunft: Wunsch und Wirklichkeit

Der Arbeitsplatz der Zukunft steht weit oben auf der Agenda der Unternehmen in der DACH-Region, hat eine Studie des Umfrageinstituts IDG ergeben. Die Top-Manager meinen, ihr Unternehmen sei auf einem guten Weg dorthin – ihre Untergebenen bewerten das deutlich kritischer.

  • Der Arbeitsplatz der Zukunft wird mehrheitlich als Chance gesehen. Abbildung: Pixabay
    Der Arbeitsplatz der Zukunft wird mehrheitlich als Chance gesehen. Abbildung: Pixabay

Rund 28 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich heute als „relativ weit fortgeschritten“ bei der Entwicklung hin zum Arbeitsplatz der Zukunft. Das sind weitaus weniger als im vergangenen Jahr: 2017 gaben rund 40 Prozent der Unternehmen an, „relativ weit fortgeschritten“ zu sein. Nur noch etwa zehn Prozent der Unternehmen sehen sich aktuell als Vorreiter im Bereich New Work. Im vergangenen Jahr waren es noch 20,6 Prozent.

Interessant: Betrachtet man nur die Antwort der Top-Manager, zeigt sich diese Berufsgruppe weiterhin optimistisch. Von ihnen gaben rund 44 Prozent an, ihr Unternehmen sei auf dem Weg zum Arbeitsplatz der Zukunft weit fortgeschritten. Sie sind auch diejenigen, bei denen größtenteils die Verantwortung für die Entwicklung und Umsetzung der Konzepte liegen: In jedem dritten Unternehmen sind die Top-Manager federführend beim Thema New Work.

Arbeitsplatz der Zukunft ist Top-Thema

Der Arbeitsplatz der Zukunft steht bei vielen Unternehmen nach wie vor ganz weit oben auf der Agenda. Im Schnitt ist New Work direkt nach der IT-Sicherheit die wichtigste Herausforderung der befragten Unternehmen. Auf Platz drei der wichtigsten Herausforderungen steht die Personalentwicklung. Aufschlussreich ist aber, wer dem Thema mehr Relevanz zuspricht: Für jüngere Mitarbeiter bis 29 Jahre hat das Thema New Work eine höhere Bedeutung als für Mitarbeiter ab 50. Für sie ist die IT-Sicherheit wichtiger, die wiederum für jüngere Mitarbeiter nur eine zweitrangige Rolle spielt.

Befragt man Unternehmen nach dem Vorhandensein einer dezidierten Strategie zur Umsetzung der neuen Arbeits- und Mobilitätskonzepte, so ergibt sich eine starke Diskrepanz zwischen den Antworten der Top-Manager, der IT-Manager und der Führungskräfte anderer Fachbereiche. So sagen – ähnlich wie im vergangenen Jahr – knapp 60 Prozent der Top-Manager, dass es eine Strategie für den Arbeitsplatz der Zukunft gebe. Heute sagen das jedoch nur jeder fünfte IT-Manager (23 Prozent) und jede fünfte Führungskraft aus den Fachabteilungen (21 Prozent).

Technische und organisatorische Herausforderungen

Befragt man Führungskräfte zu den Herausforderungen auf dem Weg zum Arbeitsplatz der Zukunft, so ergeben sich zwei Schwerpunkte: Als größte technologische Herausforderung sehen die Befragten die IT-Infrastruktur – dies sagten rund 51 Prozent. Als größte organisatorische Herausforderung nennen die Befragten die Akzeptanz des Modernisierungsprozesses bei den Mitarbeitern – dies gaben rund 43 Prozent der Befragten an.

Chancen: Work-Life-Balance und Freiheit

Für rund 55 Prozent der befragten Mitarbeiter überwiegen die Vorteile und Chancen gegenüber den Risiken, die mit dem Wandel zum Arbeitsplatz der Zukunft einhergehen. Nur 27 Prozent sehen mehr Risiken als Vorteile in der Entwicklung. Die wichtigsten Chancen seien eine bessere Work-Life-Balance und mehr Freiheit, das gaben rund 47 Prozent der befragten Mitarbeiter an, gefolgt von zeitlich ungebundenem Arbeiten mit rund 43 Prozent und dem einfachen Zugriff auf alle Informationen mit rund 41 Prozent. Das größte Risiko sehen die Befragten nach wie vor mit rund 46 Prozent in der Abhängigkeit von IT und Internetverbindung, gefolgt von der Angst vor permanenter Verfügbarkeit als Erwartungshaltung der Kunden. Auch hier gab es seit der letzten Erhebung keine Veränderung.

Ganz generell gilt: Die Work-Life-Balance und die zeitliche Flexibilität stehen nach wie vor ganz oben auf der Wunschliste der Mitarbeiter. Nine-to-five ist kaum noch reizvoll. Vor allem Ältere sind an mehr Flexibilität interessiert. Knapp 60 Prozent der über 40-jährigen ordnen das Thema auf den obersten zwei von acht Prioritätsstufen ein. Bei den Mitarbeitern unter 40 sinkt der Wert auf 50 Prozent. Jüngere wünschen sich eher eine exzellente IT-Ausstattung und schnellere Netzanbindung.

Die Studie wurde von dem Umfrageinstitut IDG Research Services durchgeführt. Den Fragebogen hat IDG Research Services in enger Abstimmung mit den Partnern Sipgate, Cisco Systems, United Planet, Dimension Data Germany und HP Deutschland entwickelt. Insgesamt wurden 343 Arbeitnehmer und 285 Unternehmen, also oberste Verantwortliche, innerhalb der DACH-Region online befragt. Der Zeitraum der Durchführung war 19. bis 26. Juni 2018. Die komplette Studie ist – nach Registrierung – kostenlos als PDF erhältlich.