Zukunftsinstitut: Retail Report 2023

Im aktuellen Retail Report 2023 vermittelt Theresa Schleicher vom Zukunftsinstitut Einblicke in wichtige Trends des Einzelhandels. Eine These lautet: Der politische und gesellschaftliche Druck auf die Retail-Branche, sich stärker in Richtung Nachhaltigkeit aufzustellen, nimmt zu.

Abbildung: Zukunftsinstitut GmbH
Abbildung: Zukunftsinstitut GmbH

Eine der Thesen der Zukunftsinstitut-Autorin des Retail Reports 2023 ist: Europa ist in eine Ära der Übergänge eingetreten. Zu Recht wird von einer Zeitenwende gesprochen. Die Welt ist nicht mehr das, was wir glaubten, das sie sei. Wir erleben eine Zäsur – und eine Krise nach der anderen. Wir leben nicht mehr in einem bequemen Zustand der Normalität, der für kurze Zeit von einem krisenhaften Ereignis unterbrochen wird, sondern die Krisen sind die neue Normalität. Laut Zukunftsinstitut werde jeder, der der Tatsache ins Auge blickt, dass die Gesellschaft in eine Phase der Krisenpermanenz eintritt, erkennen, dass ein „Weiter so“ eventuell noch ein paar Jahre, aber vielleicht auch nur ein paar Monate möglich sei.

Trends im Handel 2023

Im Retail Report 2023 nennt das Zukunftsinstitut vier wichtige Trends, die den Handel im kommenden Jahr maßgeblich beeinflussen werden:

  • Retailverse – Neue Touchpoints in virtuellen Lebenswelten: Das Metaverse ermöglicht es Marken und Handelsunternehmen, die Konsumenten dort zu treffen, wo sie zum jeweiligen Zeitpunkt sind, und Teil ihrer Lebensrealität zu werden. In Zukunft liegt der Fokus auf real-digitalen Erfahrungen und Erlebnissen, die echte Nähe schaffen.
  • Rural Retail Die Eroberung des ländlichen Raums: Der Fokus des Handels liegt seit Jahrzehnten auf den urbanen Zentren – online wie offline. Doch ein Blick über den Rand der Metropolen lohnt sich. Auf dem Land lassen sich neue Potenziale und Märkte erschließen.
  • Zero-Waste-Packaging: Die neue Wertschätzung für Verpackung, denn Verpackungen können die Seele eines Produkts ausdrücken – sind jedoch gleichzeitig ein riesiges Müllproblem. Alternative Lösungen, die Packaging von Grund auf neu denken, stehen bereits in den Startlöchern.
  • C2M – Customer to Manufacturer: Neue Plattformen verbinden Hersteller und Kunden. Produziert wird erst, wenn nachgefragt wird. Das neue Business-Modell C2M hat die Kraft, die Vertriebslogik auf den Kopf zu stellen und dem Online-Handel einen neuen Spin zu geben. Community-orientierte Plattformen machen es möglich.