Laut einer Untersuchung von Workthere, der Vermittlungsplattform für Flexible Workspaces von Savills, ist der globale Anteil flexibler Büroflächen, die auf operativer Ebene profitabel sind, über die letzten zwölf Monate von 79 auf 82 Prozent gestiegen.
„In Hinblick auf die Herausforderungen des zurückliegenden Jahres ist es interessant zu sehen, dass ein Teil der Betreiber ihre Rentabilität auf operativer Ebene steigern konnte. Das ist umso überraschender, da unsere Untersuchung ergab, dass die Belegungen insgesamt abgenommen haben – sowohl für die privaten, in sich geschlossenen Arbeitsplätze als auch für die Open-Space-Bereiche“, erklärt Jan-Niklas Rotberg, Head of Office Agency Germany bei Savills.
Profitabel trotz Rückgang der Nutzung
Die Nutzung von privaten Büros ging von 81 Prozent auf 68 Prozent zurück, die für Coworking Spaces von 65 Prozent auf 56 Prozent. „Normalerweise decken diese beiden Belegungsformen den größeren Teil der Einnahmen ab. Da die Anbieter es dennoch geschafft haben, rentabel zu bleiben, müssen sie ihre Kosten effektiv gesenkt haben, hieß es in der Pressemitteilung von Workthere. Gründe hierfür seien entweder das geschickte Aushandeln von mietfreien Zeiten oder der Wechsel von einer Lease- zu einer Management-Vereinbarung, wodurch höhere Fixkosten beseitigt und der Cashflow optimiert wurde.
Profitable Regionen Europa und Asien
Asien und Europa stellten sich laut der Analyse-Ergebnisse als die profitabelsten Regionen heraus. In Asien, wo mietfreie Zeiten weniger häufig vorkommen, Management-Vereinbarungen allerdings populärer sind, hatten 71 Prozent der Betreiber eine Gewinnspanne von mehr als zehn Prozent, während 44 Prozent der Anbieter in Europa in diesen Bereichen profitabel waren. Diese Zahlen passen zu dem Fakt, dass Asien im letzten Jahr den niedrigsten Einschnitt bei der Belegung von Privatbüros verzeichnete – mit nur 5,5 Prozent. In Europa kam es mit nur 1,4 Prozent währenddessen zum kleinsten Rückgang bei Belegung von Shared-Spaces, teilte Workthere mit
Privatbüros sind größte Einnahmequelle
Die Untersuchung hat bestätigt, dass die Mitgliedschaftsbeiträge für Privatbüros mit 54 Prozent immer noch die größte Einnahmequelle für die Anbieter ausmachen, auch wenn diese im vergangenen Jahr gesunken ist. Zudem lässt sich eine Verschiebung in der Umsatzaufteilung beobachten, da Hot Desks und geteilte Arbeitsbereiche mehr Fläche einnehmen. Diese stiegen von sieben zu zehn Prozent bzw. von neun auf 16 Prozent.
Während die Vermietung privater Büros das profitabelste Teilsegment für die Anbieter bleibt, haben sie laut Workthere im letzten Jahr einen durchschnittlichen Preisrückfall von sechs Prozent erlitten. „Getrieben von der Pandemie verlief der Preisrückgang zu einem gewissen Grad in zwei Etappen. Um einen Anreiz für die bestehenden Kunden zu schaffen, haben die Betreiber vermehrt Rabatte angeboten, als sie im Frühling 2020 Vertragsverlängerungen verhandelt haben. Die zweite Etappe kam mit einem Anstieg der Anfragen. Betreiber boten nun stark ermäßigte Preise an, um neue Kunden anzuziehen und so im letzten Teil des Jahres ein gutes Einkommen zu genieren. In Summe ist der globale sechsprozentige Rückgang bei privaten Arbeitsflächen niedriger als unsere ursprüngliche Erwartung – dies verdeutlicht das Vertrauen in den Sektor“, sagt Cal Lee, Head of Workthere.
Für die Benchmark-Analyse „Flexmark“ wurden weltweit Anbieter von über 100 Flexible Offices befragt.