Whitepaper zum Interface-Büro in Krefeld

Vor zwei Jahren hat der Bodenbelagshersteller Interface Büros und Showroom in den Krefelder Mies-van-der-Rohe-Business-Park verlegt. Unabhängige Institutionen haben den Standortwechsel begleitet und die Planung und Ausführung hinsichtlich Akustik, Nachhaltigkeit und Mitarbeiterwohlbefinden untersucht.

  • Nachhaltigkeit und Wohlbefinden standen im Zentrum, als das neue Interface-Büro in Krefeld geplant wurde. Abbildung: Bernadette Grimmenstein
    Nachhaltigkeit und Wohlbefinden standen im Zentrum, als das neue Interface-Büro in Krefeld geplant wurde. Abbildung: Bernadette Grimmenstein

Das architektur- und industriegeschichtliche Erbe des geschichtsträchtigen Mies-van-der-Rohe-Business-Parks ist immens. Schließlich wurde das Areal zur Wiege für textile Produktionen in Deutschland und von niemand geringeren als dem Bauhaus-Architekten Ludwig Mies van der Rohe in den 1930er Jahren entworfen – als sein einziger Industriebau überhaupt. Das Fassaden- und Stützenraster bestimmt die klare Struktur des zweigeschossigen Gebäudes, große Fensterfronten und offene Blickachsen innerhalb der Räumlichkeiten und nach außen bestimmen seine Wirkung. Die Idee des Erhalts und der Sanierung unter nachhaltigen und denkmalgeschützten Auflagen und gleichzeitig die farblich fein abgestimmten, organisch geformten Einbauten, Möblierungen und Leuchten sind prägend für den Standort.

Bessere Akustik bei Interface in Krefeld

Interface legte bei der Gestaltung der neuen Räumlichkeiten besonderen Wert auf eine optimale Raumakustik. Abgehängte Akustikdeckenpaneele mit integrierten Leuchten, Seitenzugrollos mit schallabsorbierenden Eigenschaften, akustisch wirksame Tischaufsätze sowie verschiedene textile Bodenbeläge aus eigenen Kollektionen optimierten die akustische Wirkung sowohl am Tag, mit vielen Menschen und einer Menge Bewegung, als auch zu ruhigen Zeiten. Spezialisten der Firma SoundComfort führten im Anschluss eine ausführliche qualitative Bewertung hinsichtlich raumakustischer Parameter, Nachhallzeiten und Dauerschallpegel durch und: Das Ergebnis ist positiv. Auch im Vergleich mit der Bewertung des alten Standortes.

Stromverbrauch wurde reduziert

Mit dem Ziel, sämtliche Ressourcen am neuen Standort so nachhaltig und verantwortungsvoll wie möglich einzusetzen, beauftragte Interface das Institut für angewandte Energiesimulation und Facility Managemenet (ifes) mit einer umfassenden Analyse und der Entwicklung konkreter Maßnahmen. War am alten Standort gerade in Bezug auf Beleuchtungsmittel ein erhöhter Stromverbrauch zu vermerken, schafft es das Unternehmen am neuen Standort durch eine vergleichsweise geringe technische Komplexität, erhöhtes Umweltbewusstsein und effizientere Geräte und Leuchtmittel (ausschließlich LED), den Jahresverbrauch zu reduzieren.

Nachhaltigkeit wurde verbessert

Zu einem ganzheitlich nachhaltigen Handeln zählt auch der bewusste und verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen, wie zum Beispiel Trinkwasser, und das Vermeiden von Papier- und Verpackungsabfällen. Für einen umfassenden Vergleich wurden die erzielten Verbesserungen ermittelt. Erreicht wurden diese durch verschiedene Maßnahmen zur Papierreduzierung (zentrale Papiersammelstelle, Anregung zum papierlosen Büro, Handtuchspender anstelle von Papierhandtüchern und vieles mehr), zur Reduzierung des Verpackungsabfalls durch verstärktes Bewusstsein der Mitarbeiter und das Angebot aufbereiteten Trinkwassers direkt aus der Leitung. Und: Die Rechnung ist aufgegangen. Die Innenräume sind Ende November letzten Jahres mit dem DGNB-Zertifikat in Platin ausgezeichnet worden.

Sitzzeiten wurden reduziert

Um einen Raum positiv zu gestalten und eine gesunde Atmosphäre zu kreieren, spielt neben Akustik und Nachhaltigkeit auch das Wohlbefinden eine entscheidende Rolle. Studienergebnisse belegen, dass statisches Sitzen Muskel-, Rücken- und Nackenbeschwerden verursachen kann. Um dies zukünftig zu verhindern, legt Interface großen Wert auf eine Arbeitsumgebung, die Bewegung fördert. Mithilfe eines Prä-Post-Experiments sollten Forscher in einer umfassenden Online-Umfrage herausfinden, ob das neu gestaltete Büro zu reduzierten Sitzzeiten führt und wie sich dies auf die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter auswirkt. Ein Resultat: Vergleicht man den Monat vor dem Umzug mit dem achten Monat im neuen Gebäude, gingen die durchschnittlichen Sitzminuten pro Arbeitstag um 75 Minuten zurück. Im gleichen Zeitraum haben sich die Stehzeiten signifikant auf 90 Minuten pro Tag erhöht. Bei den Gehminuten ist ebenfalls eine Tendenz zur Steigerung zu erkennen.

Alle Ergebnisse der Untersuchung hat Interface im Whitepaper „Warum sich Investitionen in Nachhaltigkeit, Biophilic Design und Akustik lohnen“ zusammengefasst.