Studie zur Unterstützung bei Homeoffice-Möblierung

Zahlreiche Office-Worker waren bei der pandemiebedingten Ausstattung des Homeoffice auf sich allein gestellt. Viele Arbeitgeber sehen sich auch weiterhin nicht in der Pflicht, die notwendigen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Das zeigt eine Studie im Auftrag des IBA.

Die Möblierung des Heimarbeitsplatzes der Mitarbeitenden hat nach wie vor keine hohe Priorität in Unternehmen. Abbildung: IBA
Die Möblierung des Heimarbeitsplatzes der Mitarbeitenden hat nach wie vor keine hohe Priorität in Unternehmen. Abbildung: IBA

Im Rahmen der im Auftrag des Industrieverbandes Büro und Arbeitswelt e.V. (IBA) durchgeführten Civey-Befragung gaben 58,4 Prozent der für die Arbeitsplatzgestaltung zuständigen Entscheider an, dass ihre Mitarbeitenden Unterstützung bei der Möblierung der Homeoffice-Arbeitsplätze gebraucht hätten. Allerdings wurden weniger als 26,6 Prozent auch tatsächlich aktiv. 9,1 Prozent der Befragten kauften neue Möbel, 9,2 Prozent stellten vorhandenes Mobiliar leihweise zur Verfügung und 10,9 Prozent beteiligten sich mit einem Zuschuss an den Anschaffungen. Ein kleiner Anteil von 0,4 Prozent stellte den Mitarbeitenden Arbeitsmöbel auf Leasing- und Mietbasis. Dabei wurden den Beschäftigten teilweise auch Kombinationen aus finanziellen Mitteln und Bereitstellung von Möbeln angeboten. Insgesamt wurden über 1.000 Personen befragt, die in ihren Unternehmen Entscheidungen über die Arbeitsplatzgestaltung treffen.

Weiter Zurückhaltung bei Möbelausstattung

Eine weitere Frage war, wie die künftigen Planungen für die Unterstützung bei der Möbel-Ausstattung im Homeoffice aussehen, denn ein großer Teil der Arbeitnehmer möchte auch zukünftig den heimischen Arbeitsplatz nutzen. Ebenso wollen viele Unternehmen das Homeoffice langfristig in den Arbeitsalltag integrieren. Dies unterstreicht eine im Juli 2021 durchgeführte Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Hier gab jeder fünfte Betrieb an, die Homeoffice-Option gegenüber dem Vorkrisen-Niveau ausbauen zu wollen – vor allem große Betriebe mit mehr als 250 Mitarbeitenden. Als Gründe dafür wurden häufig mehr Flexibilität für die Beschäftigten sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf genannt – einhergehend mit der Erwartung, sich damit als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.

An der Bereitschaft, ihre Mitarbeitenden bei der Möblierung des Homeoffice zu unterstützen, scheint das jedoch wenig zu ändern. Laut der Studie sehen 39,9 Prozent der Unternehmensvertreter weiterhin keinen Bedarf, sich bei der Ausstattung der Homeoffice-Arbeitsplätze zu engagieren. 28,8 Prozent erkennen zwar eine grundsätzliche Notwendigkeit, planen aber keine Unterstützung. Der Anteil derjenigen, die ihre Mitarbeitenden bei der Anschaffung der Möbel unterstützen wollen, steigt geringfügig auf 31,3 Prozent. Davon planen 13,8 Prozent eine finanzielle Unterstützung, 10,3 Prozent sehen den Kauf der Möbel vor und 9 Prozent werden vorhandene Möbel bereitstellen. 2,2 Prozent wollen künftig Leasing- und Mietangebote nutzen.

Vertane Chance der Mitarbeiterzufriedenheit

Damit bleibt eine gute Möglichkeit zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit ungenutzt, hat der Industrieverband Büro und Arbeitswelt e.V. (IBA) auf Basis der Befragung festgestellt. „Frühere Umfragen haben bereits gezeigt, dass die Mehrzahl der Homeoffice-Arbeitsplätze alles andere als gut ausgestattet sind. Auch dort, wo bereits erste Unterstützung geleistet wurde, besteht häufig noch Optimierungsbedarf. Dabei sind gute Arbeitsbedingungen nicht nur im Büro, sondern auch zu Hause wichtige Faktoren für die Gesundheit der Mitarbeiter, für effizientes Arbeiten und die Stärkung der Arbeitgeberattraktivität“, erklärt Helmut Link, Vorsitzender des IBA. „Nichts zu tun, bedeutet daher in den meisten Fällen eine vertane Chance.“