Weltweite PC-Auslieferungen sinken um 12,3 Prozent

Nach drei aufeinander folgenden Wachstumsquartalen muss der weltweite PC-Markt im ersten Quartal 2020 den stärksten Rückgang seit 2013 verkraften. Grund hierfür ist die anhaltende COVID-19-Pandemie. Das zeigen die Zahlen des Marktforschungsinstituts Gartner.

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In der Coronakrise werden weltweit deutlich weniger PCs ausgeliefert. Abbildung: Unsplash

Die weltweiten PC-Auslieferungen beliefen sich laut der Ergebnisse von Gartner im ersten Quartal 2020 auf insgesamt 51,6 Millionen Einheiten, was einem Rückgang von 12,3 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2019 entspricht.

„Der wichtigste Einflussfaktor für den Rückgang bei PC-Auslieferungen ist der Ausbruch des Coronavirus, der zu Störungen bei Angebot und Nachfrage von PCs führte“, teilte Mikako Kitagawa, Research Director bei Gartner, mit. „Die Ergebnisse in diesem Quartal unterstreichen die wachsende wirtschaftliche Unsicherheit, die die PC-Ausgaben, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen, einschränkt. Diese Unsicherheit in Verbindung mit dem Ende der Windows 10-Upgrade-Spitze veranlasst die Unternehmen, ihre IT-Budgets weg von PCs und hin zur strategischen Planung der Geschäftskontinuität zu verlagern. Wir werden daher erleben, dass Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen ihre PC-Lebenszyklen auf einer dauerhafteren Basis verlängern, da sie sich darauf konzentrieren werden, ihr Geld zu sparen“, so Kitagawa weiter.

Trotz der Auswirkungen von COVID-19 blieb der Marktanteil der drei führenden Anbieter im ersten Quartal 2020 gegenüber dem Vorquartal unverändert. Auf sie entfielen 65,6 Prozent der PC-Lieferungen, gegenüber etwas mehr als 60 Prozent im ersten Quartal 2019. Obwohl Lenovo seine Nummer-Eins-Position auf dem weltweiten PC-Markt behauptete, gingen die Auslieferungen des Unternehmens um 3,2 Prozent und im asiatisch-pazifischen Raum um 22,6 Prozent zurück. HP musste nach drei aufeinander folgenden Quartalen des Sendungswachstums einen Rückgang der PC-Auslieferungen um 12,1 Prozent verzeichnen.  Dell war der einzige Top-Anbieter, der trotz der Auswirkungen von COVID-19 ein Sendungswachstum von 2,2 Prozent verzeichnen konnte. Die Zahl der Auslieferungen stiegen im ersten Quartal 2020 in allen Regionen, mit Ausnahme des asiatisch-pazifischen Raums. Das Wachstum war besonders stark in Nord- und Südamerika, wo Dell bis März eine relativ stabile Nachfrage nach Business-PCs verzeichnete.

Überblick nach Regionen

Da sich die starken Auswirkungen des Coronavirus in den USA erst im späteren Verlauf des ersten Quartals 2020 zeigten, wuchs der US-amerikanische PC-Markt sogar um 0,8 Prozent. Die PC-Sendungen zeigten jedoch einen steilen sequenziellen Rückgang von 30,2 Prozent im Vergleich zum letzten Quartal.

Der asiatisch-pazifische Raum verzeichnete mit 27,1 Prozent den stärksten Rückgang im Jahresvergleich, seit Beginn der Beobachtungen durch Gartner. China trug am stärksten zu diesem Rückgang bei, da alle Aktivitäten von Regierung, Unternehmen und Verbrauchern im Februar zum Erliegen kamen. Insgesamt gingen die PC-Lieferungen in China im Vergleich zum Vorjahr um über 30 Prozent zurück. Desktop-PCs, der wichtigste kommerzielle PC-Typ für Regierung und Bildungseinrichtungen, verzeichneten mit fast 40 Prozent den größten Rückgang. Notebooks gingen hingegen weniger zurück (20 Prozent), da die Nachfrage von Remote-Workern und E-Learning-Studenten angetrieben wurde.

Im Wirtschaftsraum Europa-Arabien-Afrika gingen die PC-Auslieferungen im Jahresvergleich um 7 Prozent auf 16,8 Millionen Einheiten zurück. Am Ende des ersten Quartals kam es hier zu einem starken Rückgang sowohl bei PC-Käufen von Unternehmen als auch von Privatpersonen.