Die Lage für Möbelproduzenten ist auch im zweiten Quartal 2021 weiter sehr angespannt. Der Industrieverband Büro und Arbeitswelt (IBA) hat nun mitgeteilt, dass sich dies in steigenden Preisen für Büro- und Bürositzmöbel niederschlagen wird.
Bereits im ersten Quartal 2021 mussten die Hersteller von Büro- und Objektmöbeln bei Rohmaterialien und Zukaufkomponenten mit Lieferverzögerungen, Mengenkürzungen und Kostensteigerungen zurechtkommen. Eine Entspannung ist bislang nicht in Sicht. Vielmehr müssen die Möbelproduzenten einen erneuten Anstieg der Materialkosten verkraften, teilte der IBA in einer Pressemeldung mit.
Lieferverzögerungen und steigende Materialkosten
Mit Lieferverzögerungen ist laut einer verbandsinternen Umfrage des IBA derzeit am häufigsten bei Spanplatten, Komponenten aus Stahl und Schaumstoffen zu rechnen. Aber auch andere Teile und Transportkapazitäten sind mancherorts knapp. Gleichzeitig steigen die Materialkosten in ungekannter Geschwindigkeit. Laut der Umfrage haben die Preise für Spanplatten in den ersten vier Monaten des Jahres durchschnittlich um neun Prozent zugelegt. Das war aber nur der Anfang. Bei den nächsten Einkäufen werden die Kosten durchschnittlich 20 Prozent über dem Vorjahr liegen. Kunststoffteile schlagen mit Mehrkosten von 16 Prozent zu Buche, Rundrohre und Beschläge verteuerten sich um 27 bzw. um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Noch kritischer ist die Situation bei Walzstahl, der beispielsweise für die Herstellung der Korpusse von Stahlmöbeln verwendet wird. Künftig muss für diesen im Schnitt fast doppelt so viel bezahlt werden wie im Vorjahr.
Flächendeckende Anhebung der Preise
Thomas Jünger, Geschäftsführer des IBA, blickt mit Sorge auf die aktuelle Entwicklung. „Eine derartige Situation hatten wir noch nie. Den Büro- und Objekteinrichtern bleibt gar nichts anderes übrig, als wenigstens einen Teil der gestiegenen Kosten an ihre Kunden weiterzugeben“, heißt es aus Wiesbaden. So geht man beim IBA von einer flächendeckenden Anhebung der Preise für Büro- und Objektmöbel im Laufe der nächsten Wochen aus. Wie hoch diese ausfallen werde, hänge wesentlich von der Art der Möbel und der darin verarbeiteten Materialien ab. „Leicht wird es sich aber kein Unternehmen machen. Schließlich bewegen wir uns in einem Umfeld, in dem die Kunden teils sehr unter der Corona-Pandemie gelitten haben“, gibt Jünger zu bedenken. So hofft man in Wiesbaden, dass die notwendigen Preiserhöhungen die seit Kurzem wieder steigende Nachfrage nach Büroeinrichtungsgegenständen nicht ausbremsen werden. Zudem hofft man darauf, dass bei der Preisgestaltung auf einen partnerschaftlichen Umgang über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg gesetzt wird.