Voll auf Verkauf #12/13

Im zwölf­ten Teil sei­ner Ko­lum­ne gibt Ver­kaufs-Ex­per­te Oli­ver Schu­ma­cher fünf Tipps für die ge­lin­gen­de Neu­kun­den­ak­qui­se. Denn diese ist für jedes Un­ter­neh­men ein Muss und kein Kann.

  • Das gewünschte Ende jedes Verkaufsgesprächs: der Vertragsabschluss. Abbildung: Pexels
    Das ge­wünsch­te Ende jedes Ver­kaufs­ge­sprächs: der Ver­trags­ab­schluss. Ab­bil­dung: Pe­xels

    Nur der Tod und die Steu­er sind si­cher. Kun­den sind es nicht. Trotz­dem fin­den es viele Ver­käu­fer im Au­ßen­dienst und auch Selbst­stän­di­ge net­ter, Stamm­kun­den zu be­treu­en als neue Kun­den auf­zu­tun. Doch was pas­siert, wenn von heute auf mor­gen ein wich­ti­ger Kunde geht? Für eine sol­che Ab­wan­de­rung muss gar nicht der An­bie­ter selbst aus­schlag­ge­bend sein. Manch­mal wol­len Kun­den nur mal etwas an­de­res aus­pro­bie­ren. Be­trie­be wer­den zah­lungs­un­fä­hig oder auf­ge­kauft und haben dann an­de­re Ein­kaufs­vor­ga­ben. Wie­der an­de­re wer­den ein­fach vom Mit­be­wer­ber ab­ge­wor­ben. Letz­te­res ist keine Sel­ten­heit, denn die ei­ge­nen bes­ten Kun­den sind in der Regel die Wunsch­kun­den der Mit­be­wer­ber. Neu­kun­den­ak­qui­se ist also immer – auch und ge­ra­de, wenn das Ge­schäft gut geht – kein Kann, son­dern ein Muss. Die fol­gen­den fünf Fra­gen hel­fen dabei.

    Was tip­pen In­ter­es­sen­ten im In­ter­net ein?

    Grif­fi­ge und gän­gi­ge For­mu­lie­run­gen des An­ge­bots ent­schei­den im In­ter­net dar­über, ob Un­ter­neh­men die Chan­ce zum Da­bei­sein er­hal­ten. Gibt ein In­ter­es­sent den ent­spre­chen­den Be­griff ein, soll­ten das Un­ter­neh­men bzw. die Pro­duk­te und Leis­tun­gen recht bald er­schei­nen. Wenn nicht, ist es un­nö­tig schwe­rer, eine An­fra­ge zu be­kom­men. Ent­schei­dend ist die Such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung. Auch per­so­na­li­sier­te, das heißt auf das Nut­zer­ver­hal­ten ab­ge­stimm­te, Wer­bung im In­ter­net kann sinn­voll sein. To-do: Sor­gen Sie für An­fra­gen, indem Sie prä­sent sind – und zwar spä­tes­tens dann, wenn Ihr In­ter­es­sent kon­kre­ten Be­darf hat.

    Spü­ren Be­su­cher, dass Sie Ihr Fach ver­ste­hen?

    Die Macht des ers­ten Ein­drucks lässt sich nicht kor­ri­gie­ren. Spürt ein In­ter­es­sent beim ers­ten Be­such einer Web­sei­te nicht so­fort, dass der An­bie­ter ein Profi ist, wird das Un­ter­neh­men kaum eine An­fra­ge be­kom­men. Wirkt das Auf­tre­ten im Netz eher bil­lig, wird der An­bie­ter ver­mut­lich auch nur An­fra­gen mit nied­ri­ger Preis­be­reit­schaft be­kom­men. Wer nicht im Nied­rig­preis­seg­ment tätig ist, des­sen Web­sei­te aber so wirkt, kann sich auf un­nö­ti­ge Preis­ver­hand­lun­gen ein­stel­len. To-do: Stim­men Sie Ihr An­ge­bot und Ihr Auf­tre­ten im In­ter­net im Ni­veau auf­ein­an­der ab.

    Wo tau­schen sich Ihre In­ter­es­sen­ten re­gel­mä­ßig aus?

    Auch die per­sön­li­che Prä­senz ist wich­tig. Und zwar dort, wo die Kun­den sind: auf Mes­sen oder Aus­stel­lun­gen, bei Vor­trä­gen, Se­mi­na­ren oder Ta­gun­gen. An­bie­ter müs­sen durch ihre An­we­sen­heit zei­gen, dass sie da­zu­ge­hö­ren, die glei­chen In­ter­es­sen ver­tre­ten und Lö­sun­gen an­bie­ten kön­nen. Hier geht es nicht vor­der­grün­dig um Ver­kauf, son­dern um Kon­takt­mög­lich­kei­ten und Kon­takt­pfle­ge. Und selbst wenn bei Ver­kaufs­ver­an­stal­tun­gen Auf­trä­ge ge­schrie­ben wer­den, ist auch hier die Funk­ti­on einer Kon­takt­bör­se min­des­tens ge­nau­so hoch ein­zu­stu­fen. To-do: Nut­zen Sie per­sön­li­che Tref­fen, um mit dem einen oder an­de­ren ins Ge­spräch zu kom­men. Nur aus Kon­tak­ten kön­nen Ge­schäfts­be­zie­hun­gen er­wach­sen.

    Wis­sen Ihre po­ten­zi­el­len Kun­den von Ihrem An­ge­bot?

    Die meis­ten In­ter­es­sen­ten mel­den sich bei Be­darf nur bei bis zu fünf Un­ter­neh­men, um ein An­ge­bot zu be­kom­men. Wer also nicht im Kopf des In­ter­es­sen­ten ist, er­hält auch keine An­fra­ge. Umso wich­ti­ger ist es, kon­kre­te Maß­nah­men zu er­grei­fen, um bei in­ter­es­san­ten Kun­den mit­tel­fris­tig in der Er­in­ne­rung zu blei­ben. Und zwar mög­lichst dau­er­haft. To-do: Ohne Wer­bung, Prä­senz und Öf­fent­lich­keits­ar­beit geht es nicht! Sor­gen Sie dafür, dass Ihr An­ge­bot sicht- und hör­bar wird.

    Haben Sie ein Kon­zept für zehn po­ten­zi­el­le Ab­neh­mer?

    Wer einen po­ten­zi­el­len Kun­den an­ruft – und gleich etwas ver­kauft, lan­det einen Glücks­tref­fer. Es reicht nicht, das nur dem Zu­fall zu über­las­sen. Hilf­reich ist eine Wunsch­kun­den­lis­te. Zu­sätz­lich soll­ten sich alle im Un­ter­neh­men stra­te­gi­sche Ge­dan­ken dazu ma­chen, wie man mit die­sen Wunsch­kun­den am bes­ten ins Ge­spräch kom­men kann – und auch dau­er­haft den Kon­takt hält. To-do: Um ein op­ti­ma­les Er­geb­nis zu er­zie­len, stel­len Sie si­cher, dass Ihr An­ge­bot zum je­wei­li­gen Wunsch­kun­den passt.

    Ab­bil­dung: Oli­ver Schu­ma­cher

    Oli­ver Schu­ma­cher,

    Ver­kaufs­trai­ner, Red­ner, Autor.

    oli­ver-schu­ma­cher.de