Ende des Jahres 2023 gehen in einigen Bereichen der großen Fabrikhalle von Sylvania in Erlangen die Lichter aus. Im Zuge der Neuausrichtung will der Leuchtenhersteller an diesem Standort in Zukunft drei Produktfamilien produzieren.
Mit dem europaweiten Verbot von Leuchtstoffröhren ab 1. September 2023 haben die imposanten Produktionsanlagen in Erlangen ausgedient. Der Standort bleibt jedoch als Herstellungsort von LED-Leuchten und -Röhren erhalten und spielt für das Traditionsunternehmen in Europa eine große Rolle, teilte das Unternehmen mit.
Standort mit langer Historie
Im Jahr 1969 startete Sylvania in Erlangen mit der Produktion von Leuchtstoffröhren. Das Aus für diese Leuchtmittel kommt nicht plötzlich, doch ein Traditionsunternehmen neu aufzustellen braucht Zeit. Wilhelm Balbierer ist seit 2021 als General Manager Nordeuropa, Osteuropa & DACH bei Sylvania tätig und trägt die Verantwortung für den Standort Erlangen. Mit seiner Expertise von rund 30 Jahren in der Beleuchtungsbranche war er maßgeblich an der Ausarbeitung des neuen Businesskonzepts beteiligt, hieß es vonseiten des Unternehmens.
Standort Erlangen bleibt erhalten
Die Neuausrichtung des Standorts Erlangen sieht die Herstellung von zunächst drei Produktfamilien vor, Resisto Feuchtraumleuchten, Helios LED-Röhren und UV-Photozellen. Ab Sommer 2023 kommt eine neue Automatisierungsanlage für die Feuchtraumleuchten zum Einsatz. So können kosteneffizient rund 500.000 Einheiten pro Jahr hergestellt werden. Darüber hinaus sprechen viele Faktoren für Erlangen, kommunizierte das Unternehmen. Zum einen die geografische Lage im Herzen Europas, die gute Infrastruktur und der Zugang zu Fachkräften, aber auch die hohe Kompetenz und Erfahrung der Mitarbeitenden.
Schattenseiten der Neuausrichtung
Durch den Wegfall der Leuchtstoffröhrenproduktion stand lange Zeit im Raum, dass rund 65 Mitarbeitende ihren Arbeitsplatz verlieren. Gemeinsam mit Betriebsrat und Gewerkschaft wurde hierfür in mehreren Verhandlungsrunden ein Sozialplan erstellt, zusätzlich wurde ein Freiwilligenprogramm sowie eine Altersteilzeitlösung angeboten. Erfreulich ist, dass durch die einvernehmlich verabschiedeten Maßnahmen die Zahl der tatsächlichen Kündigungen auf 17 reduziert wurde.
„Neue Weichenstellungen bringen Veränderungen mit sich, die nicht immer angenehm, aber notwendig sind. Wenn ich jetzt auf den gesamten Prozess blicke, hat die Positivität überwogen. Die Perspektiven beflügeln uns, die erforderlichen Maßnahmen konsequent umzusetzen für eine erfolgreiche Zukunft hier in Erlangen“, so Wilhelm Balbierer.