Das dänische Start-up Nornorm bietet ein Abo-Modell für Büromöbel an, das auch in Deutschland und Österreich erhältlich ist. Nornorm wurde in einer Partnerschaft mit dem schwedischen Möbelriesen Ikea gegründet, der rund 18 Prozent der Anteile am Jungunternehmen hält.
Das Konzept ist einfach: Büromöbel wie Tische, Stühle, Sofas und weitere Einrichtungslösungen, die in Unternehmen und im Homeoffice gebraucht werden, können geliehen werden. Dafür müssen lediglich eine einmalige Startgebühr, die rund 18 Euro pro m2 Fläche beträgt, sowie die monatlichen Kosten von drei Euro pro m2 bezahlt werden. Dafür erhält der Mieter nicht nur die bestellten Möbel – inklusive der Flexibilität, sie auszutauschen. Die Möbel werden beim Kunden auch aufgebaut und an der Stelle platziert, wo sie final stehen sollen. Das Start-up hilft außerdem bei der weiteren Gestaltung des Office.
Nachhaltigkeit hat Top-Priorität
Die Designermöbel sind nicht immer neu, sondern bestehen teilweise auch aus Office-Auflösungen. Wenn ein Unternehmen den Mietservice nicht mehr in Anspruch nehmen möchte oder sich für eine neue Einrichtung entschieden hat, werden die alten Möbel nach Möglichkeit wieder zur Vermietung angeboten oder recycelt, falls sie Beschädigungen aufweisen.
Allgegenwärtige Abonnentenmodelle
Die Gestaltung von Büros wird vermehrt von Algorithmen übernommen. Falls die gemieteten Möbel nicht mehr genutzt werden, können sie innerhalb von 90 Tagen abgeholt werden – ganz ohne Kündigungsfrist. In Zeiten, in denen das Kaufen von NFTs per Handy funktioniert, Facebook als Meta firmiert und mehr als ein soziales Netzwerk ist, sind abonnementbasierte Dienste nicht mehr wegzudenken: Der Zugriff auf Musik, Filme und Videospiele wird seit Jahren über Abos geregelt. Nicht allen gefällt das, aber der niedrige Preis sorgt dafür, dass die meisten Kunden solche Dienste gern nutzen.
Einfache Bedienung und Kalkulation
Auf der Webseite von Nornorm können Interessenten einfach ausrechnen, was sie für ihre Büroausstattung zahlen müssten. Anhand eines Rechenbeispiels der Webseite ergibt sich: Für 24 Personen auf einer Fläche von 240 m2 würden Kunden 720 Euro im Monat zahlen. Das ist gerade für Start-ups ein guter Preis, da die anfänglichen Kosten niedrig gehalten werden können und das Unternehmen flexibel auf Veränderungen reagieren kann, beispielsweise bei der Einstellung von neuen Mitarbeitenden und der für sie benötigten zusätzlichen Ausstattung.
Nordisches Flair
Der Stil der Möbel des Start-ups passt gut zum Partner Ikea und verströmt nordisches Flair. Kunden können zwischen drei verschiedenen Konzepten – Black & White, Nordic Light und Nordic Black – wählen und verschiedene farbliche Accessoires hinzufügen. Das Geschäftsmodell scheint sich zu bewähren: Kunden wie das EDGE Grand Central Berlin, das sich selbst als das intelligenteste und innovativste Bürogebäude der Stadt beschreibt, nutzen das Abo-Modell von Nornorm. Auch Klarna testet das neue Office-Konzept im Amsterdamer Büro.
Die neue Flexibilität
Die Coronapandemie und ihre Nachwirkungen haben in vielen Branchen für große Schwierigkeiten gesorgt. Zahlreiche Büros standen plötzlich leer und nach der Pandemie hatten etliche Arbeitnehmer plötzlich kaum noch Interesse daran, ins Büro zurückzukehren. Gerade weil sie sahen, dass viele Tätigkeiten genauso gut von zu Hause erledigt werden konnten – ohne den Stress, der durch das Pendeln entsteht. Auch viele Arbeitgeber haben festgestellt, dass Flexibilität ein erheblicher Vorteil sein kann.
Sicher ist, dass Nornorm mit eleganten wie zeitlosen Möbeln und dem Baukastenprinzip, bei dem sich Unternehmen die gewünschte und benötigte Möbelkombinationen auswählen können, eine Nische ausfüllt, die großes Potenzial hat: das Netflix-Prinzip für Office-Landschaften.