Am 1. Dezember hat der Lieferantentag der Soennecken eG in Overath stattgefunden. 80 Teilnehmende informierten sich zu den aktuellen Entwicklungen der verschiedenen Geschäftsfelder sowie zu den laufenden und zukünftigen Projekten der Genossenschaft.
Dr. Benedikt Erdmann, Vorstandsvorsitzender der Soennecken eG, führte durch die Veranstaltung und startete die Vortragsreihe mit der Präsentation der aktuellen Zahlen der Soennecken eG. Demnach haben sich die bis zum Jahresende hochgerechneten Umsätze des Konzerns zufriedenstellend entwickelt. Erdmann prognostizierte der Genossenschaft zum Abschluss des Geschäftsjahres 2022 einen Gesamtumsatz von rund 744 Millionen Euro und damit ein Umsatzplus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Soennecken gewinnt weiter Marktanteile und wächst über die Preissteigerung hinaus“, erläuterte er. Auf das papierarme Büro sei man vorbereitet – wenn es denn kommt. Die Anteile der Geschäftsbereiche am Gruppenumsatz bezifferte er auf 40 Prozent für B2B-PBS, 28 Prozent für IT und Kopiersysteme, 21 Prozent für den Einzelhandel und elf Prozent für die Büroeinrichtung.
Digitalisierung und New Work
Ins Jahr 2023 blickte Erdmann angesichts globaler Krisen und der volatilen Marktsituation mit Zurückhaltung. Zwar rechne man mit einem Umsatzplus von 2,8 Prozent, doch errechne sich dieses in erster Linie aus Preiserhöhungen und der Gewinnung neuer Mitglieder. Als zentrale Projekte benannte er die großen Technikprojekte ERP und Shopsystem sowie verstärkte Maßnahmen zur Positionierung und Etablierung der Genossenschaft als ganzheitlicher Anbieter lebenswerter Arbeitswelten. Digitalisierung und New Work bezeichnete er als die zentralen Wachstumsfelder der Einkaufsgenossenschaft. Angesichts der zu erwartenden Konsolidierung der Branche seien Profitabilität und Liquidität wichtiger denn je.
Technische Projekte im Plan
Einen Überblick über den aktuellen Stand der großen technischen Projekte des Unternehmens gab Soennecken-Vorstand Georg Mersmann. So wurden in 2022 die Vorbereitungen für die Einführung des neuen ERP-Systems getroffen und das neue Shopsystem erfolgreich auf den Weg gebracht. Das neue Shopsystem erläuterte Mersmann am Beispiel eines Pilothändlers: „Wir bieten unseren Mitgliedern deutlich mehr und deutlich bessere Möglichkeiten, ihre Produkte im Internet zu vermarkten. Das System ist B2B- und B2C-fähig, sodass wir neue Zielgruppen adressieren können. Außerdem unterstützen wir die Verbindung von Homepage und Shop, die Auffindbarkeit bei Google und die gezielte Vermarktung durch ein umfassendes Contentmanagement-System.“ Zusätzliche Absatzchancen böte die Genossenschaft ihren Mitgliedern durch die Möglichkeit, mithilfe von Nordanex ihre IT-Kompetenz zu stärken und ihr Portfolio um Produkte, Lizenzen und Services in diesem Bereich zu erweitern. „Das Angebot wird gut angenommen“, berichtete Mersmann. „Inzwischen nutzen über 30 Mitglieder die Leistungen von Nordanex, um zusätzliches Geschäft mit IT zu machen.“
Renaissance des stationären Handels
Im letzten Vortrag des Tages warf Margit Becker, Geschäftsfeldleiterin Einzelhandel, einen Blick auf die Entwicklungen der Ladengeschäfte. Sie zog eine positive Bilanz und belegte dies mit Kennzahlen der Soennecken-Händler, zum Beispiel mit einem Außenumsatz von 222 Millionen Euro und 12,5 Millionen kaufenden Kunden. Sie hob das qualitativ gute Händlernetzwerk der Soennecken hervor. „Die Händler richten sich schon immer auf die Bedürfnisse der Kunden aus. Verbraucherinnen und Verbraucher wollen beraten werden, wünschen sich Klarheit und Verlässlichkeit durch ein erkennbares Profil der Geschäfte und dies in einer angenehmen Atmosphäre. Die Ladengeschäfte schaffen Raum für Freizeit.“ Becker bezeichnete es als eine große Aufgabe, die Wahrnehmbarkeit dieser Leistungen weiter zu erhöhen – sowohl offline als auch in allen relevanten Online-Kanälen.