Am 19. November hat die Generalversammlung der Soennecken eG stattgefunden. Mit einer Abweichung von -6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr kam die Genossenschaft bislang gut durch die Krise. Neue Mitglieder im Aufsichtsrat sind Birgit Holzmann und André Nösse.
Bis zuletzt hatte die Soennecken eG gehofft, ihre Generalversammlung am 1. Oktober 2020 in der Kölner Flora veranstalten zu können. Durch die steigenden Infektionszahlen fiel die Entscheidung zur Absage sehr kurzfristig aus. Die Generalversammlung fand daraufhin am 19. November erstmals virtuell statt. Knapp 190 Teilnehmer folgten der ausführlichen Darstellung von Interimsvorstand Frank Esser über das Wirtschaftsjahr 2019 und die Planung 2020/2021. Gemessen an der während des Lockdowns im Frühjahr vorgenommenen „Corona-Planung“ ist die Soennecken gut durch das Jahr gekommen, teilte die Genossenschaft mit.
Umsatz über Krisen-Planung
Stand Oktober hat der Umsatz 5,6 Prozent über dieser Krisen-Planung (Abweichung gegenüber dem Vorjahr -6,6 Prozent) gelegen. Der Umsatz von LogServe bewegt sich sogar auf dem Stand des Vorjahres. „Wir und damit auch die Händler konnten viele Umsätze mit Corona spezifischen Sortimenten machen“, so Esser.
In der Zentralregulierung haben die Umsätze Ende Oktober 8,9 Prozent inklusive Nordanex unter Vorjahr gelegen. Verluste sind mit 17,2 Prozent insbesondere beim Bürobedarf entstanden, während die Zahlen in den Erlösgruppen Papeterie, Bürotechnik sowie Büroeinrichtung maßvoll ausfielen. Für die letzten beiden Monate des Jahres geht man von der gleichen Entwicklung aus.
Für 2021 plant die Genossenschaft mit einem leichten Umsatzwachstum im Vergleich zu 2020. Das Wachstum bei LogServe fällt dabei höher aus als der Rückgang im Vertragslieferantengeschäft. Die Ausschüttung an die Mitglieder wurde in 2020 wie angekündigt gezahlt. Auch für 2021 plant der Vorstand Ausschüttungskontinuität, wobei die auf die LogServe entfallenden Ausschüttungsanteile zur Stärkung der Innenfinanzierung ins Eigenkapital eingestellt werden. „Wir sind stolz auf unsere Ausschüttungskontinuität, mit der wir die Liquidität unserer Mitglieder stärken können“, betonte Vorstandssprecher Dr. Benedikt Erdmann.
Priorisierte Maßnahmen für das laufende Jahr
Die Ausschüttungen sind nur ein Aspekt der Krisenpolitik, die sich auf die Sicherheit und Risikominderung für die Händler konzentriert. Erdmann stellte die auf sechs Säulen beruhenden, priorisierten Maßnahmen für das laufende Jahr vor:
- Betriebssicherheit in der Logistik durch intensiven Schutz vor Infektionsgeschehen
- Liquiditätssicherung
- Warenkreditversicherung für eine sich eventuell noch verschärfende Krise
- Ergebnissicherung durch intensives Kostenmanagement
- Intensivierung der Mitglieder-Kommunikation durch neue Kanäle und Formate, zum Beispiel „Friedrichs Community“
- Technische und organisatorische Infrastruktur für das Arbeiten an verteilten Standorten (Homeoffice)
„Unsere Mitglieder machen einen tollen Job. Wir haben großen Respekt davor, wie sie in dieser Situation agieren“, so Erdmann. „Wir freuen uns sehr, sie mit diesen und weiteren Maßnahmen bei ihrer schwierigen Arbeit unterstützen zu können.“
Personelle Veränderungen
Personell wird im kommenden Jahr der neue Vorstand Georg Mersmann seine Arbeit aufnehmen. Auch er nahm an der Generalversammlung teil und stellte sich den Teilnehmern vor. In den Aufsichtsrat wählten die Mitglieder Birgit Holzmann, geschäftsführende Gesellschafterin der Saueracker GmbH in Nürnberg, und André Nösse, Geschäftsführer der Nösse Datentechnik GmbH in Leverkusen.
Die Personalien sprechen auch für das, was für die Zeit nach Corona bereits jetzt in der Vorbereitung ist. Die IT wird mit Shops, ERP und neuen Geschäftsmodellen noch stärker in den Fokus rücken. Dem dauerhaft sinkenden Marktvolumen in angestammten Märkten werden neue Modelle und Sortimente entgegengestellt, zum Beispiel das neue Geschäftsmodell Die Kaffeemeister.