Soennecken-Händler sollen ein weiteres Standbein bekommen: die professionelle Kaffeeversorgung von Büros. Mit der Eigenmarke „Die Kaffeemeister“ will die Genossenschaft einen neuen Markt betreten, der Synergien zu bestehenden Geschäftsfeldern nutzt.
Entwickelt wurde das Geschäftsmodell, das auf Basis von Franchising funktioniert, in Zusammenarbeit mit drei Händlern. Nach der Pilotphase soll das Projekt in 2021 professionell ausgerollt werden. „Das Projekt ist für uns deshalb so wichtig, weil wir uns ein weiteres Standbein aufbauen und uns damit für unsere Kunden breiter aufstellen”, sagt Markus Steinkamp, Geschäftsführer der Heinrich Wietholt GmbH, die an der Entwicklung des Konzepts beteiligt war – ebenso wie die Rouette Eßer GmbH und die Walther Schumacher GmbH.
Eine Antwort auf sich ändernde Büroarbeit
Die Kaffeemeister ist die Antwort auf die sich dauerhaft verändernde Büroarbeit. „Rund ums Büro definiert sich neu“, erläutert Kai Holtkamp, Bereichsleiter Vertriebs- und Geschäftsentwicklung. „Traditionelle Einnahmequellen nehmen weiter ab und neue werden dringend benötigt – und Lebensmittel sind generell nicht digitalisierbar.“ Beim Office Coffee Service (OCS) geht es um die professionelle Kaffeeversorgung von Büros. Zum Angebot gehören hochwertige Maschinen, die Versorgung mit Verbrauchsmaterial und technischer Service. Die Abrechnung erfolgt pro Tasse.
Vorhandene Ressourcen sinnvoll nutzen
„Das OCS-Angebot passt 100 Prozent zu uns als regionalem Bürodienstleister, Ressourcen sind vorhanden und müssen lediglich anders zugeteilt werden”, sagt Eike Redlin, Bereichsleiter bei Schumacher. Die Synergien zu bestehenden Geschäftsfeldern sind vielfältig. Hochwertige Kaffeekonzepte gehören zu modernen Arbeitswelten. Bei „wir sind raum“ werden entsprechende Versorgungskonzepte bei der Planung berücksichtigt. Händler aus dem Bereich Drucken & Kopieren haben bereits Servicetechniker und Werkstatt, und sie beherrschen das Verkaufen von Dauerschuldverhältnissen. Alle Händler haben das Vertrauen ihrer regionalen Bestandskunden, was die Markt-Eintrittskosten erheblich senkt. LogServe bildet zudem eine solide Basis für die zuverlässige Kaffeeversorgung.
Die Kaffeemeister als Franchise-System
Bei allen Synergien: Die Soennecken eG betritt mit diesem Geschäftsmodell Neuland. Es ist das erste Mal, dass sie nicht den Mitgliedern in den Markt folgt, sondern für die Mitglieder den Weg in einen neuen Markt bereiten will. „Es zählt zu unserer Aufgabe, vorzudenken und neue Märkte zu erschließen“, so Kai Holtkamp. „Kaffee gehört zu Büros und somit an den Ort, an dem wir uns bereits bestens auskennen.“ Ebenfalls neu ist, dass Die Kaffeemeister im Franchise-System betrieben wird. Damit sollen der Markteintritt beschleunigt und ein Gebietsschutz vertraglich abgesichert werden. Die Händler erhalten ein einheitliches, erprobtes Geschäftskonzept.
Start im vierten Quartal 2020
„Wir haben zwei Jahre lang am Konzept gearbeitet und das Endkundenangebot sowie das Franchise-Konzept entwickelt“, so Ruth Förster, Leiterin des OCS-Projektes bei Soennecken. „Hier war uns vor allem der praxisnahe Austausch mit unseren Pilothändlern wichtig.“ So könnten sie überzeugt auf ein valides und zukunftsfähiges Geschäftsmodell blicken. Die Projektleiterin freut sich „auf die spannende Zeit, die vor uns liegt, und darauf, das System mit weiteren Händlern aufzubauen.“ Von den definierten 150 Vertragsgebieten sollen im vierten Quartal 2020 maximal ein Dutzend besetzt werden, um den professionellen Markteintritt zentral begleiten zu können. Ab 2021 soll das Geschäftsmodell Zug um Zug ausgerollt werden. Die Mitglieder wurden bereits Anfang September informiert und erhalten weitere Details zum Beispiel in Webinaren und bei der kommenden Generalversammlung.