Business-Netzwerke spielen für das Marketing 4.0 eine wichtige Rolle. In ihrer Kolumne erklärt die Expertin für Vertriebsmarketing Simone Brett-Murati, wie das Personal Branding auf LinkedIn gelingen kann.
Für Bürofachhändler und Unternehmen, die an eine B2B-Zielgruppe verkaufen, ist LinkedIn eine vertriebliche Goldgrube. Nie war es einfacher, den richtigen Ansprechpartner zu recherchieren und mit ihm ins Gespräch zu kommen. Kein anderes Business-Netzwerk ist bei Entscheidern im Top-Management beliebter: 45 Prozent der Leser von LinkedIn-Artikeln befinden sich in höheren Positionen (C-Level, Direktoren, VP, Manager). Ihr Ziel ist es deshalb, sich mit so vielen neuen Kontakten zu vernetzen. Vielleicht ist nicht jeder sofort bereit, zu investieren. Doch wenn Kontakte mit Ihnen vernetzt sind, sehen sie Ihre Inhalte. Deshalb sollten Sie eigenen Content erstellen, um regelmäßig auf hohem Niveau bei allen Kontakten präsent zu sein.
Geschäftsführer in der Vorreiterrolle
Selbstmarketing ist für Geschäftsführer dafür das Mittel zum Zweck. Denn niemand brennt so stark für Ihr Produkt und Angebot wie Sie. Wünschen Sie sich von Ihrem Außendienst mehr Engagement, mehr Leidenschaft und eigene Ideen? Als Geschäftsführer sollten Sie in Sachen digitaler Sichtbarkeit die Vorreiterrolle in Ihrem Betrieb einnehmen.
Nutzen Sie Ihre Leidenschaft
Plumpe Werbeposts, in denen es um Ihr Produkt geht, holen heute allerdings niemanden mehr hinterm Ofen hervor. Sich selbst zur Marke zu machen, führt dazu, dass Sie andere dafür begeistern, wie Sie sind – Sie müssen nicht mehr überzeugen. Denn überzeugen heißt, Kraft aufbringen, um Widerstände zu überwinden. Nur: Je mehr Sie überzeugen wollen, desto mehr Widerstand wird aufgebaut. Eine eigene Marke zu sein heißt, authentisch zu sein. Wissen Sie, welchen Nutzen andere durch die Zusammenarbeit mit Ihnen haben? Das ist Ihr Markenversprechen. Wenn Sie damit kommunizieren, begeistern Sie. Und zwar vor allem die Menschen, die die gleichen Werte teilen wie Sie. Das sind dann Ihre Wunschkunden.
Stellen Sie sich vor, Sie übertragen dieses Prinzip auf Ihren Vertrieb. Jeder tickt anders. Wenn jeder in „seiner Sprache“ mit den Kunden spricht, ist es sehr viel einfacher, zueinander zu finden. Das i-Tüpfelchen ist es, wenn Sie die emotionale Landkarte Ihrer Kunden verstehen und deren Sprache sprechen. Jemand, dessen Persönlichkeit jedoch ganz anders ist, wird das nicht so vertrauenswürdig schaffen, wie jemand, der voll bei sich ist. Personal Branding ist deshalb für jeden im Verkauf eine unerlässliche Fähigkeit.
CEOs und Geschäftsführer
Die Arbeit an der eigenen Marke fängt nicht auf LinkedIn an, sondern viel früher. Die gute Nachricht: Niemand kann Ihr Branding kopieren – es kann nur aus Ihnen selbst kommen, weil Sie einzigartig sind. Personal Branding hat viel mit dem eigenen Selbstbild und mit Transformation zu tun. Es geht um Antworten auf diese elementaren Fragen:
- Entspricht das, was andere in mir sehen, der Vorstellung, die ich von mir habe?
- Welchen Nutzen stifte ich eigentlich meinem Umfeld, was ist mein persönliches Markenversprechen?
Sich seine eigene Marke aufzubauen, begrenzt sich nicht auf ein paar Posts mit bunten Bildern. Sie brauchen ein echtes Profil und digitales Know-how. Ansonsten ist es aufgrund der Masse sehr schwer, sich digital mit der eigenen Marke hervorzuheben. Der Personal Branding Guide für Geschäftsführer und Inhaber leistet Ihnen hierfür eine Hilfestellung. Für die Umsetzung empfiehlt sich ein Sparringspartner, der Sie und Ihre Persönlichkeit aus objektiver Distanz verorten kann.
Den eigenen Stil finden
Sie sind einzigartig und Ihr Branding ist es auch. Personal Branding heißt nicht, omnipräsent, laut und aggressiv zu sein, sondern konsistent in den Botschaften. Überlegen Sie, für welche Fachthemen Sie der Go-to-Experte sind und wie Sie wahrgenommen werden wollen. Finden Sie unbedingt Ihren eigenen Stil.
Simone Brett-Murati,
Expertin für Vertriebsmarketing, Gründerin der Agentur Eskimos mit Kühlschränken. |