Die Coronapandemie hat den Office-Printing-Markt unter Druck gesetzt. Homeoffice, Chipmangel, Preissteigerungen und Lieferengpässe kamen als Herausforderungen hinzu – als gäbe der allgemeine Trend zum papierarmen Büro nicht schon genug zu denken. Doch wie schätzen die Hersteller die Zukunft ihres Business ein?
Victoria van den Berg, Marketing Managerin Workspace, Canon.
„Wo die Ansprüche an Arbeit sich wandeln und wir kollaborativ, kreativ und innovativ arbeiten wollen, da liefern bisherige Arbeitsmodelle nicht mehr die richtigen Rahmenbedingungen. Unumstritten ist: Die Arbeitswelt befindet sich in einem starken Wandel. Die Pandemie wirkte dabei als Katalysator einer Bewegung, die im Grunde bereits seit vielen Jahren vorgeschrieben war. Durch Automatisierung und Digitalisierung ändern sich Anforderungen an Jobprofile, Strukturen und Prozesse. Dies bietet enorme Chancen, aber auch Herausforderungen, denn Unternehmen müssen sich überlegen, wie sie diesen Weg für sich definieren möchten. Eine klare Vision und Ableitung konkreter Ziele ist dabei ein wichtiger Schritt. Die letzten zwei Jahre haben uns gezeigt, dass hybrides Arbeiten die neue Normalität sein wird. Damit rücken neue Technologien und Konzepte in den Fokus. Um die Arbeitsfähigkeit und Zusammenarbeit der Mitarbeitenden weiterhin lückenlos sicher zu stellen, steht im Mittelpunkt die Frage, wie die Information weiterhin reibungslos, sicher und intelligent durch das Unternehmen fließt. Somit werden insbesondere Cloud-Lösungen im Rahmen des Output-Managements und Information-Managements immer wichtiger. Der Vorteil von Canon besteht darin, dass Hardware, Software und Services aufeinander abgestimmt sind. Somit bieten wir eine ganzheitliche, sichere und nachhaltige IT-Infrastruktur zum Thema Hybrides Arbeiten.“
Dietmar Nick, Geschäftsführer, Kyocera Document Solutions Deutschland.
„Eines der zentralen Themen der letzten zwei Jahre ist mobiles Arbeiten. Viele Vorgänge mit Papierdokumenten wurden durch digitale Prozesse ersetzt, um den Zugriff auf Informationen zu erleichtern. Doch auch im Homeoffice wird gedruckt: Mitarbeitende richten sich immer professioneller für die Arbeit zu Hause ein, weil sich hybride Arbeitsmodelle zunehmend etablieren. Im Homeoffice werden vor allem kompakte Druck- und Multifunktionssysteme im A4-Format bevorzugt, die auf den Schreibtisch passen und mit einem möglichst geringen Installations- und Wartungsaufwand auskommen. WLAN-Schnittstellen und Mobile-Print-Funktionen haben dadurch an Bedeutung gewonnen, aber auch Sicherheitsaspekte. Wird remote mit sensiblen Daten gearbeitet, können etwa Authentifizierungsfunktionen dafür sorgen, dass nur Befugte Dokumente drucken und kopieren können. Diese Themen sind Kunden in den letzten zwei Jahren spürbar wichtiger geworden und werden auch in Zukunft im Markt eine zentralere Rolle spielen.“
Marc Recktenwald, Country Manager Print Services Germany, HP.
„Die Digitalisierung hält verstärkt Einzug in die Unternehmen – die letzten beiden Jahre haben dies beschleunigt. Drucken und ein effizientes Dokumentenmanagement sind weiterhin Anforderungen, die unabhängig von der Unternehmensgröße sind. Während kleine und mittlere Unternehmen vor allem smarte Lösungen benötigen, sind die Anforderungen für die Ausstattung, das Management und die Integration von dezentralen Arbeitsplätzen in die Datenflüsse großer Unternehmen komplexer. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Sicherheit der Infrastruktur. HP entwickelt daher Full- Service-Angebote, die sich auf das Homeoffice ausweiten lassen – und trägt so der neuen Arbeitswelt Rechnung. Besonders im letzten Jahr haben wir gesehen, dass es aber nicht nur auf den Drucker selbst ankommt, sondern auch auf die Belieferung mit Verbrauchsmaterialien sowie die Anbindung in das Unternehmensnetzwerk. All dies ist Teil unseres Full-Service-Angebots, wie beispielsweise HP Managed Print Services.“
Torsten Bechler, Manager Product Marketing, Sharp Business Systems.
„Die Pandemie hat die Arbeitswelt grundlegend verändert. Hybrides Arbeiten und Probleme mit den Lieferketten haben sich auch auf die Druckerbranche ausgewirkt und dazu geführt, dass man am Markt flexibel und reaktionsschnell sein muss. Das Thema Drucken im Büro wird auch in Zukunft weiter relevant sein, jedoch nicht mehr im gleichen Umfang wie vor der Pandemie. Mit unserem ‚My Integrated Office‘-Modell sehe ich uns bei Sharp gut für die Zukunft aufgestellt. Das Portfolio umfasst neben Office-Druck zum Beispiel auch Laptops, digitale Displays und Whiteboards, Produktionsdruck für verschiedene Geschäftsumgebungen und umfangreiche IT-Services. Künftig geht es vor allem darum, die Zusammenarbeit in einer hybriden Büroumgebung durch reibungslos funktionierende, ineinandergreifende Technologien immer mehr zu erleichtern.“
Michael Lang, Geschäftsführer, Lexmark DACH.
„Moderne Arbeitsumgebungen sind dezentraler und heterogener denn je. Dieser Trend setzte bereits vor Corona ein und hat sich durch die Pandemie weiter verstärkt. Neben unserer Hardware im A4-Bereich legen wir verstärkt ein Augenmerk auf unsere Cloud-, Software- bzw. ‚aaS‘-Angebote, die wir als ‚Differentiator‘ einsetzen. Die Cloud-Technologie spielt in diesem Kontext eine maßgebliche Rolle, da sie standortungebundenes Arbeiten bei einem gleichzeitigen Höchstmaß an Sicherheit ermöglicht. Zusätzlich bestimmt die Nachhaltigkeit unseren kompletten Produktlebenszyklus. Unsere Strategie des ‚Intentional Engineering‘ sorgt unter anderem durch Metallrahmen für besonders robuste und damit langlebige Geräte. Dieses kommt unseren Kunden gerade in Zeiten von Verfügbarkeits- und Lieferthematiken zugute. Die Kreislaufwirtschaft unterstützen wir mit dem Druckkassetten-Rückgabeprogramm LCCP und dem Hardware- Pendant LECP sowie ‚Evergreen‘ – hierbei finden Drucker dank Wiederaufbereitung ein zweites oder drittes Leben.“
Christopher Rheidt, Geschäftsführer, TA Triumph-Adler GmbH.
„Multifunktionssysteme sind zu einer Brücke ins Homeoffice geworden. Als Schnittstelle zwischen Büro und Mitarbeitenden zu Hause hat der MFP wichtige Dokumente zugänglich und bearbeitbar gemacht, Workflows aufrechterhalten und neugestaltet. So ist die Nachfrage nach modernen Druck- und Scansystemen ungebrochen hoch – allerdings stellen Verzögerungen in der Lieferkette auch unsere Branche vor Herausforderungen. Der Trend zum papierärmeren Büro hat sich fortgesetzt, aber nicht verstärkt. Die Einführung von digitalen Workflows in Unternehmen hat sich beschleunigt. Im Bereich ECM/ DMS beobachten wir eine starke und stetig wachsende Nachfrage nach sicheren und individualisierbaren Lösungen. Das klimaneutrale Drucken und die Nachhaltigkeit von Maschinen wie Dienstleistungen sind weitere Wachstumsfaktoren. Branchenseitig sehen wir einen fließenden Prozess: Hard-, Software- und Servicegeschäft wachsen weiter zusammen und treiben die Entwicklung innovativer Angebote im Dokumentengeschäft voran.“
Klaus Schulz, Manager Product Marketing & Market Development, Konica Minolta Business Solutions Deutschland.
„Die Coronapandemie hat die digitale Transformation erheblich beschleunigt und Unternehmen vor die Herausforderung gestellt, ihre Infrastrukturen für Remote Work anzupassen und Arbeitsabläufe zu digitalisieren. Das umfasst auch Drucksysteme, die trotz sinkenden Druckvolumens laut Quocirca von 64 Prozent der IT-Entscheider nach wie vor als sehr wichtig für ihr Unternehmen eingestuft werden. So ermöglichen unsere ISO-zertifizierten Cloud-Print-Services ortsunabhängiges Drucken und unterstützen die zunehmende ‚Cloud First Strategie‘ von Unternehmen. Mit bizhub Secure sorgen wir zudem für ein Höchstmaß an Sicherheit der Drucksysteme in Zeiten zunehmender Cyberangriffe und tragen mit Programmen wie ‚Klimaneutral drucken‘ und ECO-Funktionen unserer MFPs zu klimaneutralen Arbeitsplätzen bei, die mehr und mehr zum Standard werden. Weitere Business-, Cloud-, Security- und Managed-Services von Konica Minolta unterstützen Kunden zudem umfassend bei der Gestaltung ihres ‚New Way of Work‘.“
Ingo Wittrock, Marketing Director & New Work Experte, Ricoh Deutschland.
„Die Coronapandemie hat die Art und Weise des Arbeitens stark verändert. Insbesondere im ersten Lockdown und in den Phasen der Homeoffice-Pflicht stieg die Nachfrage nach Druckern für die Heimarbeit stark an. Die Absatzzahlen für kompakte A4-Geräte hatten sich kurzfristig sogar verdoppelt. Zugleich wuchsen Umsätze in anderen Bereichen wie Enterprise-Content-Management oder Kollaborationslösungen für Meetingräume enorm, um die Remote-Arbeit zu ermöglichen und den Weg zum mittlerweile viel verbreiteten Hybrid-Work-Konzept zu ebnen. Zwar wurde gleichzeitig in vielen Büros in den letzten Jahren ein deutlicher Rückgang beim Druckvolumen beobachtet, teilweise bis zu 30 Prozent, jedoch sehen wir hier derzeit eine Phase der langsamen Erholung. Ganz verstärkt sehen wir nun das aktuelle Hybrid-Work-Konzept im Fokus und der Blick auf die Zukunft zeigt abermals, dass unsere Multifunktionssysteme wahre Edge-Geräte für moderne Büroumgebungen sind: Sie ermöglichen und fördern nämlich mit Cloud-Workflow, Apps und integrierten Lösungen der Ricoh-Smart-Integration-Plattform nicht nur die Vernetzung und Zusammenarbeit der Menschen jederzeit und überall, sondern erlauben zudem flexible und ortsunabhängige Druck- und Scanprozesse.“