Neuer „Branchen-Report Büromöbel“ erschienen

Corona hat einen messbaren Zuspruch an hybriden Arbeitsmodellen gefördert. Viele Europäer haben sich in der Folge Arbeitsplätze zu Hause eingerichtet. Das untermauert die von Marketmedia24 in Auftrag gegebene internationale Verbraucherbefragung „Branchen-Report Büromöbel“.

Der Anschaffungspreis ist der Top-Grund für den Kauf einer Lösung. Abbildung: Marketmedia24
Der Anschaffungspreis ist der Top-Grund für den Kauf einer Lösung. Abbildung: Marketmedia24

Für die Mehrheit der Konsumenten in Großbritannien, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Frankreich gab die erneuerungswürdige Alt-Ausstattung den Ausschlag zur Neuanschaffung von Möbeln fürs Homeoffice. Interessante Abweichungen je Land und Zielgruppe ergaben die Antworten auf die Fragen nach den verschiedenen Kaufgründen, zu Kaufkriterien sowie zu bevorzugten Shopping-Kanälen. Darüber hinaus sind die konkreten Anschaffungspläne für Drehstühle, Schreibtische, Büroschranke und Regale vielversprechend.

Die Zukunft der Büromöbelbranche ist positiv

Vor diesem Hintergrund hat das Forscherteam von Marketmedia24 der deutschen Büromöbelbranche mit einem datenbasierten Blick bis zum Jahr 2028 eine positive Zukunft bescheinigt. Der Büromöbelumsatz wird demzufolge bei einer raschen Rückkehr zur Normalität um 14 Prozent zulegen. Bleibt es bei länger wirkenden Corona-Einschränkungen, wird sich der Zuwachs auf elf Prozent belaufen, hieß es vonseiten Marketmedia24.

Private Haushalte mildern Ausfälle gewerblicher Kunden

Im vergangenen Jahr hat die Anschaffungsneigung der privaten Konsumenten die coronabedingten Ausfälle der gewerblichen Kunden abgemildert. Zwar wurde das Wachstum bei den Büromöbeln halbiert, aber das Marktvolumen legte trotzdem noch um 1,3 Prozent zu. Informationen über das Kaufverhalten der Homeoffice-Arbeiter gibt die im „Branchen-REPORT Büromöbel 2021“ veröffentlichte Verbraucherbefragung. Dafür interviewte die BitBurst GmbH insgesamt 2.876 Personen in sechs Ländern zum Thema Büromöbel.

Länderspezifische Unterschiede und Kriterien

Die Studienergebnisse machen deutlich, dass für alle Europäer zwar der Preis das wichtigste Kaufkriterium gewesen ist, aber dass beispielsweise bei der Mehrheit der Österreicher ab 35 Jahren die Optik eines Produktes das Hauptargument für eine Anschaffung war. Aus Frankreich kam die prozentual höchste Zustimmung zum Aspekt der Nachhaltigkeit. Und in der Schweiz haben über 34 Prozent der Senioren über 66 Jahren ihre Büroausstattung im Internet gekauft. Dass der deutsche Möbelhandel mit seinem Büromöbel-Sortiment 2020 ein Umsatzplus erzielen konnte, lag laut der Studie zu einem Teil auch an den Kunden, die Ausstattung für ihr Homeoffice gekauft haben. Tatsächlich verfüge der Möbelhandel bei der Mehrheit der Endverbraucher in ganz Europa über eine nahezu unangefochtene Marktführerschaft bei Büromöbeln, belegen die Initiatoren der Studie.

Vieles hängt von der Zukunft des Homeoffice ab

Welche Rolle die Privatkäufer künftig spielen werden, ist nicht zuverlässig abzuschätzen, hängt die Entwicklung doch maßgeblich davon ab, auf welchem Niveau sich der Homeoffice-Anteil einpendeln wird. Entsprechend schwierig sieht es mit der Bedarfseinschätzung aus. Laut der Studie steht dem Minderbedarf bei klassischen Arbeitsplätzen im Büro ein höherer Bedarf bei Homeoffice-Ausstattungen gegenüber. Andererseits bedeutet mehr Homeoffice, dass während der Präsenztage die Kommunikation im Vordergrund stehen wird. „So könnte ein mehr an Homeoffice während der kommenden fünf Jahre sogar zu einem erhöhten Ausstattungsbedarf in den Büros führen“, hält Barbara Schwaibold, Industrieverband Büro und Arbeitswelt e. V. (IBA) für möglich.

Auch Stephan Derr, Vice President Sales und Vorstand Steelcase AG, sieht ein hybrides Modell als Zukunft der Arbeit. Damit werden die Profis in Sachen Büroplanung vor neue Aufgaben gestellt. Laut Derr muss künftig die zunehmende Zusammenarbeit zwischen Büro- und Remote arbeitenden Teams berücksichtigt werden. „Es braucht ein reibungsloses Zusammenspiel vom physischen Raum und digitalen Tools, um allen eine gleichberechtigte Teilnahme am Büroalltag zu gewährleisten, unabhängig davon, wo sie arbeiten.“ Hausaufgaben, denen sich der tatsächliche Marktführer bereits vielfach gestellt hat: Zwar stagnierte für Bürofachhandel und Bürofachmärkte der Umsatz im Corona-Jahr 2020, aber mit 52,2 Prozent Marktanteil sind diese Anbieter in Deutschland die Nummer eins.

Der Online-Handel legt im Bereich Büroeinrichtung stetig zu. Abbildung: Marketmedia24
Der Online-Handel legt im Bereich Büroeinrichtung stetig zu. Abbildung: Marketmedia24

Online-Handel holt stetig auf

Allerdings haben sie in den vergangenen zehn Jahren rund fünf Prozentpunkte von ihrer Marktbedeutung verloren. Vor allem der Online-Handel holt auf. Seit 2010 mit einem Umsatzzuwachs von 43,5 Prozent. Eine Wachstumsentwicklung, die sich nach Corona fortsetzen wird, unterstreichen die Marktforscher von Marketmedia24. Sie haben für den Distanzhandel in 2028 einen Umsatz in Höhe zwischen 694 Millionen Euro (Home-Szenario) und 703 Millionen Euro (Büro-Szenario) errechnet.