Neue Kriterien für die TCO-Zertifizierung

Mit über 25 Jahren Erfahrung ist TCO Certified eine führende Zertifizierung für IT-Produkte. Seit einigen Monaten gibt es ihre achte Fassung. Die Nachhaltigkeitskriterien wurden erweitert und verschärft.

  • Bei der Anschaffung von IT bietet das TCO-Label eine gute Orientierung in Bezug auf die Nachhaltigkeit (tcocertified.de). Abbildung: TCO
    Bei der Anschaffung von IT bietet das TCO-Label eine gute Orientierung in Bezug auf die Nachhaltigkeit (tcocertified.de). Abbildung: TCO

Die neuen Kriterien der Zertifizierung konzentrieren sich auf die Verlängerung der Lebensdauer von IT-Produkten sowie Verantwortung und Transparenz in der gesamten Lieferkette. Außerdem unterstützen sie sowohl nationale als auch globale Nachhaltigkeitsziele. Bis zur Markteinführung der neuesten Generation von TCO Certified im Dezember 2018 waren bereits über 70 Produkte von Dell, Eizo und Lenovo zertifiziert.

Neues Modell

„Es ist unser bisher größter Schritt in Richtung eines zirkulären und nachhaltigen Lebenszyklus von IT-Produkten“, sagt Sören Enholm, CEO von TCO Development, der Organisation hinter der Nachhaltigkeitszertifizierung. Zirkularität bedeutet, vom bisherigen konventionellen Modell – bestehend aus Rohstoffgewinnung, Herstellung und Entsorgung – zu einem neuen Modell überzugehen. Bei diesem werden die Produkte länger verwendet, später auch wiederverwendet und/oder wiederaufbereitet, bevor sie recycelt werden müssen. Ein weiterer Vorteil des neuen Modells ist die Reduzierung des Rohstoffverbrauchs sowie der Menge der anfallenden Giftstoffe bei der Produktion. „Die aktualisierten Kriterien von TCO Certified, Generation 8, sollen nun dabei helfen, diese Zirkularität zu verbessern. Darüber hinaus trägt die Zertifizierung zur Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 bei“, so Enholm.

Weniger Gefahrstoffe

Während sich die bisherigen Kriterien nur mit der Materialrückgewinnung und dem Recycling befassten, zielen die neuen Anforderungen außerdem noch auf die Haltbarkeit, Reparaturfähigkeit und Aufrüstbarkeit der Produkte ab. Zudem sollten gefährliche Stoffe in IT-Produkten reduziert, bzw. vollständig vermieden werden. Zur Gruppe gefährlicher Stoffe gehören insbesondere Schwermetalle, Halogene, nichthalogenierte Flammschutzmittel und Weichmacher. Mitarbeiter, die in den Produktionsstätten mit diesen Stoffen in Berührung kommen, müssen Schutzausrüstung tragen, um alle Aspekte der Zertifizierung zu erfüllen. Darüber hinaus sind sie über die Risiken bei der Verwendung gefährlicher Prozess-Chemikalien aufzuklären.

TCO als Einkaufshilfe

Die umfassenden TCO-Kriterien sind dazu konzipiert worden, sowohl soziale als auch ökologische Aspekte im Lebenszyklus von IT zu berücksichtigen.  Alle bisherigen und neuen Kriterien von TCO Certified beschäftigen sich mit den wichtigsten Herausforderungen in puncto Nachhaltigkeit. Sie sollen Unternehmen beim Kauf von IT-Produkten dabei unterstützen, verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen.