Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) verabschiedet

Das Bundeskabinett hat am 4. Dezember die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) verabschiedet. Der Digitale Produktpass (DPP) spielt dabei eine Schlüsselrolle. HWB-Geschäftsführer Christian Haeser hat die Strategie kommentiert.

HWB-Geschäftsführer Christian Haeser beschreibt die Chancen der NKWS für die Home-and-Living-Branche. Abbildung: HWB
HWB-Geschäftsführer Christian Haeser beschreibt die Chancen der NKWS für die Home-and-Living-Branche. Abbildung: HWB

Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft erfordere einen Paradigmenwechsel in der gesamten Wertschöpfungskette, heißt es vonseiten des Handelsverband Wohnen und Büro (HWB). Die NKWS stelle die Home-and-Living-Branche vor Herausforderungen, biete aber auch große Chancen.

Schlüsselrolle Digitaler Produktpass

Der Digitale Produktpass ermöglicht es, Informationen über Materialzusammensetzung, Produktionsprozesse und Recyclingfähigkeit zum Beispiel von Möbeln transparent bereitzustellen. Dies ist nicht nur eine Antwort auf die wachsenden Ansprüche der Verbraucher, sondern auch ein zentraler Baustein für die Entwicklung einer echten Kreislaufwirtschaft. Der DPP soll zudem die Grundlage für nachhaltigen Konsum schaffen, indem er Informationen zu Reparaturmöglichkeiten, Langlebigkeit und Wiederverwendung leicht zugänglich macht. Dies fördert bewusstere Kaufentscheidungen und stärkt das Vertrauen in nachhaltige Produktangebote.

Chancen Digitaler Technologien

Digitale Technologien eröffnen im Möbelhandel auch innovative Geschäftsmodelle wie Plattformen für Second-Hand-Möbel, Sharing-Angebote und Product-as-a-Service-Konzepte. Verbraucher können so auf nutzerfreundliche Weise Möbel leihen, tauschen oder aufarbeiten lassen. Diese Ansätze können den Ressourcenverbrauch schonen und dem Fachhandel neue Umsatzquellen eröffnen.

Umdenken in der Home-and-Living-Branche

Um den Übergang zur Kreislaufwirtschaft voranzutreiben, ist auch ein Umdenken im Produktdesign der Home-and-Living-Branche notwendig. So können zum Beispiel Möbel aus recycelbaren Materialien bestehen, modular aufgebaut sein und sich leicht reparieren lassen. Die Integration von Softwareupdates und austauschbaren Komponenten würde die Nutzungsdauer erheblich verlängern. Christian Haeser, Geschäftsführer des Handelsverbandes Wohnen und Büro e.V.: „Die Home-and-Living-Branche muss die Möglichkeiten der Digitalisierung jetzt aktiv nutzen. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen sollten von gezielten Förderprogrammen profitieren, um innovative Leuchtturmprojekte im Bereich des Digitalen Produktpasses und der Kreislaufwirtschaft voranzubringen. Der Weg in eine nachhaltige Zukunft führt ganz klar über digitale Innovationen und Zusammenarbeit. Der Digitale Produktpass ist dabei ein echter Gamechanger: Er schafft Transparenz, steigert die Ressourceneffizienz und macht den Möbelhandel im Sinne der neuen NKWS fit für die Herausforderungen von morgen.“