Nach Cyberattacke: Häfele ist zurück

Nach einem Cyberangriff auf die internationale Häfele Gruppe am 2. Februar hat das Unternehmen nun wieder begonnen, Bestellungen anzunehmen und auszuliefern.

Bereit zur Auslieferung: Nach dem Cyber-Angriff hat Häfele die Systeme wieder eingerichtet, um seine Kunden mit Ware beliefern zu können. Abbildung: Häfele
Bereit zur Auslieferung: Nach dem Cyber-Angriff hat Häfele die Systeme wieder eingerichtet, um seine Kunden mit Ware beliefern zu können. Abbildung: Häfele

Häfele-Partner aus elf Bundesländern können ihre Bestellungen in einem ersten Schritt wieder telefonisch und per E-Mail tätigen. Die für den Bestell- und Lieferprozess erforderlichen Systeme sind eingerichtet und die Auslieferung der Ware aus dem Versandzentrum Hannover hat begonnen. Auch die Produktion in den Werken der Häfele Gruppe, Hersteller für Möbel- und Baubeschläge, elektronische Schließsysteme und Licht, ist erneut angelaufen. Die Annahme und Auslieferung von Bestellungen aus den restlichen Bundesländern, die dem Versandzentrum Nagold zugeordnet sind, wird zeitnah nachgezogen. Offene Bestellungen, die vor dem 2. Februar eingegangen waren, werden seit wenigen Tagen wieder deutschlandweit ausgeliefert.

„Dass nun wieder die ersten Paletten und Kartons unser Versandzentrum verlassen, ist ein tolles Gefühl für alle Beteiligten. Die enormen Anstrengungen der letzten Wochen haben sich gelohnt. Wir sind sehr froh, unseren Partnern wieder zur Verfügung zu stehen“, so CEO Gregor Riekena. „Der Hochlauf erfolgt schrittweise, um größtmögliche Stabilität zu gewährleisten. Für die temporären Einschränkungen bitten wir um Verständnis.“

Investition in neue IT-Sicherheitsarchitektur

Als eine der Konsequenzen aus dem Cyberangriff hat Häfele die Entscheidung getroffen, intensiv zu investieren und eine komplett neue IT-Sicherheitsarchitektur aufzubauen. Diese erstreckt sich über alle Komponenten der Systemlandschaft: von komplett neuen Firewalls zum Schutz der zentralen Datenbanken, über stark gesicherte und gekapselte Netzwerke zur kontrollierten Durchleitung der globalen Datenströme bis hin zu neuesten Virenschutzprogrammen für die gesamten Endgeräte wie Notebooks, Scanner etc.

„Das Thema Cyber-Security hatte bei uns bereits einen hohen Stellenwert. Zugleich zeigt sich, dass niemand zu 100 Prozent vor solch krimineller Energie geschützt ist. Mit dem Ziel, künftige IT-Risiken zu minimieren, verstärken wir unsere Sicherheitsvorkehrungen nun nochmals und nutzen dafür jeweils die beste am Markt verfügbare Technologie“, so Riekena.

Blick nach vorne richten

Auch wenn die vollständige Aufarbeitung des Vorfalls noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, richtet Riekena den Blick nach vorn: „Den wichtigsten Meilenstein, nämlich die Belieferung unserer Kunden mit Ware wieder aufnehmen zu können, haben wir erreicht. Ich bin froh, dass wir unsere Kräfte nun wieder auf die Zusammenarbeit mit unseren Partnern konzentrieren können.“ Stehen doch nicht nur Fachmessen wie die Euroshop, BAU oder Interzum an, sondern auch die Feier des 100-jährigen Bestehens von Häfele.