Die Buchhandelskette Thalia und die Mayersche Buchhandlung wollen sich zusammenschließen. Mit der Fusion reagieren die beiden Sortimentsbuchhändler auf die dominierende Marktstellung von Amazon im deutschsprachigen Buchhandel.
In den letzten Jahren ist der Sortimentsbuchhandel in Deutschland unter erhebliche Konkurrenz durch den Onlinemarktplatz Amazon geraten, was besonders den stationären Buchhandel getroffen hat: Die Zahl der Buchhandelskunden hat in den letzten fünf Jahren um rund 6,4 Millionen abgenommen. Um diesem Trend etwas entgegenzusetzen, wollen sich Thalia und die Mayersche Buchhandlung zusammenschließen. Die Fusion der beiden Traditionsunternehmen – Thalia wurde 1919 in Hamburg, die Mayersche Buchhandlung 1817 in Aachen gegründet – soll den Buchhandel wieder stärker und für den Kunden attraktiver machen.
Win-win-Situation für beide Unternehmen
Die Mayersche Buchhandlung will von den Erfahrungen von Thalia im Bereich Omni-Channel profitieren und ihr digitales Angebot erweitern. Das Geschäftsmodell der Mayerschen Buchhandlung ist durch ihren Non-Book-Bereich (vor allem Spielzeug) und ihre Shop-in-Shop-Geschäfte bei Thalia auf Interesse gestoßen. Beide Unternehmen wollen sich nach Medienberichten angesichts der Übermacht von Amazon strategisch neu aufstellen und sich in ihrem Portfolio gegenseitig ergänzen.
Durch die Fusion würde ein Unternehmen mit über 350 Filialen – 300 Thalia-Filialen in der DACH-Region und 55 Mayersche Buchhandlungen in NRW und Rheinland-Pfalz – entstehen. Über die Einzelheiten des Vertrages haben beide Familienunternehmen Stillschweigen vereinbart. Filialschließungen soll es allerdings keine geben. Ob die Marke Mayersche Buchhandlung weiterexistieren wird, ist derzeit noch unklar. Die Fusion steht noch unter dem Vorbehalt des Bundeskartellamtes.