Der Produktionsstandort für Papiertücher von Kimberly-Clark in Koblenz soll bis 2029 auf 100 Prozent erneuerbare Energien umgestellt werden. Dadurch sollen die Kohlenstoffemissionen des Werks um etwa 50.000 MTCO2e (Megatonnen CO2-Equivalente) pro Jahr reduziert werden.

Der Hersteller von Hygieneprodukten Kimberly-Clark (K-C) hat bekannt gegeben, dass sein Werk in Koblenz, in dem Marken wie Kleenex, Scottex, Scott, WypAll, Page und Hakle hergestellt werden, weltweit die erste Produktionsstätte für Papiertücher des Unternehmens ist, die zu 100 Prozent auf erneuerbare Energien umstellen wird. Der Standort wird seinen Wärmebedarf elektrisch decken und seinen Strombedarf über ein Portfolio europäischer Stromabnahmeverträge für erneuerbare Energien außerhalb des Werks abdecken. Die Umstellung soll bis spätestens 2029 abgeschlossen sein. Nach Angaben Kimberly-Clarks entspricht die Einsparung dem Energieverbrauch von 6.700 Haushalten in einem Jahr. Die Ankündigung ist ein wichtiger Schritt im Streben von Kimberly-Clark nach grüner Energie und dem Ziel, die Scope-1- und Scope-2-Emissionen weltweit im Vergleich zu 2015 um 50 Prozent zu reduzieren.
Zuschuss vom BMWK
Der Schritt wurde durch einen Zuschuss des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des Förderprogramms für Klimaschutzverträge (CCFD) sowie durch die kürzlich von Kimberly-Clark bekannt gegebenen europäischen Stromabnahmeverträge für mehrere Länder ermöglicht. Infolgedessen werden Toilettenpapier, Handtücher und Wischtücher, die im Werk in Koblenz hergestellt werden, mit weniger Kohlenstoffemissionen produziert.
Die Klimaschutzverträge (Carbon Contracts for Difference, CCfD) stellen einen Finanzierungsmechanismus zur Beschleunigung der Abkehr von fossilen Brennstoffen dar. Zu den Veränderungen am Standort Koblenz, die mithilfe des Zuschusses umgesetzt werden, gehört die Umstellung eines Erdgaskessels, von Heizhauben und der zugehörigen Infrastruktur auf elektrische Energie. Durch diese Maßnahmen wird eine Energieeffizienz von fast 99 Prozent erreicht und es werden jährlich mehr als 13.000 Tonnen Kohlendioxid (MTCO2e) am Standort Koblenz eingespart.
Grüner Strom für Koblenz-Werk
Darüber hinaus wird Kimberly-Clark den Strombedarf für sein Werk in Koblenz über europäische Stromabnahmeverträge für erneuerbare Energien außerhalb des Werks decken. Das Unternehmen kündigte den Abschluss von drei virtuellen Solarstrom-Abnahmeverträgen in Italien und Spanien an, die Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, um den Gesamtbedarf des Werks in Koblenz zu decken. Der Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien außerhalb des Werks, der dem Strombedarf des Standorts entspricht, wird zu einer weiteren geschätzten Reduzierung von etwa 36.000 MTCO2e pro Jahr führen, heißt es vonseiten des Unternehmens.
„Die Ankündigung unseres weltweit ersten Kimberly-Clark-Werks für die Papierherstellung, das zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist wird, ist ein unglaublicher Meilenstein, der zeigt, wie wir auf unserem Weg der Dekarbonisierung durch innovative, branchenübergreifende Zusammenarbeit weiter vorankommen“, sagte Lisa Morden, Chief Sustainability Officer bei Kimberly-Clark. „Wir sind stolz darauf, dieses Dekarbonisierungsprojekt durchzuführen, das Kimberly-Clark neue Technologien erschließt und es uns ermöglicht, die Verringerung der direkten Treibhausgasemissionen, die 60 Prozent unserer Gesamtemissionen ausmachen, voranzubringen.“