Kaffee ist für viele Menschen pure Lebensqualität. Mehr als 80 Prozent der deutschen Kaffeetrinker genießen Kaffee täglich oder gar mehrmals täglich. Wie sie ihn trinken, unterscheidet sich allerdings bei Männern und Frauen, Jung und Alt sowie regional.
Die Frage, wo der Großteil des Kaffees in unseren Büros und zu Hause herkommt, ist leicht zu beantworten: Kaffee gedeiht am besten in den Regionen rund um den Äquator. Mit einem Anteil von 32,4 Prozent (51,5 Millionen 60-kg-Säcke jährlich) ist Brasilien absoluter Spitzenreiter unter den kaffeeproduzierenden Ländern. Auf Platz zwei folgt Vietnam mit einem Anteil von 17,9 Prozent (28,5 Millionen 60-kg-Säcke).
Von Männern und Frauen und Kaffee
Die Unterschiede zwischen den beiden Geschlechtern zeigen sich auch in ihren jeweiligen Trinkgewohnheiten. So trinken mehr als die Hälfte der Frauen ihren Kaffee mit Milch (50,7 Prozent), bei den Männern sind es nur 38,7 Prozent. Männer trinken ihr Heißgetränk gern schwarz (27,1 Prozent). Bei den Frauen machen das 19,9 Prozent. Das sogenannte starke Geschlecht konsumiert auch etwas mehr: im Durchschnitt 3,6 Tassen pro Tag, Frauen kommen auf 3,2 Tassen. Kaum Unterschiede hingegen gibt es bei der Uhrzeit des Kaffeegenusses: 81,1 Prozent der Frauen trinken ihren Kaffee morgens, bei den Männern sind es 82,6 Prozent. Gefragt nach der liebsten Kaffeespezialität, sind Milchkaffee und Cappuccino bei Frauen recht gefragt mit jeweils 26,8 bzw. 36,7 Prozent. Bei den Männern sind es nur 16 und 25,2 Prozent, die Kaffeespezialitäten mit Milch zu ihren Lieblingsgetränken zählen.
Regionale Unterschiede
Das Bundesland Sachsen ist die Hochburg des Filterkaffees. Fast 74 Prozent der Kaffeetrinker bevorzugen dort diese Zubereitungsart. In Baden-Württemberg sind es lediglich 48 Prozent. 40,6 Prozent der Hessen trinken ihren Kaffee aus Vollautomaten – Spitzenwert in Deutschland. In Hamburg und Bremen tun das nur knapp mehr als 25 Prozent. Hessen ist auch Spitzenreiter bei gekühlten Kaffeevariationen: 10,5 Prozent trinken sie. In Sachsen mögen nur 4,2 Prozent der Kaffeetrinker gekühlten Kaffee. Im Saarland wiederum leben die mit Abstand meisten Espresso-Freunde: 28,3 Prozent trinken dort regelmäßig den kurzen Schwarzen. In Thüringen nur 12,1 Prozent.
Im Saarland wird auch der meiste Kaffee getrunken. Mehr als 65 Prozent aller befragten Saarländer genießen mehrmals täglich das schwarze Gold. Auf Platz zwei und drei liegen Bremen und Schleswig-Holstein mit 63,6 Prozent bzw. 62,8 Prozent. Schlusslicht beim mehrmaligen Kaffeekonsum pro Tag ist Berlin mit gerade einmal 50,2 Prozent. In Tassen ausgedrückt bedeutet dies bei den drei Erstplatzierten 3,8 bzw. 3,7, der Berliner liegt bei 3,2 Tassen pro Tag.
Unterschiede bei Jung und Alt
Werden die Trinkgewohnheiten nach dem Alter getrennt betrachtet – in diesem Fall Millennials, Generation X und Best Ager –, ergeben sich interessante Unterschiede. Bei den Millennials (ab 1980 geboren) trinken gerade einmal 45,1 Prozent aller Befragten täglich Kaffee, während es bei der Generation X (von 1960 bis 1979 geboren) 65,9 Prozent sind. 60,9 Prozent der Best Ager (vor 1960 geboren) trinken täglich das Heißgetränk. Womit sich bei Millennials 2,7 Tassen, bei der Generation X und den Best Agern jeweils 3,7 Tassen pro Tag ergeben.
Beim Zeitpunkt des ersten Kaffees während des Tages sind die Unterschiede geringer. Alle drei Gruppen trinken ihren Kaffee hauptsächlich morgens nach dem Aufstehen. Millennials mit 77,5 Prozent, Generation X mit 84,4 Prozent und die Best Ager mit 83,5 Prozent. Millennials trinken mit 38,4 Prozent überdurchschnittlich viel Cappuccino, während dies bei den beiden älteren Generationen nur jeweils 29,8 und 26 Prozent tun.
Coffee to go
Was den Ort des Kaffeetrinkens betrifft, sind das eigene Heim und der Arbeitsplatz besonders beliebt (67 und 63 Prozent). Aber Coffee to go ist weiter auf dem Vormarsch: Drei von vier Kaffeetrinkern gönnen sich des Öfteren einen Kaffee für unterwegs. Immerhin sprechen sich dabei 42 Prozent dafür aus, in Zukunft Mehrwegbecher verwenden zu wollen. Allerdings benutzen über 70 Prozent der Männer und 60 Prozent der Frauen immer noch Papp-/Einwegbecher. Frauen sind dabei etwas nachhaltiger unterwegs. 22,2 Prozent nutzen für ihren Coffee to go Mehrwegbecher, während dies nur circa 15 Prozent der Männer tun. Jeder Fünfte entscheidet sich aus Bequemlichkeit für Einweg: Es sei zu umständlich, den Mehrwegbecher bei sich zu tragen.
Wissen für die Kaffeeküche
Der durchschnittliche Kaffeetrinker konsumiert etwa 77.000 Tassen im Laufe seines Lebens, dafür werden pro Monat 100.000 Tonnen Kaffeebohnen nach Deutschland importiert, und die weltweite Anbaufläche für Kaffee entspricht circa einem Drittel der Fläche Deutschlands. 21 Prozent aller Kaffeetrinker in Thüringen genießen jeden Nachmittag Kaffee und Kuchen, in Nordrhein-Westfalen hingegen tun dies nur 7,7 Prozent. Millennials mögen besonders gern Produkte mit Kaffeegeschmack: schokolierte Kaffeebohnen, Kaffee-Cola und Kaffee-Gewürze für Fisch und Fleisch.
Die Quellen: Die genannten Zahlen stammen aus dem Tchibo/Brandeins/Statista-Kaffeereport 2018, der ARAL-Kaffeestudie 2017 „Trends beim Kaffeegenuss“ und dem Kaffee-Partner-Kaffee-Kompass 2018. |