ITScope-Ranking Q3: Bewegung bei Laptops, Engpass bei Intel

Logitech als Neueinsteiger, USB-C als neuer Standard in der PC-Peripherie, Engpässe bei CPUs und reichlich Bewegung im Ranking der Notebooks und Laptops sind einige Trends, die das Marktforschungsunternehmen ITscope im dritten Quartal 2018 ermittelt hat. Bei den Monitoren und Druckern ist der Markt relativ stabil.

  • Das Marktforschungsunternehmen ITscope hat neue Zahlen zum E-Tail von Elektronikartikeln vorgelegt. Abbildung: ITscope
    Das Marktforschungsunternehmen ITscope hat neue Zahlen zum E-Tail von Elektronikartikeln vorgelegt. Abbildung: ITscope

Platz eins der Neueinsteiger im Marktbarometer Q3/2018 von ITscope belegt diesmal mit beachtlichen 1.277 Klicks der Apple HomePod, ein 2-Wege-Smart-Speaker mit sechs Mikrofonen, 360-Grad-Sound und Bluetooth 5.0. Im zweiten Quartal war der graue Lautsprecher mit dem Draht zu Apples Siri schon dabei gewesen, mit 465 Klicks jedoch erst auf Platz 4. Es ist zu erwarten, dass er zum Weihnachtsgeschäft nochmal einen starken Schub bekommt.

Neueinsteiger: Apple HomePod und Logitech

Mit hohen Platzierungen von Apple-Originalzubehör bestätigt sich die Markentreue von Apple-Usern. Im dritten Quartal jedoch hat sich auf Platz 2 mit dem Logitech Slim Folio diesmal ein Zubehör für die 9,7 Zoll großen iPads der fünften und sechsten Generation gemogelt. Es handelt sich dabei um eine schwarze Tablethülle mit integrierter Tastatur für einen Händlereinkaufspreis von 68,90 Euro. Dafür gab es 1.218 Klicks, ein beachtlicher Erfolg.

Logitech ist überhaupt der Aufsteiger der Saison und hat es nach keiner Platzierung im zweiten Quartal gleich mit drei Produkten unter die Neueinsteiger geschafft. Platz 4 belegt mit 473 Klicks die Logitech MX Vertical, eine senkrecht zu haltende Maus. Durch den 57-Grad-Winkel reduziert sich nicht nur der Druck auf das Handgelenk, sondern auch die Beanspruchung der Muskeln. Die Maus eignet sich durch ihre ergonomischen Eigenschaften sehr gut für die Büroarbeit, sie hat mit 90 Euro aber auch ihren Preis.

USB-C: neuer Standard im Business

Ebenfalls relativ hochpreisig kommt die Konferenzkamera Logitech Rally auf Platz 12 daher, die für einen Händlereinkaufspreis von mindestens 933 Euro und einen Verkaufspreis von 1.249 Euro angeboten wird. Dafür bietet das motorbetriebene schlaue Auge eine leichte Deckenmontage, eine Belichtungsoptimierung zur natürlichen Abbildung aller Meetingteilnehmer sowie eine volle 4-K-Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixel. Auch hier ist ein USB-C-Anschluss im Lieferumfang enthalten.

Da ist er wieder, der USB-C-Anschluss. Auch USB Typ-C genannt, entwickelt sich der immer mehr zum neuen Standard im Business, sowohl bei Smartphones als auch bei Notebooks. Darüber hinaus führt er Mac- und PC-Welten zusammen, aufgrund der Kompatibilität zu Thunderbolt 3, dem Standard, der eine Datenrate von bis zu 40 Gbit pro Sekunde verspricht.

Dünne Gehäusebauformen und die entsprechende Platzknappheit lassen gerade bei Ultrabooks und Convertibles oftmals nicht viel Platz für Anschlüsse, weshalb sie neuerdings selbst beim Aufladen auf USB-C setzen. Der Videoadapter von Delock auf Platz 11 ermöglicht nun die Verwendung von gängigen Displayport-Kabeln zum Anschluss eines Monitors in 4-K-Auflösung bei 60 Hz.

Weitere interessante Neueinsteiger fürs Weihnachtsgeschäft sind die neue AVM Fritz!Box 7530, die kleinere Ausgabe der Fritz!Box 7590, auf Platz 7, sowie die Nikon D3400 mit 24 Megapixeln (6.000 x 4.000 Bildpunkte) auf Platz 13. Die letzte Neuerscheinung, die es gerade noch in die Top 15 geschafft hat, ist das erst wenige Wochen alte Apple iPhone Xs Leather Case in Schwarz mit 158 Klicks.

Prozessoren: Intel im Hintertreffen

Top-Thema bei den CPUs sind die Liefer- und Produktionsengpässe bei Intel, die mutmaßlich auf Probleme bei der Umstellung von 14 auf 10 Nanometer zurückzuführen sind, während andere Player am Chipmarkt wie Samsung sogar schon an der noch effizienteren 7-nm-Technologie arbeiten. Intel selbst verweist auf die hohe Nachfrage als Ursache und ist offensichtlich nicht in der Lage, diese zu bedienen: Auf Nachfrage haben die Großhändler Ingram und ALSO Deutschland bestätigt, dass aktuell nur noch geringe Stückzahlen von CPUs im Zwei-Wochen-Rhythmus eintreffen. Andere Wiederverkäufer am Markt nutzen diese Situation aus und treiben die Preise in die Höhe. Händler, die nicht warten wollen oder können, sollten daher Aufschläge bis zu über 50 Prozent über den Preisen hinnehmen, die noch im Sommer üblich waren.

CPUs werden teurer

Beispielhaft für die Entwicklung ist der mit 3 GHz getaktete 6-Kerner Intel Core i5-8500 der achten Generation auf Platz 6 des Rankings. Der Händlereinkaufspreis schnellte ab Mitte September binnen weniger Wochen über 50 Prozent in die Höhe. Doch auch die älteren CPUs sind von der Preissteigerung betroffen. Der mit 3,7 GHz getaktete 2-Kerner aus der sechsten Generation auf Platz 16, der Intel Core i3-6100 ist im Preis fast auf das Doppelte gestiegen.

Spannend wird nun, ob Konkurrent AMD Kapital aus dieser Situation wird schlagen können. Was die reinen Klickzahlen der Händler betrifft, sind CPUs von Intel aufgrund der fieberhaften Suche nach Stückzahlen derzeit im Vorteil. Der AMD Ryzen 3 2200G, APU, 4-Core, 3,5 GHz hat sich um sechs Stellen auf Platz 12 verbessert. Dafür ist der AMD Ryzen 7 2700X, 8-Core, SMT mit 4,35 GHz mit nur noch Platz 17 aus dem Top 15 Ranking herausgefallen.

Tablets: Neuheiten von Microsoft, Apple und Samsung

Bei den Tablets ist auf den ersten Plätzen alles wie im zweiten Quartal: Den Spitzenplatz hält weiterhin das Microsoft Surface Pro mit 12,3-Zoll-Display und 256 GB Speicher, Windows 10 Pro und Intel Core i5-7300U (FJY-00003) zum Händlereinkaufspreis von 975 Euro und einem Verkaufspreis von 1.299 Euro. Im zweiten Quartal hatte das Tablet zwar noch über 6.000 Klicks, mit 5.737 Treffern ist es aber bei Händlern wie bei Businesskunden immer noch der beliebteste Tablet-PC.

Microsoft: Surface Pro und Surface Go

Ganz weit oben in der Händlergunst rangiert noch das Surface Pro in der Variante mit LTE in Schwarz. Dieses konnte sich im dritten Quartal mit 3.072 Klicks zum dritten Mal in Folge den dritten Platz sichern, allerdings weit hinter dem Apple iPad mit 32 GB, das mit 4.932 Klicks deutlich besser abgeschnitten hat und wieder auf Platz 2 landete. War die Mac-Company im zweiten Quartal noch mit sieben iPads unter den Top 10, sind es jetzt nur noch sechs.

Das neue Microsoft Surface Go mit Intel Pentium Gold 4415Y CPU und 128 GB Speicher in Silber ist erst seit Juli 2018 auf den Markt und schaffte mit 2.283 Klicks auf Anhieb den Platz 14. Eine für Microsoft typische Besonderheit ist das zehn Zoll große 10-Punkt-Multi-Touch-Display mit der Auflösung von 1.800 x 1.200 Bildpunkten.

Die Business-Handschrift zeigt sich bei diversen Sicherheitsmerkmalen und dem vorinstallierten Microsoft Office 365 als Trial Version. Passend dazu hat sich das in Schwarz gehaltene Microsoft Surface Go Type Cover mit Tastatur, Trackpad und Beschleunigungssensor innerhalb kurzer Zeit mit durchschnittlich über 50 Klicks pro Woche schon zu einem echten Quotenfänger entwickelt. Die Surface-Go-Hüllen in anderen Farben kamen im dritten Quartal noch nicht so gut an.

Samsung in den Top 10

Samsung hat es diesmal mit zwei Geräten unter die Top 10 geschafft. Erwähnenswert ist vor allem das in Schwarz gehaltene Galaxy Tab A (Modell 2016), das mit 2.890 Klicks um vier Stellen auf Platz 4 vorgerückt ist. Dieses bietet eine WUXGA-Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixel auf 10,1 Zoll, einen 1,6 Ghz schnellen 8-Core-Prozessor und 2 GB RAM sowie Platz für eine SD-Karte mit maximal 200 GB. Ansonsten hat sich unter den Top 10 nicht viel getan.

Notebooks und Laptops: viel Bewegung

Bei den Laptops hat sich Apple mit dem MacBook Air mit 13,3 Zoll und der WXGA+-Auflösung von 1.440 x 900 Bildpunkten mit 4.249 Klicks erneut an die Spitze gesetzt. Denn Anfang des Jahres war der Laptop schon weit vorne, bevor im zweiten Quartal das HP ProBook 450 G5 mit 15,6 Zoll, Core i5-8250U und 8 GB RAM wie aus dem Nichts von Platz 40 hochschoss. Das ist jetzt aber auf Platz 3 abgerutscht, denn das von den Komponenten fast genauso ausgestattete Lenovo ThinkPad E580 hat sich von Platz 4 kommend frech davorgesetzt.

Ansonsten hat sich auf den ersten Blick eigentlich nicht viel bewegt, möchte man meinen, aber der Schein trügt. Lenovo ist wieder mit acht Notebooks unter den Top 15, Apple und HP jeweils mit drei statt vorher zwei Geräten, und Dell ist nicht mehr dabei. Tatsächlich hat sich aber so einiges getan.

Notebooks: Lenovo zieht an Apple vorbei

Das Lenovo ThinkPad L580 20LW mit 15,6-Zoll-Display, Core i5-8250U, 256 GB SSD und 8 GB RAM aus dem Line-up der L-Serie ist von Platz 42 auf Platz 5 vorgerückt und macht sich im beginnenden vierten Quartal auf, zum Gipfelstürmer zu werden. Ein ähnlich großer Quotenfänger ist das Lenovo ThinkPad L480 20LS mit 14-Zoll-Display, Core i5-8250U und 8 GB, das von Position 79 auf Platz 10 vorgestürmt ist. Bei dem eingangs genannten Apple MacBook Air bewegt sich dagegen im beginnenden Weihnachtsquartal noch recht wenig.

Relativ verhalten sind sie auch beim Microsoft Surface Book 2 (13,5 Zoll, 3.000 x 2.000, Core i5-7300U, HMX-00004), der von Position 10 auf Platz 12 abgerutscht ist, und bei dem Apple MacBook Pro (13,3 Zoll, 2.560 x 1.600 Pixel in Grau), das gerade noch den letzten Platz der ersten 15 erwischt hat, immerhin um eine Stelle besser als im zweiten Quartal.

Das Lenovo ThinkPad X1 Carbon 20KH mit 14-Zoll-Display, Core i7-8550U, 512 GB SSD und 16 GB RAM ist mit Platz 17 knapp an den Top 15 vorbeigeschrammt. Schon im zweiten Quartal machte ein ThinkPad X1 von sich reden, allerdings mit dem Unterschied, dass es sich um das Vorgängermodell 20HR0021GE mit 8 GB statt 16 GB RAM handelte, das nur noch als B-Ware verfügbar ist – für ab etwa 1.200 Euro. Die doppelte Ladung RAM (16 GB) scheint sich jedoch bezahlt zu machen, obwohl das neue ThinkPad X1 Carbon mit einem Händlereinkaufspreis von 1.817 Euro und einem Verkaufspreis von 2.399 Euro ziemlich weit oben angesiedelt ist. Aber wie Apples MacBooks zeigen, hängt das Händlerherz nicht so sehr an einem günstigen Preis, im Gegenteil.

Monitore: Sieg für Dell

Sowohl Platz 1 als auch Platz 2 gehen diesmal an Dell. Dort finden sich mit dem Dell P2417H ein 24-Zöller mit Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) sowie Dells UltraSharp U2415, ebenfalls ein 24-Zoll-Monitor, allerdings mit 16:10-Auflösung und 1.920 x 1.200 Bildpunkten. Dell hat seine Position im dritten Quartal 2018 beachtlich ausgebaut. Waren im zweiten Quartal erst vier TFT-Displays in den Top 10, sind es im dritten Quartal schon sechs.

16:9- und 16:10-Format als neuer Trend

Auf Platz 3 ist der EliteDisplay E243i von HP gelandet. Auch dieses Modell bietet im Format 16:10 eine Auflösung von 1.920 x 1.200 Bildpunkten. ITscope schließt daraus, dass sich bei Businesskunden 24-Zoll-Geräte mit 16:9 Full HD oder 16:10 immer mehr durchsetzen. Fachhändler sollten den Trend also bei ihren Angeboten berücksichtigen. Der erste 27-Zoll-Monitor folgt schon auf Platz 4. Es ist der Dell UltraSharp U2715H mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel. Bemerkenswert ist weiterhin, dass die etablierten südkoreanischen Marken LG und Samsung jeweils nur mit einem Modell unter den Top 10 im ITscope-Ranking vertreten sind.

Curved-Monitore bald ein Nischenprodukt?

Curved-Monitore haben es nach wie vor schwer – auch wenn gelegentlich neue und attraktive Modelle auf den Markt kommen. Dell hat im Oktober 2018 den besonders großen Curved-Monitor Dell UltraSharp U4919DW (mit 49 Zoll, einem Seitenverhältnis von 32:9 und 5.120 × 1.440 Pixeln) vorgestellt. Der wird aber wahrscheinlich ein Nischenprodukt bleiben. Auch der gebogene QLED-Monitor C49HG90DMU von Samsung bleibt im Ranking von ITscope auf den hinteren Rängen und rutschte in der Händlergunst von Platz 46 auf Platz 88 ab.

HP bei den Druckern sehr gefragt

Bei Printern bleibt HP der Platzhirsch in der Gunst der Händler. An der Spitze haben der HP Color LaserJet Pro MFP M477fdn (CF378A#B19) und der HP LaserJet Pro M402dne (C5J91A#B19) lediglich den Platz getauscht. Die Plätze 3 bis 6 belegen ebenfalls HP-Produkte: HP PageWide Pro MFP 477dw, HP OfficeJet Pro 8710, HP LaserJet Color Pro M452dn und HP LaserJet Color Pro MFP M477fdw. Aus der Versenkung kommt der seit Februar 2018 verfügbare HP LaserJet Pro MFP M28a (W2G54A#B19) und klettert im dritten Quartal 2018 vom 260. auf den 50. Platz im ITscope-Ranking.

Den Platz getauscht haben im Vergleich zum vorangegangen Quartal Brother mit dem Laserdrucker HL-L5100DN (Platz 8) und Canon mit dem Tintenstrahler Pixma iP7250 (Platz 9). Gerade im sonst sehr stabilen Druckersegment ist das laut ITscope „ein beeindruckender Aufstieg”. Den verdanke das kompakte, monochrome Laser-Multifunktionsgerät wahrscheinlich dem sehr attraktiven Händlereinkaufspreis von unter 100 Euro und den Leistungsmerkmalen, mit denen es hervorragend für kleine Offices geeignet sei.