Gestern fand in Berlin der zweite Tag der Büroimmobilie vom Zentralen Immobilien Ausschuss ZIA statt. Der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft vergab gemeinsam mit CBRE auch einen Office-Award. Wir waren vor Ort.
„Büroimmobilien werden auch in Zukunft wichtige Fundamente für die Wertschöpfung und die wirtschaftliche Stärke unserer Gesellschaft bleiben“, sagte Dr. Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses ZIA, Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, anlässlich der Eröffnung des Tags der Büroimmobilie am 11. November 2021 in Berlin. „Noch mehr sogar: Ihre Bedeutung wird zunehmen, denn Büroflächen sind unverzichtbarer Bestandteil für einen ausgewogenen Nutzungsmix in unseren Innenstädten. Zudem bleibt das Büro der einzige Ort, der allen Beschäftigten gleiche Arbeitsvoraussetzungen bietet, wenngleich sich die Büroimmobilie – auch unabhängig von Corona – natürlich in Richtung Zukunft anpassen muss.“
Bedeutende Assetklasse der Immobilienwirtschaft
Vor rund 200 Zuschauern im DZ Forum Axica in Berlin hat sich der Tag der Büroimmobilie in Form von Panels und Vorträgen nach 2019 erneut einer der bedeutendsten Assetklassen der Immobilienwirtschaft gewidmet. Wie können Flächen zeitgemäß betrieben und gestaltet werden? Welche Bürokonzepte sind zukunftsfähig? Welchen Stellenwert nehmen Büros in einer modernen Stadtentwicklung ein?
Dabei wurden viele interessante Punkte thematisiert. So wie heute Homeoffice praktiziert werde, sei dies zum Beispiel oft illegal. Künftig könnte eine exakte Arbeitszeiterfassung für die Heimarbeit verbindlich werden (was bei den unzähligen Unterbrechungen zu Hause wohl sehr viel Ehrlichkeit voraussetzen dürfte). Für die einen wird konzentrierte Einzelarbeit künftig nur noch zu Hause stattfinden und die Offices werden nur noch zu Stätten der Begegnung. Für andere war klar, dass das Homeoffice für viele weder ein gewünschter noch ein produktiver Arbeitsort ist. Gerade die jungen Angestellten würden lieber im Büro arbeiten. Es gebe sogar einen Zusammenhang zwischen Produktivität daheim und Etagenzahl. Je höher die Etage, desto unproduktiver seien die Angestellten im Schnitt.
Mehrfach wurde das Lied vom Ende des Einzelbüros gesungen. Aber auch die Schattenseite des neuen Arbeitens, zum Beispiel die Unbeliebtheit des Desk-Sharings, wurde thematisiert. Und auch das zählt zu unseren Erkenntnissen dieses Events: Die Büros werden nicht weniger, sie werden größer.
Für gute Unterhaltung sorgten übrigens drei Bundestagsabgeordnete mit dem Versuch, sich gegenseitig Schuld in die Schuhe zu schieben.
Fünf Preisträger am Tag der Büroimmobilie
Die Gewinner des ZIA-Office-Awards in den Kategorien Design, Flächenkonzept, Digitalisierung und „Home Office of the Year“ – ausgewählt von einer hochkarätigen Jury aus über 40 Einreichungen – sind:
- Art Invest (Design)
- DHL Consulting (Flächenkonzept)
- Thing It (Digitalisierung/Innovation)
- Commerz Real (Home Office of the year)
Der Publikumspreis ging an EDGE.
„Die Bewerberliste zeigt deutlich, welches Potenzial in den Unternehmen steckt, Büroflächen auf aktuelle Anforderungen und Entwicklungen hin auszurichten“, sagt Pawel Krolikowski, Head of Workplace Consulting bei CBRE Deutschland. „Viele der Unternehmen, die ihre Konzepte und Ideen eingereicht haben, entstammen zudem nicht einem originär immobilienwirtschaftlichen Umfeld. Diese Vielfalt zeugt davon, dass die Zukunft der Arbeitsplätze – sei es im Büro oder mobil – ein gesamtgesellschaftliches und branchenübergreifendes Thema ist.“