Die 25. Internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen Expo Real hat vom 4. bis 6. Oktober 2022 in München stattgefunden. Bei den Besucher- und Ausstellerzahlen wurde fast Vor-Corona-Niveau erreicht.
Alle Ausstellungsbereiche seien wieder gewachsen: die Assetklassen Wohn- und Büroimmobilien, Hotel, Logistik und Handel, die internationalen Gemeinschaftsstände sowie die der Regionen und Städte sowie die Start-ups und Technologieanbieter, hieß es vonseiten des Veranstalters. Auch die Ukraine war mit einem Forum vertreten, um Möglichkeiten für den Wiederaufbau zu evaluieren. Zentrale Themen auf der Messe waren Teuerungen und Inflation, Zinspolitik, ESG-Anforderungen, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sowie die wirtschaftliche Gesamtsituation. „Die Expo Real bestätigt in einer Zeit des Umbruchs, wie wertvoll sie als Austausch- und Informationsplattform für die Immobilienwirtschaft ist“, erklärt Stefan Rummel, für die Expo Real verantwortlicher Geschäftsführer der Messe München. „Sieben Hallen, 1.887 Aussteller und knapp 40.000 Teilnehmer – die Messe hat mit dieser Beteiligung nahezu das Niveau aus dem Jahr 2019 erreicht.“
Politik und Branche im Austausch
Bundesbauministerin Klara Geywitz stellte sich auf zwei Podien der Diskussion zu bezahlbarem Wohnen. Die Herausforderungen beim Wohnungsbau sind zahlreich: steigende Baukosten, Bürokratie, Fachkräftemangel, Klimaschutz, demografischer Wandel. Es gehe darum, „die Rahmenbedingungen zu schaffen, um in Deutschland rentabel bauen zu können und gleichzeitig die Kapazitäten auszuweiten“, so Geywitz. „Dazu müssen wir die Produktivität steigern, mehr in die Vorfertigung gehen, die gesamte Kette von Bauplanung, -antrag und -ausführung digitalisieren und den sozialen Wohnungsbau fördern.“
Zukunftsszenarien im Fokus
Mit welchen Rahmenbedingungen wird sich die Immobilienwirtschaft auseinandersetzen müssen? Dazu gab der Chefvolkswirt der Commerzbank, Dr. Jörg Krämer, seine Einschätzung ab: Er erwartet auf viele Jahre eine Inflation von weit über zwei Prozent, einen Leitzinsanstieg auf historisch betrachtet moderate drei Prozent, eine Rezession – aber keinen Einbruch beim Arbeitsmarkt angesichts des Arbeitskräftemangels und des demografischen Wandels. Fabian Hellbusch, Leiter Marketing Kommunikation von Union Investment, erklärt: „Vor der Kulisse der vielfältigen Umbrüche hat die Expo Real 2022 wichtige Orientierungshilfe und ein gutes Sentiment geliefert, wo in den nächsten sechs bis neun Monaten Abwarten oder doch eher das sehr gezielte Ausnutzen von Marktchancen die klügere Strategie sein wird.“
Die Expo Real 2022 in Zahlen
Es wird ein Vergleich mit 2019 angeführt, da 2021 ein pandemiebedingtes Ausnahmejahr war: Knapp 40.000 Teilnehmende aus 73 Ländern (2019: 46.747/76) kamen zur Expo Real nach München. Die Gesamtteilnehmerzahl unterteilte sich in rund 19.500 Fachbesucher (2019: 22.065) und 20.456 Unternehmensrepräsentanten (2019: 24.682). Die 1.887 Aussteller kamen aus 33 Ländern (2019: 2.189/44). Internationale Gemeinschaftsstände kamen aus Österreich („Austria“, „Europa Mitte“), der Schweiz („Swiss Circle“), den Niederlanden („Holland Property Plaza“, „Holland Metropole“) und ein USA-Pavillon. Am CareerDay nahmen 45 Aussteller teil, um Nachwuchskräfte für sich zu gewinnen.
Die nächste Expo Real findet vom 4. bis 6. Oktober 2023 statt.