Der Markt für PBS-Artikel hat im Jahr 2024 ein Umsatzvolumen von 12,5 Milliarden Euro erreicht, was einem Umsatzrückgang von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das hat der Handelsverband Büro und Schreibkultur (HBS) unter Berufung auf Zahlen des IFH Köln gemeldet.

Die schwächelnde Konjunktur und die branchenübergreifend pessimistische Zukunftserwartung spiegeln sich in allen Sortimentsgruppen wider, so der HBS. Besonders betroffen sind die Segmente Kalender, Ansichtskarten und Grußkarten (-10 Prozent) sowie Verbrauchsmaterial und EDV-Zubehör (-8,5 Prozent). Weniger stark fielen die Einbußen bei Schreibgeräten und Büroplatzzubehör (-2,0 Prozent), Bürokommunikations- und Spezialpapier (-4,7 Prozent) sowie Briefumschlägen, Geschäftsbüchern, Ordnungs- und Archivierungslösungen (-3,2 Prozent) aus.
Preissteigerungen und Kaufzurückhaltung
Die anhaltend hohe Inflation zu Jahresbeginn führte zu Preissteigerungen. Gleichzeitig reagierten Konsumenten mit erhöhter Preissensibilität und Kaufzurückhaltung. Insbesondere im Bereich Büroeinrichtung machte sich ein Sättigungseffekt bemerkbar, da viele Haushalte ihre Homeoffice-Ausstattung bereits abgeschlossen haben. Auch Unternehmen zeigen eine zurückhaltende Investitionsstrategie, nicht zuletzt aufgrund der verstärkten Bemühungen, Mitarbeitende wieder in die Büros zurückzuholen, stellt der HBS fest.
Ein weiterer entscheidender Faktor für die Marktentwicklung bleibt die fortschreitende Digitalisierung. Sie stellt einerseits eine Herausforderung dar, da sich die Nachfrage in bestimmten Produktgruppen verändert, bietet jedoch auch neue Chancen – insbesondere im Hinblick auf die sich wandelnden Arbeitsweisen in Ausbildung und Schule.

Bereich Schule hat hohe Relevanz für den PBS-Markt
Zu Beginn des Schuljahres 2024/2025 wurden in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen rund 827.500 Kinder eingeschult – rund 4.300 oder 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit lagen erstmals seit dem Schuljahr 2015/16 rückläufige Einschulungszahlen vor. Während die Zahl der Schulanfänger zurückgeht, bleibt der Schulstart wirtschaftlich bedeutsam: Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet für das Jahr 2024 mit einem Umsatz von rund 702 Millionen Euro im Zusammenhang mit der Einschulung.

Fachhandel bleibt feste Größe im Markt
„Die aktuellen Herausforderungen der PBS-Branche spiegeln die gesamtwirtschaftliche Lage wider: Kaufzurückhaltung, Inflation und strukturelle Veränderungen beeinflussen den Markt deutlich. Dennoch bleibt der Fachhandel eine feste Größe, insbesondere durch seine Beratungsstärke und sein breites, qualitativ hochwertiges Sortiment. Gerade zum Schulstart zeigt sich, dass Eltern und Schüler Wert auf nachhaltige und funktionale Produkte legen. Gleichzeitig bietet die fortschreitende Digitalisierung neue Marktchancen, die wir als Branche aktiv nutzen müssen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben“, erklärt Michael Ruhnau, Präsident des Handelsverbandes Büro und Schreibkultur (HBS).