Die Pandemie hat dem PBS-Handel im Jahr 2020 zugesetzt. Allerdings konnte der Streckenhandel den rückläufigen Umsatz durch die Erweiterung des Produktportfolios etwas abfedern. Dies zeigt die Jahresmeldung des Handelsverbandes Büro und Schreibkultur.
Insgesamt liegt der Gesamtbruttoumsatz der PBS-Branche nach Zahlen des IFH Köln mit 11,7 Milliarden Euro im Jahr 2020 um etwa zwölf Prozent unter dem Vorjahresumsatz. Das entspricht den Erwartungen des HBS. Während der PBS-Handel den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 weitgehend gut verkraftete, hat ihm der Lockdown light im November schwer zugesetzt. Der der stationäre Fachhandel konnte teilweise am Weihnachtsgeschäft partizipieren, bis dann den Händlern die Grundlage für ein gutes Weihnachtsgeschäft mit dem harten Lockdown ab Mitte Dezember völlig entzogen wurde.
Streckenhandel leidet unter Homeoffice
Der PBS-Streckenhandel konnte das positive Ergebnis des Vorjahrs nicht halten und kam auf ein Minus von 10,5 Prozent. Durch die Entsendung der Mitarbeiter ins Homeoffice wurden die Kontaktmöglichkeiten von der Nachfrageseite massiv eingeschränkt. Die Herausforderung ist nun, Heimarbeitnehmer zu erreichen und den Kontakt zu ihnen zu intensivieren. Zukünftig können Kunden und Interessenten per Video und Internet über Produkte beraten werden.
Onlinehandel wächst rasant
Laut IFH Köln lag das prozentuale Wachstum des Onlinehandels in Deutschland 2020 zwischen 15 und 26 Prozent, das Onlinevolumen wird auf 80 bis 88 Milliarden Euro wachsen. Somit wird sich das absolute Umsatzwachstum des Onlinehandels mindestens verdoppeln. Das IFH informiert zudem darüber, dass man sich auch im B2B-Handel Gedanken über mehrwertliefernde Konzepte und Services macht:
- 59 Prozent der Großhändler haben erkannt, dass die reine Handelsmarge in Zukunft nicht mehr zum Überleben des Geschäftsmodells ausreichen wird.
- 63 Prozent erhoffen sich, den Umsatz durch Services/Dienstleistungen steigern zu können.
- Das größte Potenzial bieten hier Möglichkeiten zum einfachen Bestellen und digitale Aftersale-Services. Im B2C- wie im B2B-Bereich ändert sich das Einkaufsverhalten dramatisch – unter anderem durch direkte Bestellungen beim Hersteller oder durch eine stärkere Nutzung von Onlineplattformen.
Einzelhandel zeigt Wandlungsfähigkeit
Auch der Einzelhandel hat in diesen Bereichen Erfahrungen gemacht. Hervorzuheben ist hier der Anwendungsbereich von Click & Collect und Click & Meet. Besonders beim Letzteren konnte die Beratungsleistung sehr gut greifen. Die Krise zeigte den PBS-Ladengeschäften, dass nur wer wandlungsfähig bleibt und bereit ist, sich den wechselnden Rahmenbedingungen anzupassen, seine Position im Markt behaupten kann. Das verlangt wiederum nach kreativen Ideen, Dienstleistungsstärke und das Wissen um den Kunden.
Punkten konnten diejenigen, die Beratung und Servicedienstleistungen anbieten konnten. Händler, die keinen Onlinevertriebskanal wie zum Beispiel Click & Collect, Click & Meet oder aber auch ihren eigenen Onlineshop nutzen konnten, waren gezwungen, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Wer bisher seinen Umsatz aus seiner Laufkundschaft generierte, musste nun online auf sich aufmerksam machen.