Umfrage ITscope: Einkaufsprozesse im Systemhaus noch nicht vollständig digitalisiert

Die Mehrheit der Systemhäuser und IT-Dienstleister schätzt den Digitalisierungsgrad ihrer Einkaufsprozesse nur als mittelmäßig ein. Das zeigt eine Umfrage der ITscope GmbH.

Dr. Oliver Charles ist seit Juni 2025 Managing Director bei der ITscope GmbH. Abbildung: ITscope
Dr. Oliver Charles ist seit Juni 2025 Managing Director bei der ITscope GmbH. Abbildung: ITscope

„Während einige Unternehmen bereits hochautomatisiert arbeiten, setzen andere noch auf einfache Rechnungsprogramme oder sogar Eigenentwicklungen“, sagt Dr. Oliver Charles, Managing Director bei ITscope. „Der eigentliche Hebel liegt aber nicht nur in der Wahl des ERP-Systems, sondern in dessen Integration in Einkauf, Service oder Buchhaltung. Erst vernetzte Prozesse machen den Unterschied im Digitalisierungsgrad.“

Einkaufsprozesse: Luft nach oben

Auf einer Skala von eins bis zehn ordnen sich die meisten Befragten im Bereich von vier bis sieben ein. Nur wenige sehen ihre Prozesse als vollständig digitalisiert, rund zwei Prozent gaben an, gar kein ERP-System zu nutzen. Diese Unternehmen bewerteten ihren Digitalisierungsgrad deutlich niedriger als der Durchschnitt – ein Hinweis darauf, dass fehlende ERP-Lösungen zum Engpass werden können.

Nur wenige sehen ihre Prozesse als vollständig digitalisiert. Abbildung: ITscope
Nur wenige sehen ihre Prozesse als vollständig digitalisiert. Abbildung: ITscope

ERP-Landschaft: Konzentration auf wenige Systeme

Trotz der Vielzahl genutzter Lösungen entfällt ein Großteil der Nennungen auf wenige Systeme. Berücksichtigt wurden dabei sowohl die Angaben aus der Umfrage als auch Bestandskundendaten von ITscope. Besonders verbreitet sind internationale Standards wie SAP und Microsoft Dynamics, aber auch branchenspezifische Lösungen wie Systemhaus.One, MKS Goliath oder c-entron. Daneben spielen etablierte Systeme wie weclapp eine wichtige Rolle, während Eigenentwicklungen mit rund drei Prozent eine Nische darstellen.

Integration als Schlüsselfaktor

Die Befragung macht auch deutlich, dass die Fähigkeit zur Anbindung an andere Anwendungen ein entscheidender Maßstab für den Digitalisierungsgrad ist. Unternehmen, die ihr ERP mit Einkaufstools, Webshops oder Service-Lösungen vernetzen, bewerten ihre Prozesse signifikant digitaler. „Integration ist heute der verlässlichste Indikator für den Stand der Digitalisierung im Systemhaus“, erklärt Oliver Charles. „Wo Schnittstellen konsequent genutzt werden – etwa über eine ERP-Integration, die Preise, Verfügbarkeiten und Bestellungen direkt mit ITscope synchronisiert –, steigt die Effizienz spürbar und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit.“

Die vollständige Auswertung der ERP-Umfrage hat ITscope in einem Whitepaper veröffentlicht.