Der Handelsverband Wohnen und Büro e.V. (HWB) appelliert an die Europäische Kommission, die für Ende 2024 geplante Umsetzung der Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten zu verschieben.
Die Unternehmen der Möbelbranche stehen angesichts fehlender Leitlinien und unzureichender digitaler Schnittstellen vor unlösbaren Herausforderungen, die eine fristgerechte Erfüllung der Verordnung unmöglich machen, heißt es vonseiten des HWB.
Klarer Leitfaden fehlt
Ohne klare Handlungsanweisungen und funktionierende digitale Infrastrukturen sind die Unternehmen der Möbelbranche nicht in der Lage, die komplexen Anforderungen der Verordnung zeitgerecht und ordnungsgemäß umzusetzen. Bis heute fehlt es an einem klaren Leitfaden, der den Unternehmen eine praktikable Umsetzung der Verordnung ermöglicht. Zudem sind die notwendigen digitalen Schnittstellen zur Überwachung und Nachverfolgung von Lieferketten nicht verfügbar. Dies stellt insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) vor immense Probleme.
Ziele realistisch erreichen
Daher sei gerade jetzt eine zeitliche Verschiebung dringend notwendig. Nur so könne sichergestellt werden, dass Unternehmen nicht ins wirtschaftliche Abseits gedrängt werden und die Umweltziele der EU auf realistische und nachhaltige Weise erreicht werden. „Es ist, als würde man von den Unternehmen verlangen, ein Ziel zu erreichen, ohne ihnen eine Landkarte oder das richtige Equipment zur Verfügung zu stellen. In dieser kritischen Phase ist es entscheidend, dass die Europäische Kommission gerade jetzt ein starkes Signal an die Wirtschaft sendet. Eine zeitliche Anpassung der Verordnung wäre ein klares Zeichen des Verständnisses für die praktischen Herausforderungen, denen sich die Unternehmen derzeit gegenübersehen. Ein solcher Schritt würde nicht nur sicherstellen, dass die Ziele der Verordnung langfristig erreicht werden, sondern auch den Unternehmen die nötige Planungssicherheit geben“, so Christian Haeser, Geschäftsführer Handelsverband Wohnen und Büro e.V.