Dr. Manfred Lamy ist verstorben

Vordenker für modernes Design und Verfechter der Handschrift: Der Designunternehmer Dr. Manfred Lamy ist im Alter von 84 Jahren verstorben.

Dr. Manfred Lamy
Dr. Manfred Lamy ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Abbildung: Lamy

Nach Abschluss seines Studiums der Volkswirtschaftslehre und Promotion trat der 1936 in Heidelberg geborene Manfred Lamy in das Unternehmen seines Vaters ein. Mit 26 Jahren begann er 1962 als Marketing- und Werbeleiter und entwickelte die bis heute gültigen Designprinzipien mit der charakteristischen Lamy-Formensprache. So brachte er 1966 mit dem legendären „LAMY 2000“ ein Schreibgeräteprogramm heraus, das zusammen mit dem Industriedesigner Gerd A. Müller entstand. Ausgehend von dem Bauhaus-Gedanken „form follows function“ stellte er den praktischen Gebrauchswert in den Vordergrund.

Der Weg zur internationalen Designmarke

1973 wurde Manfred Lamy alleiniger Geschäftsführer und machte aus dem Heidelberger Schreibgerätehersteller einen Marktführer und Markenhersteller von internationalem Rang. Früh erkannte er, dass Design als wichtiges Differenzierungsmerkmal den Erfolg seiner Produkte maßgeblich beeinflussen würde. In der Folge arbeitete er mit renommierten Gestaltern und Designstudios zusammen. Die Kooperation mit Designern ist bis heute ein entscheidender Erfolgsfaktor: Jahr für Jahr erhalten Schreibgeräte, Verpackungen und Kommunikationsmittel von Lamy nationale und internationale Designpreise. 2008 wurde Dr. Manfred Lamy persönlich mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Ende 2006 erfolgte der Wechsel aus dem operativen Geschäft in den Beirat, dem heute seine beiden Kinder Vera und Markus Lamy angehören.

Engagement über das eigene Unternehmen hinaus

Dr. Lamys Energie floss nicht nur in die eigene Firma, er engagierte sich auch für seine Heimatstadt Heidelberg und war insgesamt 22 Jahre lang Mitglied im Gemeinderat. Gleichzeitig galt Dr. Lamy auch als Kunstsammler. Sein Hobby entfaltete er auch in seinem Unternehmen: Er machte in der gläsernen „Galleria“ in Heidelberg die von ihm gesammelte Kunst der Lamy-Belegschaft zugänglich.