Digitalisierungsschub für deutsche Ladenkassen

Die Corona-Pandemie sorgt für einen Durchbruch der digitalisierten Zahlungsmethoden am Point-of-Sale. Dies zeigt eine Studie des E-Commerce-Dienstleisters ECC Köln. Bargeld- und kontaktloses Bezahlen wird immer häufiger angeboten und genutzt.

ECC Köln
Digitale Zahlungsverfahren werden zunehmend angeboten und genutzt. Abbildung IFH Köln

Noch sind Schein und Münze die Lieblinge deutscher Konsumenten an der Ladenkasse. Aber schon heute bezahlt jeder Dritte kontaktlos, auch andere bargeldlose Zahlungsverfahren gewinnen weiter an Bedeutung. Die neue „ECC Paymentstudie“ von ECC Köln, einem  Tochterunternehmen des IFH Köln, untersucht unter anderem den Aufschwung des kontaktlosen Bezahlens und die damit verbundene Digitalisierung am Point-of-Sale (POS). Zudem zeigt sie, wie Händler auf das veränderte Konsumentenverhalten reagieren.

Digitale Zahlungsmittel zunehmend beliebter

68 Prozent der Konsumenten haben infolge der Corona-Pandemie ihr Bezahlverhalten am POS verändert. Dabei gewinnen insbesondere bargeldlose Verfahren zunehmend an Bedeutung und werden nicht mehr nur von smartphone- und online-affinen Kunden genutzt. So geben 71 Prozent der Befragten an, mittlerweile häufiger kontaktlos mit Karte zu bezahlen. Die Bonhöhe scheint dabei irrelevant: Die Spanne reicht von Kleinstbeträgen bis hin zu Zahlungen von über 500 Euro. Kontaktloses Bezahlen am POS wird damit für jeden zweiten Konsumenten zur Selbstverständlichkeit.

Handel baut Zahlungsangebot weiter aus

Wie reagiert der Handel auf die veränderten Kundenanforderungen? 74 Prozent der Händler nehmen die Veränderungen im Bezahlverhalten ihrer Kundschaft wahr. Zwar ist der Großteil der stationären Händler bereits heute mit einem breiten Payment-Mix aufgestellt, jeder zweite Händler rüstet basierend auf den Entwicklungen trotzdem nach. Dabei wird vor allem die Zahlung per Girocard bzw. EC-Karte (50 Prozent), kontaktlose Zahlung per NFC oder QR-Code (46 Prozent) und die Zahlung mit Kreditkarte (42 Prozent) möglich gemacht. Mit gutem Grund: Rund ein Drittel der Kunden präferiert heute Geschäfte, die digitales Bezahlen ermöglichen. 17 Prozent der Konsumenten meiden sogar Geschäfte, die nur Bargeld akzeptieren.

Zukunft des Bargelds ungewiss

Noch immer zahlen 63 Prozent der Konsumenten sehr oft mit Bargeld. Gleichzeitig sinkt die Bedeutung des Zahlungsmittels seit Jahren – das merkt auch der Handel. Nur ein kleiner Teil der Händler kann sich aber vorstellen, gänzlich darauf zu verzichten, Barzahlung anzubieten. Hat sich die Kundschaft jedoch einmal an die Vorteile des bargeldlosen Bezahlens wie Bequemlichkeit, Schnelligkeit und Hygiene gewöhnt, werden es Schein und Münze in Zukunft schwer haben.

„Kontaktloses Bezahlen ist durch die Corona-Pandemie und den Wunsch vieler Konsumenten nach sicherem und hygienischem Einkaufen zur Selbstverständlichkeit geworden. Der Großteil der kontaktlosen Zahlungen wird dabei per Karte abgewickelt, jede siebte Zahlung aber bereits heute mit dem Smartphone getätigt. Durch den hohen Stellenwert des Smartphones beim (Online-)Shoppen ist zu erwarten, dass Mobile Payment zukünftig weiter an Relevanz gewinnt“, so Mailin Schmelter, stellvertretende Bereichsleitung am ECC Köln, zu den Ergebnissen der Studie.