Die Geschichte des Computers

Die ersten Rechner, die man als Computer bezeichnen kann, wurden in den 1940er-Jahren erfunden. Bei den mechanischen Prototypen war nicht abzusehen, welche Entwicklung diese Technologie nehmen würde. Heute sind Computer allgegenwärtig: in jedem Büro und in fast jeder Hosentasche.

  • Der Computer ist eine Berliner Erfindung. 1941 baute Konrad Zuse in der Kreuzberger Methfesselstraße seinen Z3 – den ersten funktionstüchtigen Computer der Welt. Abbildung: Deutsches Museum
    Der Computer ist eine Berliner Erfindung. 1941 baute Konrad Zuse in der Kreuzberger Methfesselstraße seinen Z3 – den ersten funktionstüchtigen Computer der Welt. Abbildung: Deutsches Museum

Unter Computer-Historikern gibt es zwar keine einheitliche Meinung, welcher Rechner wirklich der erste war, aber fragt man nach dem Vorläufer des modernen Computers, so wird immer auch die Z3 von Konrad Zuse aus dem Jahr 1941 genannt. Die Z3 war der erste programmgesteuerte Computer, der das Binärsystem mit den Zahlen 0 und 1 verwendete. Im Jahr 1946 stellten  dann die Amerikaner John Eckert und John Mauchly den ersten vollelektronischen Computer ENIAC vor. ENIAC war ein „Monster“ mit 18.000 Röhren, das 200-mal schneller war als damalige Rechenmaschinen, aber mit einer Größe von 10 × 17 m und einem Gewicht von gut 27 Tonnen vergleichsweise riesig. Er diente unter anderem bei der Entwicklung von Atombomben.

Computer für den Schreibtisch

Der nächste große Schritt in der Computerentwicklung war die Einführung des Transistors ab 1959. Damit wurden schnellere, wesentlich kleinere und leistungsfähigere Computer möglich. Erstmals konnten elektronische Rechner gebaut werden, die auf einen Schreibtisch passten.

Zu Beginn der 1970er-Jahre waren Computerbauteile dann so günstig, dass Unternehmen mit der Entwicklung von Computern für private Zwecke begannen. Der erste Computer, der diese Anforderungen erfüllte, war der Xerox Alto von der Firma Xerox PARC aus dem Jahr 1973. Dieser war aber nur ein Prototyp und wurde lediglich in der Forschung eingesetzt. Der erste für Heimanwender ausgerichtete Computer, der kommerziellen Erfolg hatte, war der noch als Bausatz vertriebene Altair 8800 aus dem Jahr 1974. Der erste industriell hergestellte PC war dann der Apple II. Er wurde im April 1977 vorgestellt.

Computer werden mobil

Der nächste große technologische Schritt vollzog sich 1985, als Toshiba das Notebook T1100 präsentierte und so die Generation der mobilen PCs einläutete. Es war das erste Notebook mit integriertem Akku und bot erstmals wirkliche Bewegungsfreiheit, womit es als Mutter aller Notebooks bezeichnet werden kann. Anfang der 1990er-Jahre begann die Entwicklung von Tablet-PCs.

Der Begriff Tablet-PC wurde zwar erst 2001 von Microsoft geprägt, aber einer der ersten kleinen Computer mit Stifteingabe war bereits im Jahr 1993 der Newton von Apple, der auch Vorläufer der kurzzeitig relativ weit verbreiteten PDAs (Mitte der 1990er bis Ende der 2000er Jahre) war. Ein Gerät, das äußerlich dieser Bauform entsprach, wurde 2010 erstmals vorgestellt: das iPad von Apple. Dieses unterschied sich vom Newton aber vor allem in der fehlenden Stifteingabe und dem Fehlen von Anschlüssen für externe Eingabegeräte.

Notebooks, Tablets, Smartphones

Heute stehen die winzigen Chipsätze, Speichermodule und Grafikprozessoren von Notebooks, Tablets und Smartphones in Bezug auf Leistung und Geschwindigkeit auf nahezu gleicher Stufe mit den wesentlich größeren Desktop-Computern. Zudem werden Tablets und Notebooks mehr und mehr zu hybriden Geräten, die die Vorteile beider Bauarten in sich vereinen. Auch Sprachsteuerung setzt sich vermehrt durch: Google, Apple, Microsoft und Amazon haben jeweils sprachgestützte Systeme, die herkömmliche externe Eingabegeräte überflüssig machen sollen. Ob sie sich durchsetzen können? Darüber sind sich die Experten nicht ganz einig.

Computer – ein Ausblick

Computerchips sind aktuell allgegenwärtig. Die Büroarbeit und das Privatleben werden mit ihnen ständig smarter: Stühle, Tische, Leuchten, Kaffeemaschinen und ganze Bürokomplexe sind mit leistungsstarken Chips ausgestattet. Durch die anhaltende Digitalisierung wird sich dieser Trend unaufhaltsam weiterentwickeln und immer kleinere Geräte hervorbringen. Heute sind bereits Nanochips (ein Nanometer ist ein Milliardstel Millimeter) in der Medizin im Einsatz, und Quantencomputer sind keine fixe Idee schrulliger Physiker mehr. Inwieweit diese Technologien ihren Weg in das Büro der Zukunft finden, muss noch berechnet werden.