Deutscher PC-Markt schrumpft um 10,5 Prozent

Laut einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Gartner wurden im vierten Quartal 2018 2,8 Millionen PCs in Deutschland ausgeliefert. Das entspricht einem Rückgang von 10,5 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2017.

  • Die Nachfrage nach Desktop-PCs ist leicht gestiegen. Abbildung: Pexels
    Die Nachfrage nach Desktop-PCs ist leicht gestiegen. Abbildung: Pexels

Weitere Ergebnisse der Gartner-Untersuchung sind: Die Auslieferungen von Desktop-PCs stiegen um zwei Prozent, die Nachfrage nach mobilen PCs ging um 16 Prozent zurück. Während die Verkäufe von Ultramobile-PCs um neun Prozent einbrachen, verzeichneten Standard-Notebooks ein sattes Minus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

B2C-Markt setzt seinen Abwärtstrend weiter fort

Der B2C-Markt schrumpfte um 24 Prozent – ein unübersehbarer Hinweis auf das mangelnde Interesse der Privatkunden an PCs, selbst während des traditionell starken Weihnachtsgeschäfts. Auch der Unternehmensmarkt blieb mit knappen 0,4 Prozent Zuwachs im vierten Quartal 2018 schwach. Diesen Zuwachs verdankt er in erster Linie einem Anstieg des Desktop-Geschäfts um zehn Prozent.

„Im vierten Quartal 2018 musste der Markt einen Einbruch verkraften, was hauptsächlich an einem Mangel an Intel-Prozessoren lag,“ erklärt Meike Escherich, Senior Principal Analyst bei Gartner. „Intel konnte nicht effizient auf die Herstellung von 10-nm-Prozessoren wechseln. Es wurden aber Kapazitäten auf die 10-nm-Produktion verschoben, was auf dem Markt einen Engpass bei 14-nm-Prozessoren verursacht hat. Intel hat den Fokus natürlich auf seine wichtigen Kunden und Märkte gesetzt, also große Anbieter und profitable Segmente wie Business-PCs.“

Hersteller von Business-PCs punkten

Bei den Herstellern verzeichneten HP (plus zehn Prozent), Dell (plus 64 Prozent) und Lenovo (plus zwölf Prozent) Zuwächse im B2B-Bereich. Berücksichtigt man zudem die PC-Auslieferungen von Fujitsu, wird klar, dass Lenovo – durch das Joint Venture mit Fujitsu – HP Inc. deutlich überholt hat. Lenovo war außerdem der einzige Hersteller mit positivem Wachstum (plus zwei Prozent) im Privatkunden-Bereich.

„Der Prozessoren-Mangel hatte die größten Auswirkungen auf mittelständische Anbieter und Systemhersteller sowie auf die unteren und mittleren Preiskategorien. Das schwache vierte Quartal führte auch dazu, dass 2018 das Jahr mit einer der niedrigsten Liefermengen aller Zeiten war: Insgesamt wurden in Deutschland nur 9,98 Millionen Stück ausgeliefert, das ist ein Rückgang von 3,6 Prozent gegenüber 2017. Insgesamt sind die PC-Auslieferungen in den vergangenen fünf Jahren um 17 Prozent gesunken,“ so Escherich.

Hersteller 4Q18 Auslieferung 4Q18 Marktanteil (%) 4Q17 Auslieferung 4Q17 Marktanteil (%) 4Q17-4Q18 Wachstum (%)
Lenovo 873 31,0 818 26,0 + 6,8
HP inc. 659 23,4 747 23,7 – 11,7
Dell 318 11,3 239 7,6 + 33,5
Acer 227 8,0 379 12,0 – 40,2
Apple 189 6,7 236 7,5 -19,9
Andere 552 19,6 731 23,2 -24,4
Total 2.818 100,0 3.148 100,0 – 10,5

Tabelle: PC-Auslieferungen in Deutschland im 4. Quartal 2018 nach Hersteller (in 1.000 Stück). Quelle: Gartner, Februar 2019.