Mit welchen Maßnahmen können Fachhändler dem Fachkräftemangel begegnen? Eine neue ECC-Club-Studie, für die mehr als 1.000 Personen sowie 295 Händler und Hersteller befragt wurden, liefert Antworten.
Der Fachkräftemangel stellt den Handel vor Herausforderungen, insbesondere digitale Talente werden gesucht. Unbesetzte Stellen führen aber nicht nur auf Unternehmensseite zu Problemen, auch bei den Mitarbeitenden sind die Folgen spürbar. 44 Prozent der befragten digitalen Talente haben angeben, dass sie durch den Fachkräftemangel flexibel andere Aufgaben übernehmen müssen. 42 Prozent müssen mehr Überstunden machen und sich neue Kompetenzen aneignen. Das zeigen die Ergebnisse der neuen ECC-Club-Studie „Hire me if you can − Mitarbeitende erfolgreich werben, halten und binden!“. Als Ausweg aus der anhaltenden Überforderung und Unzufriedenheit ziehen es 61 Prozent der Gen Z in Betracht, die Branche zu wechseln, heißt es in der Studie. In der Gen Y denken 44 Prozent über einen Jobwechsel nach.
Erfolgreiche Personalsuche durch Social Media
Jeder zweite junge Mensch mit digitalen Kompetenzen bestätigt die Relevanz von Social-Media-Plattformen bei der Jobsuche. Die Mehrheit der Händler und Hersteller hat das Potenzial erkannt und nutzt bereits verschiedene Kanäle zur Personalsuche. Doch während die Unternehmen stärker auf die beruflichen Netzwerke Xing (60 Prozent) und LinkedIn (55 Prozent) setzen, präferiert die Gen Z Instagram (67 Prozent) und TikTok (40 Prozent), haben die Studienergebnisse gezeigt. Läuft der Bewerbungsprozess einmal, ist Schnelligkeit gefragt: Knapp zwei Drittel der jungen Talente wünschen sich eine persönliche Rückmeldung innerhalb von maximal einer Woche nach Eingang der Bewerbung. Die Initiatoren der Studie schreiben, dass der Einsatz von KI nützlich sein können: Rund die Hälfte der Händler und Hersteller gibt an, dass durch den Einsatz von KI eine automatisierte Suche, automatisierte Bewertungen und eine Prognose zur Eignung der Bewerber mittels Datenanalyse sichergestellt werden können.
Benefits für Mitarbeitende: Homeoffice, Workation und Co.
Elementar zur Gewinnung neuer Mitarbeitender sind flexible Arbeitsmodelle, die während der Coronapandemie für viele Arbeitnehmer zum Muss geworden sind. Neben der Option auf Homeoffice wünschen sich drei Viertel der Gen Z die Möglichkeit, aus dem Ausland zu arbeiten. Wichtigste Stellschraube zur Mitarbeiterbindung bleibt aber für 84 Prozent der Befragten das Gehalt. Auch der Wunsch, mitzuwirken und in Entscheidungen einbezogen zu werden, gewinnt an Relevanz.