Der Anbieter von Dokumentenmanagement-Software D.velop hat Daten aus Kundenbefragungen als Trendpaper veröffentlicht. In der sogenannten Herbstprognose konnten fünf Haupttrends im Markt für Business-Software identifiziert werden.
Durchgeführt wurde die Untersuchung von den 2018 gegründeten D.velop labs. Das Unternehmen hat mitgeteilt, dass die fünf ermittelten Trends Gemeinsamkeiten aufweisen. Unternehmen könnten durch den vorausschauenden und verantwortungsvollen Umgang mit ihnen neue Innovationsfelder erschließen, um ihr Geschäft zu sichern und auszubauen. Folgende Trends konnten von D.velop identifiziert werden:
#1: Plattformökonomie
Immer mehr Softwareanbieter verfolgen das Ziel, für Start-ups, ISVs (Independent Software Vendors), IT-Systemhäuser, Softwareentwickler und auch Kunden eine Plattform zu etablieren, auf der sie SaaS-Anwendungen und Apps rund um die Softwarelösungen des jeweiligen Herstellers entwickeln und vertreiben können. Sie setzen dabei auf einen sich selbst verstärkenden Kreislauf, da ihre Kunden über die Plattform Zugriff auf Applikationen erhalten und Softwareentwickler dort die Kunden des Betreibers direkt erreichen können. Ein wichtiger Aspekt von derartigen Plattformen ist die Auflösung starrer Vertriebs- und Geschäftsstrukturen. Denn nicht mehr nur der Softwareanbieter selbst, auch Partner und Kunden mit Entwicklungsexpertise können dort zum Applikationsanbieter werden.
#2: Cloud und Software as a Service
Kein neuer Trend, er äußert sich jedoch immer mehr in einer zunehmend servicedominierten Logik (Servitization oder Service-Dominant-Logic) auf Seite der Softwarehersteller. Es handelt sich dabei um eine Transformation hin zu einer serviceorientierten Strategie, bei der der Kundennutzen im Mittelpunkt steht. Wo früher Lizenzen angeschafft und abgeschrieben wurden, werden heute Services gebucht, deren Wert erst durch die tatsächliche Nutzung entsteht. Elementarer Bestandteil dieses Trends sind sogenannte Microservices, die auch die Zukunftssicherheit einer Cloud-Plattform sicherstellen, da sie als granulare Services beliebig kombiniert, ausgetauscht und migriert werden können.
#3: Innovationskultur und Change-Management
Untersuchungen zeigen, dass das Scheitern von Digitalisierungsprojekten oft auf eine fehlende Akzeptanz und ungeeignete Organisationstrukturen zurückzuführen ist. Nur wenn eine Innovationskultur fest verankert ist, können die Herausforderungen des digitalen Wandels erfolgreich gemeistert werden. Die Bereitschaft, etablierte Organisationsformen zu revolutionieren und das eigene Geschäftsmodell in Frage zu stellen, anzupassen oder neu zu denken, ist ein wichtiger Hebel, um eine offene Kultur zu generieren.
#4: KI in der Anwendungspraxis
Zu beachten ist hier die immer häufigere Frage nach konkreten Einsatzszenarien im Unternehmen, auf Angebots- und Nachfrageseite. Ein Beispiel ist die automatische Klassifizierung von Dokumenteninformationen mit Hilfe des Machine-Learnings, um deren Erkennungsrate mit selbstlernenden Mechanismen zu optimieren. Im Kontext des Input- beziehungsweise Inbound-Managements könnte dies die automatische Dokumententrennung und Erkennung von Kategorien mittels KI sein.
#5: Compliance im Hinblick auf KI, Ethik und Recht
Im Zusammenhang mit der Diskussion um KI und den Einsatzszenarien ist eine zunehmende Sensibilisierung bezüglich ethischer und rechtlicher Fragen zu konstatieren. So groß die Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz auch sind, sie werden ihren Nutzen nur entfalten, wenn ethische und rechtliche Richtlinien dafür geschaffen werden. Nur dann ist damit zu rechnen, dass es nicht zu Akzeptanzproblemen und einer Abwehrhaltung kommt.