Cloud-Services: Potenzial nachhaltig erschließen

Ein wichtiger Trend im Zuge der Digitalisierung ist die Nutzung von Cloud-Software (Software as a Service). Die Publizistin Dr. Alexandra Hildebrandt zeigt mit einem Anwenderbeispiel konkrete Vorteile für mittelständische Unternehmen auf.

Cloud erleben: Die Google-Cloud-Experience-Tour mit dem Google-Showtruck. Abbildung: Mader
Cloud erleben: Die Google-Cloud-Experience-Tour mit dem Google-Showtruck. Abbildung: Mader

Richtig umgesetzt, bedeutet eine Cloud-Lösung einen nachhaltigen Mehrwert für die Sicherheit der Daten und auch für die Ausfallsicherheit der Anwendungen. Ein Dienstleistungsrechenzentrum eines Cloud-Anbieters kann mit seiner zentral betriebenen, professionellen Infrastruktur ein höheres Schutzniveau bieten, als es ein Unternehmen selbst vorhalten kann. Cloud-Systeme erfassen zunehmend auch den deutschen Mittelstand, für den der permanente Zugriff auf Daten und Services – unabhängig von Zeit, Ort und Gerät – sowie Sicherheit von besonderer Bedeutung ist. Investitionen in Hard- und Software sowie die Wartung können durch die Auslagerung an einen professionellen Dienstleister entfallen. Das reduziert die IT-Ausgaben und macht die Arbeit flexibler. Von zentraler Bedeutung ist deshalb die Wahl des richtigen Cloud-Modells.

Die Cloud zum Anfassen auf Tour

Im Rahmen der Google-Cloud-Experience-Tour legte der Google-Showtruck auch einen Stopp beim Druckluft- und Pneumatikspezialisten Mader in Echterdingen ein. Am 24. Juli 2019 hatten rund 50 geladene Gäste die Gelegenheit, sich über die Google-Cloud, Cloud-Sicherheit, Druckluft und Machine Learning sowie die Digitalisierung der Druckluftkette zu informieren. Unter dem Motto „Intelligente Manufacturing-Lösungen mit Google Cloud“ präsentierten Mader und Looxr gemeinsam mit weiteren Google-Partnern die neusten Entwicklungen und Perspektiven im Bereich Druckluft 4.0.

Vortragsprogramm klärt die wichtigsten Fragen

Die halbstündigen Vorträge orientierten sich dabei an den Fragestellungen, die sich im Zusammenhang mit vielen „Industrial Internet of Things“-Projekten ergeben:

  • Wie gelangen die Daten aus dem Sensor an den Speicherort?
  • Wo werden die Daten sicher und datenschutzkonform gespeichert?
  • Wie werden die Daten sinnvoll (maschinell) interpretiert und für Vorhersagen genutzt?
  • Wie werden die Daten für den Nutzer sicht- und nutzbar gemacht?

Neben Fragen nach der Sicherheit der Google-Cloud, den Kosten und dem damit verbundenem Investment wurde die Übertragung von Sensordaten mittels CloudPlug-Edge diskutiert. Auch dem Einsatz von Machine Learning im Bereich Druckluft und Energieeffizienz war eine Präsentation gewidmet. Ein umfassender Einblick in das Portal „LOOXR Druckluft 4.0“ machte die praktische Umsetzung der Themen für die Teilnehmer live sichtbar.

Suche nach dem richtigen Cloud-Anbieter

Einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherheit und Effizienz bei der Datenspeicherung und -analyse soll die Kooperation von Looxr und Google bringen. „Wir haben uns intensiv mit dem Markt auseinandergesetzt und uns schließlich für die Cloud-Lösung von Google entschieden. Alle erfassten Daten werden datenschutzkonform in Europa gespeichert, was uns ein wichtiges Anliegen war. Darüber hinaus arbeiten wir bei der Erfassung, Analyse und Auswertung der verschiedenen Sensordaten mit Google-Partnern zusammen. Dank deren Erfahrungen mit Machine Learning und IoT kommen wir unserer Vision einer voll digitalisierten Druckluftkette mit großen Schritten näher“, sagt Peter Maier, CTO und Co-Founder von Looxr.

Die Mader-Cloud-Lösung Druckluft 4.0

„Der große Vorteil unserer Lösung ist, dass sie nachrüstbar und schnell einsatzbereit ist. Der Kunde kann direkt mit der bereits im Unternehmen vorhandenen Sensor- und Messtechnik starten – unabhängig vom Hersteller“, so Vasileios Balachtsis, verantwortlich für den Bereich Innovationsmanagement bei Mader. Die gesamte Mess- und Sensortechnik wird mittels eines CloudPlugs an das Looxr-Portal angebunden, die Daten werden über das mobile Datennetz an die europäischen, DSGVO-konformen Looxr-Server übertragen. Im Looxr-Portal hat der Kunde die Möglichkeit, alle Messwerte aus dem Kompressor und den angeschlossenen Sensoren in Echtzeit zu verfolgen – beispielsweise Energieverbrauch, Volumenstrom, Drucktaupunkt und Systemdruck. Er kann das Portal nach seinen persönlichen Bedürfnissen anpassen, individuelle Dashboards anlegen, Alarmwerte setzen und Störmeldungen einrichten. „Das Besondere an der Live-Sicht im Looxr-Portal ist, dass der Kunde jederzeit Echtdaten sieht, also real gemessene Werte – keine Hochrechnungen oder theoretischen Werte“, so Balachtsis.

Cloud-Lösungen decken Einsparpotenziale auf

Durch die transparente Darstellung von tatsächlich gemessenen Energieströmen und Verbräuchen, die erheblich von den theoretischen Werten abweichen können, werden Einsparpotenziale aufgezeigt, die andernfalls im Verborgenen bleiben würden. Mit dem Dienstleistungspaket Analytics lassen sich die erfassten Daten noch weiter analysieren und Zusammenhänge zwischen einzelnen Werten visualisieren. Der Zugang zu Benchmarks erlaubt eine tiefergehende Analyse und Einschätzung der Leistungsfähigkeit sowie Effizienz des eigenen Systems. „Das kann neue Erkenntnisse für die Optimierung des gesamten Systems bringen“, ist sich Balachtsis sicher.

Weiterführende Informationen:

Alexandra Hildebrandt/Werner Landhäußer (Hg.): „CSR und Energiewirtschaft“, 2. Auflage. SpringerGabler Verlag, 2019.

Alexandra Hildebrandt/Werner Landhäußer (Hg.): „CSR und Digitalisierung. Der digitale Wandel als Chance und Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft“, SpringerGabler Verlag, 2017.

Hildebrandt ODDr. Alexandra Hildebrandt, Publizistin, Wirtschaftspsychologin und Nachhaltigkeitsexpertin.

Twitter: @AHildebrandt70

Foto: Nicole Simon