Etwa ein Drittel ihrer Lebenszeit verbringen Office-Worker mit Büroarbeit. Da lohnt es sich sehr, den Arbeitsplatz ergonomisch einzurichten. Andernfalls drohen gesundheitliche Beeinträchtigungen. OFFICE DEALZZ hat die wichtigsten Vorschriften und Tipps für einen ergonomischen Bürostuhl zusammengefasst.
Das aus Sitz und Rückenlehne bestehende Oberteil muss drehbar und höhenverstellbar sein, das Untergestell mit Rollen ausgestattet, gebietet die DGUV Information 215-410 in Punkt 7.3.2. Diese Rollen müssen beim unbelasteten Stuhl gebremst sein, um ein unbeabsichtigtes Wegrollen zu vermeiden. Beim belasteten Bürostuhl hingegen müssen sie leichtgängig sein, sodass der Stuhl beim Bewegen nicht kippt. Das Körpergewicht muss beim Hinsetzen federnd abgefangen werden, damit Stoßbelastungen der Wirbelsäule vermieden werden. Insgesamt muss der Stuhl mindestens ein Körpergewicht von 110 kg aushalten.
Die richtigen Maße des Bürostuhls
Der Bürostuhl muss individuell anpassbar sein, wechselnde Sitzhaltungen ermöglichen, den Körper aber dennoch in allen Sitzhaltungen gut abstützen. In den Zahlen der DGUV Information 215-410, Punkt 7.3.2 ausgedrückt bedeutet das: Die Sitzhöhe sollte mindestens von 40 bis 51 cm verstellbar sein, die Sitztiefe von 40 bis 42 cm, die Höhe des Abstützpunktes der Rückenlehne von 17 bis 22 cm. Die Sitzbreite sollte mindestens 40 cm betragen, die Oberkante der Rückenlehne mindestens eine Höhe von 36 cm haben und auf Beckenkammhöhe mindestens ebenso breit sein. Und die Rückenlehne sollte sich mindestens 15° neigen lassen.
Durch ihre Form sollen Sitz und Rückenlehne sowohl in der vorgeneigten als auch in der aufrechten und der zurückgelehnten Sitzhaltung ein entspanntes, dynamisches Sitzen ermöglichen. Und: Ihre Konstruktion soll häufige Veränderungen der Sitzhaltung nicht nur ermöglichen, sondern aktiv unterstützen und fördern.
Der ergonomische Bürostuhl: Das sagt die Erfahrung
Uff. 40 mal 36 plus 15° – mit Zollstock und Geodreieck wird sich wohl kaum jemand an den Kauf eines Bürostuhls machen. Viel hängt vom eigenen Körperbau und den Sitzvorlieben ab. Manche mögen es härter, andere weicher, manche mögen einen luftigen Netzrücken, andere eher eine anschmiegsame Polsterlehne. Außerdem wird man in der Praxis feststellen, dass die geforderte individuelle Einstellbarkeit doch sehr unterschiedlich gelöst werden kann. Von komplizierten und unauffindbaren Verstellhebeln bis hin zu klar und intuitiv. Vor allem aber: Die Mindestanforderung an die Sitzdynamik des Bürostuhls ist schon mit einer recht einfachen und nicht wirklich dynamischen Wippmechanik oder einer neigbaren Rückenlehne bei unbeweglicher Sitzfläche erreicht. Mindestens eine Synchronmechanik, bei der sich Sitz- und Rückenlehne meist etwa im Verhältnis 3:1 bewegen, sollte es schon sein. Noch besser ein wirklich dynamischer Bürostuhl, der seitliche Bewegungen des Beckens oder sogar solche um 360° zulässt. Das erhält und fördert die Gesundheit und macht produktiver. Mehr zum dynamischen Sitzen und eine Übersicht über besonders bewegende Bürostühle findet sich bei der Aktion „Bewegung im Büro“. Hilfreich bei der Suche nach einem geeigneten Bürostuhl ist außerdem erneut das Prüfzeichen Quality Office.