Carl-Wilhelm Edding ist verstorben

Angehörige und das Unternehmen Edding trauern um Carl-Wilhelm Edding. Der Firmengründer und Philanthrop ist am 27. April 2021 im Alter von 90 Jahren verstorben.

Carl-Wilhelm Edding
Carl-Wilhelm Edding prägte Erfolg und Unternehmenskultur von Edding. Abbildung: Edding

Im Jahr 1960 gründete Carl-Wilhelm Edding gemeinsam mit seinem Schulfreund Volker D. Ledermann die Firma Edding in Hamburg. Seit über sechs Jahrzehnten gilt die auf Carl-Wilhelm Edding zurückgehende Marke „Edding“ in vielen Ländern als Inbegriff für Produkte, mit denen Menschen ihrer Persönlichkeit Ausdruck verleihen, besonders aufgrund des ikonischen Edding-Permanentmarkers. Bis heute, weit nach seinem offiziellen Ausscheiden im Jahre 1986, prägte Carl-Wilhelm „Kuli“ Edding ganz entscheidend den wirtschaftlichen Erfolg und die an Mensch und Natur ausgerichtete Unternehmenskultur von Edding.

„In Demut verneigen wir uns vor dem Schaffen von „Kuli“ Edding, der immer weit mehr als Gründer und Namensgeber für unser Unternehmen war“, gab das Unternehmen bekannt. „In seinem Gedenken und mit höchster Verantwortung und Dankbarkeit werden wir seine Werte weiterleben und fördern. Vor allem aber wird er uns als Mensch fehlen, denn besonders dort war der passionierte Segler, der einhändig den Atlantik überquerte, einzigartig und eines der leuchtendsten Vorbilder für Authentizität, Weitsicht und Philanthropie.“

Die Anfänge

Carl-Wilhelm Edding wurde am 20. Juli 1930 in Hamburg geboren und wuchs dort auf. Im Jahr 1960 gründete er mit seinem Schulfreund Volker D. Ledermann und einem Startkapital von 500 DM in Hamburg-Barmbek das Unternehmen Edding. Als früherer Mitarbeiter eines japanischen Schreibgeräteherstellers ist er in den 50er-Jahren mit dortigen Filzschreibern in Kontakt gekommen. Er lernte viel und fasste früh das Ziel, schon bald seine eigenen Produkte zu entwickeln und zu gestalten. Bald schon gelang es ihm, ein großes Handelsvertreternetz zu überzeugen und als die beiden Gründer den Markennamen in „Edding“ umbenannten, fanden die Marker über den deutschen Bürofachhandel flächendeckend zu deutschen Firmen- und Endkunden. Die Anwendungsbereiche wurden rasch größer: Lagerwirtschaft, Speditionen, Büros und Werbeagenturen setzten immer häufiger auf die hochwertigen Edding-Produkte.

Der Siegeszug

Mitte der 60er-Jahre ergänzte Carl-Wilhelm Edding erfolgreich das Sortiment um komplementäre Produkte und die Marke PlanMaster, heute Legamaster, für visuelle Kommunikations- und Kollaborationslösungen entstand. Auch die Internationalisierung trieb er voran: Der „Edding“ setzte seinen Siegeszug in über 100 Ländern fort. „Die wertschätzende und authentische Art von Carl-Wilhelm sowie sein unternehmerischer Weitblick haben maßgeblichen Anteil an der weltweiten Expansion der Edding-Produkte“, so das Unternehmen.

Neugier und Lebenslust

Mit dem Börsengang der Edding AG im Jahr 1986 ist Carl-Wilhelm Edding aus der operativen Unternehmensführung ausgeschieden. Er blieb aber noch eine Zeit lang Gesellschafter und war dem Unternehmen bis zuletzt freundschaftlich verbunden. Der passionierte Skipper kaufte sich ein kleines Segelboot und navigierte fortan über Atlantik und Pazifik. Auch ein Schlaganfall, der ihn mit über 80 Lebensjahren ereilte und in den Rollstuhl zwang, konnte seine Neugier und Lebenslust nicht bremsen. Den Großteil seines Vermögens brachte er in die Stiftung :do ein, die sich gegen Rassismus und für die Rechte von Migranten einsetzt und von seinen Töchtern Miriam und Gesine Edding geführt wird.