Der Umsatz für Büromöbel wird in Westeuropa in diesem Jahr um voraussichtlich 10,7 Prozent steigen (2021: +13,2 Prozent). So lautet das zentrale Ergebnis einer Studie des Marktforschungsunternehmens Interconnection Consulting.
Viele Produzenten waren 2021 oder spätestens zu Beginn 2022 gezwungen, aufgrund der gestiegenen Preise für Rohmaterialien und Energie ihre Preise zu erhöhen. „Auch in diesem Jahr beobachten wir einen hohen Anstieg der Inflation, gepaart mit Lieferkettenproblemen und nur begrenztem Zugang zu Rohstoffen und Materialien. Daher erwarten wir weitere Preissteigerungen noch in diesem Jahr“, so Katarina Gajdova, Autorin der Studie.
Wachstum auf Rekordniveau prognostiziert
Damit wird auch der Büromöbelmarkt in Westeuropa auf ein Rekordniveau von 8,1 Milliarden Euro in diesem Jahr anwachsen. Das stärkste Wachstum verzeichneten 2021 die Märkte Großbritannien, Dänemark und Frankreich mit Anstiegen von jeweils 26,5, 18,3 und 16 Prozent. Neben der Inflation wurde der starke Anstieg im Vorjahr getrieben durch aufgeschobene Projekte während der Coronapandemie. Zwar ist der Umsatzanstieg der Branche beeindruckend, jedoch wird der Absatz in den untersuchten Regionen laut der Studie von Interconnection Consulting nur moderat ansteigen: um 3,8 Prozent.
Rückkehr ins Office als Umsatztreiber
Das Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben. Davon sind auch die Büromöbelproduzenten überzeugt, die für diese Studie befragt wurden. Darüber hinaus gibt es ein Wachstum im Bereich der smarten Bürolösungen, die das Gesamtwachstum des Marktes weiter unterstützen werden, heißt es in der Studie. Auch die Neugestaltung der Bürowelten sollte zum Wachstum beitragen. Diese Neugestaltung des Bürobereichs soll dem Wunsch nach Homeoffice entgegenwirken und die Mitarbeitenden an den Bürostandort zurückbringen. Positive Entwicklungen sieht man vor allem in den Segmenten der Sitz- und Stehtische, der Lounge-Sofas und kollaborativen Arbeitswelten.
Ökologischer Trend trotz höherer Kosten
Die Studie zeigt auch, dass die Konsumenten in Westeuropa weniger preissensitiv als in andere Regionen der Welt sind. Das führt dazu, dass ein größeres Augenmerk auf ökologische Materialien und Nachhaltigkeit bei der Nachfrage gelegt wird. Insgesamt ist der Drehstuhl mit einem Anteil von 26 Prozent das größte Produktsegment am Markt. KMU machen mit einem Anteil von 61 Prozent das größte Kundensegment aus. Der Bereich Homeoffice kommt bereits auf einen Anteil von etwa zehn Prozent. Rund 15 Prozent fallen auf den Bereich der öffentlichen Hand.