Büromöbelbranche mit Schwung ins neue Geschäftsjahr

Der Industrieverband Büro und Arbeitswelt e. V. (IBA) hat für das Inlands- und Auslandsgeschäft der Büromöbelbranche eine positive Bilanz für das Geschäftsjahr 2018 gezogen.

  • Für die Büromöbelbranche war 2018 ein gutes Jahr. Abbildung: Pixabay
    Für die Büromöbelbranche war 2018 ein gutes Jahr. Abbildung: Pixabay

Mit einem branchenweiten Umsatzzuwachs von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist das Geschäftsjahr 2018 für die Büromöbelbranche erfolgreich zu Ende gegangen. Grundlage ist der Produktionsumsatz von in Deutschland hergestellten Büromöbeln. Laut einer internen Erhebung lag der Umsatz der Mitgliedsunternehmen des IBA und anderer Büromöbelproduzenten hierzulande im vergangenen Jahr bei rund 2,5 Milliarden Euro. Davon entfielen rund 85 Prozent auf die Mitglieder des Verbandes.

Aufwärtstrend bringt Hersteller an Kapazitätsgrenzen

Die Branche verzeichnet bereits seit Jahren einen stabilen Aufwärtstrend. Schon zum fünften Mal in Folge sind die Jahresumsätze im Büromöbelhandel gestiegen. Auch die Zahl der Beschäftigten bei den deutschen Büromöbelherstellern ist erneut gewachsen – im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf rund 13.800 Personen. Zudem war der Bestelleingang zeitweise so hoch, dass in vielen Unternehmen Sonderschichten erforderlich waren, um der Nachfrage gerecht zu werden.

Einen besonders hohen Zuwachs verzeichnet der IBA im Auslandsgeschäft. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz auf den Exportmärkten um 5,9 Prozent. Wachstumstreiber waren hier vor allem Bürodrehstühle für gesundheitsförderndes Sitzen. Neben den wichtigsten Exportmärkten Frankreich, Niederlande, Österreich und Schweiz entwickelte sich die Nachfrage aus Italien, den Benelux-Staaten und Osteuropa besonders positiv. Ein Nachfragerückgang aus dem Vereinigten Königreich sei – so der IBA – trotz des bevorstehenden Brexit in 2018 nicht eingetreten. Die Exportquote lag insgesamt bei durchschnittlich 28,1 Prozent.

Hohe Wachstumsdynamik auch im Inland

Wie schon in den vergangenen Jahren zog das Inlandsgeschäft mit einem Plus von 3,8 Prozent im Vergleich zu 2017 nochmals an. Wichtigster Grund dafür sei laut IBA die Unterstützung neuer Arbeitsformen durch geeignete Arbeitsumfelder. Gleichzeitig nehme die Nachfrage nach einer ergonomischen Ausstattung von Home-Offices und anderen Arbeitsplätzen außerhalb der eigenen Unternehmensstandorte zu. Für das laufende Geschäftsjahr prognostiziert der Industrieverband für Büro und Arbeitswelt e. V. auf Grund der unsicheren politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein leicht abgeschwächtes Marktwachstum von 3,0 bis 3,6 Prozent.

Büro als Zentrum der digitalen Unternehmenskultur

Branchenexperten sehen die Digitalisierung als ausschlaggebenden Faktor für eine weiterhin starke Nachfrage nach neu gestalteten Büroarbeitsplätzen. „Die neuen technologischen Möglichkeiten, die es vielen Büromitarbeitern erlauben, außer im Büro auch zu Hause oder an anderen Orten zu arbeiten, stellt Arbeitgeber vor neue Herausforderungen. Es gilt, die Bindung der Mitarbeiter zum Unternehmen zu stärken und weiterhin gemeinsame Werte erlebbar zu machen. Das Büro erhält daher eine wichtige Funktion für die Unternehmenskultur und wird zum Treffpunkt und Identifikationsort“, erklärt Hendrik Hund, Vorsitzender des IBA.

Parallel dazu erlebe man laut IBA auch bei den sogenannten alternativen Arbeitsorten einen Trend zu hochwertigen Ausstattungen von Arbeitsplätzen. Dies werde ganz besonders bei den stark im Wachstum befindlichen Coworking-Spaces deutlich. So legen Nutzer und Betreiber heute Wert auf erstklassiges Mobiliar. Auch Cafés und Hotels punkten bei ihren Gästen mit guten Arbeitsbedingungen. In den eigenen Büros der Unternehmen seien neben einer guten Grundausstattung vor allem professionelle Beratung und Service gefragt. „Unsere Mitglieder reagieren darauf mit einem deutlich breiteren Leistungsangebot, das neben Möbeln auch Gebäudemanagementsysteme und technische Komponenten für das einfache Einloggen von denjenigen Mitarbeitern liefert, die non-territorial arbeiten. Mehr denn je setzen wir auf individuelle Lösungen für unsere Kunden und fachspezifische Beratung“, so Hund weiter.