Bitkom: Online-Shopping nimmt zu

Bitkom Research hat anlässlich des 20. Jubiläums des Starts von Amazon in Deutschland das Einkaufsverhalten in Deutschland untersucht. Die Studie fokussiert die Auswirkungen des Onlinegeschäfts auf Handel und Konsum in Deutschland.

  • Die Warengruppen, die online gekauft werden, in Zahlen. Abbildung: Bitkom Research

Bitkom ist ein Zusammenschluss von über 2.600 deutschen Unternehmen der digitalen Wirtschaft. Bitkom Research, das Marktforschungsinstitut des Verbands, erhebt regelmäßig Zahlen zu den Entwicklungen im E-Commerce. Die neueste Studie, bei der 2016 und 2017 jeweils über 1.100 Bundesbürger ab 14 Jahren telefonisch befragt wurden, ergab, dass die Zahl der Online-Einkäufe in den letzten Jahren stark zugenommen hat.

Acht von zehn Deutschen shoppen online

Laut Bitkom-Umfrage haben 96 Prozent aller Internetnutzer ab 14 Jahren im letzten Jahr online eingekauft. Dies entspricht 79 Prozent aller Bundesbürger und damit 55 Millionen Deutschen. Fast ein Fünftel, 19 Prozent, shoppt sogar mehrmals in der Woche online. Dies sind doppelt so viele wie 2014 (neun Prozent). Fünf Prozent der Bundesbürger gehen für ihre Einkäufe täglich ins Netz. 2014 taten dies gerade einmal ein Prozent.

Online-Shopping ist schon Alltag

Das Bestellen über digitale Endgeräte wie Computer oder Smartphone erfreut sich großer Beliebtheit und breitet sich mittlerweile auf fast alle Warengruppen aus. Am liebsten kaufen die Deutschen laut Bitkom Research Kleidung (82 Prozent), gefolgt von Büchern (76 Prozent), Arzneimitteln (56 Prozent) und Lebensmittel (28 Prozent) im Netz. Auf die zunehmende Bedeutung des Online-Shoppings sollte der stationäre Handel laut Niklas Veltkamp, Geschäftsleiter von Bitkom, reagieren: „Wer als Händler nicht digital aufgestellt ist, gefährdet sein Geschäft. Ein guter Name und eine lange Tradition reichen nicht mehr aus, wenn die Konkurrenz im Netz nur einen Klick, Fingerwisch oder Sprachbefehl entfernt ist“, so Veltkamp.

Vom Geschäft ins Netz

Doch noch immer setzen 28 Prozent der Händler ausschließlich auf den Verkauf im Ladengeschäft. Dem stehen in der Studie fünf Prozent der Händler gegenüber, die ihre Waren gänzlich auf Onlineplattformen anbieten. 65 Prozent der Händler fahren laut Bitkom mittlerweile zweigleisig und verkaufen ihre Waren sowohl im Geschäft als auch online. Doch die Entwicklung vom stationären Verkauf zum E-Commerce geschieht nicht von heute auf morgen, auch wenn der Verkauf über Onlineplattformen nicht ganz neu ist.

20 Jahre Amazon

Die Entwicklung des Online-Shoppings begann vor über 20 Jahren. Ebay bot seine Plattform für den Onlinehandel schon ab 1995 an, dem gleichen Jahr, in dem Amazon seine Plattform in den USA startete. Der Start von Amazon in Deutschland jährt sich am 15. Oktober 2018 zum 20. Mal.

Nach Amazon und Ebay sind mit Zalando, Rakuten oder Etsy viele weitere Online-Händler dazugekommen. Damit stieg auch der Grad an Spezialisierung im Onlinehandel. Auch wenn der stationäre Handel durch seine Vorzüge des direkten Händler-Kunden-Kontakts und durch den Erlebniswert von Shopping-Malls weiterhin blüht, machen ihm Onlineplattformen erhebliche Konkurrenz. Das Shoppen im Netz ist laut Bitkom Research zur Normalität geworden.