BARC: Trends in der Datenanalyse bei Unternehmen

Das Forschungs- und Beratungsinstitut Business Application Research Center (BARC) hat nach Trends und deren Relevanz in der Geschäftsanalytik (Business Intelligence, BI) gefragt. Der Trend geht hin zu einer datengetriebenen Unternehmenskultur.

  • BARC mit Sitz in Frankfurt am Main berät Unternehmen unter anderem bei der Verwendung von Software für Geschäftsanalysen. Abbildung: BARC
    BARC mit Sitz in Würzburg berät Unternehmen unter anderem bei der Verwendung von Software für Geschäftsanalysen. Abbildung: BARC

In der Erhebung Top Business Intelligence Trends 2019: What 2,679 BI Professionals Really Think sind 20 Trends in der Geschäftsanalytik von Fachleuten der BI nach Wichtigkeit auf einer Skala von eins bis zehn bewertet worden. Eins steht dabei für „überhaupt nicht wichtig” und zehn für „sehr wichtig”.

Als wichtigsten Trend hat die Erhebung das Stammdaten- und Datenqualitätsmanagement ergeben, das die Befragten mit sieben Punkten bewertet haben. Die Visualisierung von Daten wurde an zweiter Stelle mit einer Bewertung von 6,8 Punkten genannt. Ein gestiegenes Bewusstsein für den Datenschutz und die seit 25. Mai 2018 gültige DSGVO haben dazu geführt, dass Data Governance, die Kontrolle der Daten, den vierten Platz im Ranking der wichtigsten Trends eingenommen hat.

Trend zur datengetriebenen Unternehmenskultur

Carsten Bange, Hauptgeschäftsführer und Gründer des BARC, sieht in den Ergebnissen des Berichts die Entwicklung hin zu einer datengetriebenen Unternehmenskultur. Dieser Trend wird in der Studie des BARC erstmals genannt und hat eine Bewertung von 6,4 Punkten erhalten.

Die Entwicklung geht auch dahin, dass Unternehmensabteilungen außerhalb der IT mithilfe bestimmter Softwareprogramme zunehmend eigene Geschäftsanalysen durchführen. Der Trend selbstständiger Geschäftsanalysen (Self-service-BI) belegt den dritten Platz im Ranking und wurde mit 6,5 Punkten bewertet. Daneben spielt auch die Entwicklung einer agilen Geschäftsanalytik eine wichtige Rolle, bei der unterschiedliche Unternehmensabteilungen bei der Auswertung und Darstellung von Daten zusammenarbeiten. Dieser Trend findet sich im Trendmonitor von BARC an achter Stelle und wurde mit 5,6 Punkten bewertet. An nächster Stelle folgt die erweiterte Datenanalyse (Advanced Analytics), die maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz bei der Datenauswertung einbezieht, mit 5,5 Punkten.

Agiles Datenmanagement und maschinelles Lernen sind zwei Trends mit wachsender Bedeutung. Carsten Bange sagt: „Während Agile BI mittlerweile zu einem beliebten Entwicklungsansatz in der BI-Welt geworden ist, macht der Zuwachs im Bereich Advanced Analytics deutlich, dass Unternehmen Daten vorteilhafter nutzen müssen. Zu den fortgeschrittenen Analysen gehört auch maschinelles Lernen, das eng mit vielen derzeit heiß diskutierten Anwendungsfällen im Bereich der künstlichen Intelligenz verbunden ist.”

Internet der Dinge auf dem letzten Platz

Am wenigsten relevant waren dagegen das Management von Cloud-Daten, Regelungen zum visuellen Design von Datendarstellungen und die Datenanalyse des Internets der Dinge (IoT). IoT-Analysen belegen mit einer Bewertung von 2,4 Punkten den letzten Platz des Rankings. Dies liegt daran, dass Unternehmen noch nicht darauf vorbereitet sind, spezielle Analyseinstrumente für die Analyse des IoT einzusetzen und es noch einige Zeit dauert, bis sich das Potenzial von IoT-Analysen voll entfalten wird.