Mini-PCs sind so beliebt wie nie. Während der Verkauf stationärer PCs keine großen Sprünge erlebt, können immer mehr Computerhersteller und -distributoren heute nicht mehr auf die kleine Alternative zu größeren stationären PCs verzichten.
In der deutschen Distribution haben kleine Kompaktrechner in den vergangenen Quartalen gute Wachstumszahlen verzeichnet. Wie das Marktforschungsinstitut Context ermittelt hat, sind die Verkäufe von Kleinstrechnern im Gesamtjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 31 Prozent gestiegen. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hat Context sogar ein Wachstum von 38 Prozent verzeichnet.
Vorzüge bei Office und Gaming
Die Beliebtheit von Mini-PCs erklärt sich vor allem dadurch, dass sie Platz und Energie sparen. Da sie in der Regel ohne Lüfter auskommen, sind sie auch in staubigen Umgebungen einsetzbar. Außerdem stehen Mini-PCs mittlerweile technisch ihren großen Verwandten in nichts nach: Sie werden sämtlichen Büroanwendungen gerecht und sind eine konfigurierbare Alternative zu herkömmlichen Desktops. Dadurch bieten sich Mini-PCs auch für Anwender an, die ihren PC selbst einstellen und nach Bedarf umrüsten möchten. Des Weiteren lassen sie sich einfach verstauen und flexibel am Monitor oder an der Wand befestigen.
Ein weiterer Vorteil von Mini-PCs gegenüber Desktop-PCs ist ihr niedrigerer Preis. Laut Context lag der Durchschnittsverkaufspreis für Kleinstrechner in der deutschen Distribution zu Beginn des zweiten Quartals 2018 bei 350 Euro. Dies ist deutlich niedriger als der derzeitige Durchschnittspreis für Desktop-PCs, der laut Context bei 467 Euro liegt.
Neues Geschäftsfeld Mini-PCs
Durch ihre technischen und benutzerfreundlichen Eigenschaften werden Mini-PCs bereits als Bürorechner, Multimedia-Box, Digital-Signage-Computer und sogar als performante Gaming-PCs eingesetzt. Die vielen Anwendungsmöglichkeiten haben einige Computer- und Hardwarehersteller wie Lenovo, Intel oder Asus dazu gebracht, ihr Produktportfolio an Kleinstrechnern zu erweitern.
Der Hersteller von Grafikkarten, Mainframes und Computern Zotac gilt als ein Vorreiter bei Mini-PCs und hat diesbezüglich seine Produktpalette beträchtlich ausgebaut. Das Angebot umfasst heute lüfterlose Mini-PCs für Büroarbeit und Gaming sowie Workstations im Mini-Format. Für 2019 plant Zotac unter anderem eine „Zotac Pro”-Familie mit speziellen Mini-PCs für den Industriebereich. Das oberpfälzische IT-Unternehmen Aquado assembliert PCs, Notebooks, Workstations, Server und Storage-Systeme und setzt schon seit zehn Jahren auf Kleinstrechner. Mittlerweile sind ein Viertel aller nachgefragten PCs bei Aquado Mini-PCs.