„Klassische Schulbücher sind von gestern und sollten durch digitale Medien wie E-Books ersetzt werden.“ Diese Aussage hat der Digitalverband Bitkom in einer Befragung bewerten lassen. Außerdem ist gefragt worden, ob Schulen Englisch ab der ersten Klasse lehren sollten.
Mehr als 32 Prozent der 1.012 Teilnehmer der Erhebung sagten, dass Schulbücher durch E-Books ersetzt werden sollten. Hauptargument: Die Bücher würden die Schulranzen und Rücken der Schüler erheblich belasten. Sie gehören daher für ein Drittel der Befragten der Vergangenheit an. Stattdessen seien E-Books für moderne Klassenzimmer unerlässlich, zumal sie gegenüber dem analogen Buch viele Vorteile bieten.
E-Books statt schwerer Bücher
Die Umfrage hat ergeben, dass sich 44 Prozent der Jüngeren (16 bis 29 Jahre) E-Books statt Bücher wünschen. Dieser Prozentsatz nimmt ab, je älter die Befragten sind. Wünschen sich noch 37 Prozent der 30- bis 49-jährigen, dass E-Books Bücher ersetzen, befürworten dies nur 27 Prozent der 50- bis 64-jährigen und 24 Prozent der Befragten ab 65 Jahren.
Natalie Barkei, Projektmanagerin beim Wettbewerb Smart School, der deutsche Schulen auszeichnet, die sich bei der digitalen Transformation hervorgetan haben, betont die Vorzüge des E-Books: „Ob im Klassenzimmer, zu Hause oder unterwegs auf dem Computer, Tablet oder Smartphone: Digitale Schulbücher lassen sich leicht und überall nutzen.“ Den pädagogischen und ergonomischen Nutzen kommentiert sie so: „E-Books können interaktive Funktionen und multimediale Inhalte wie Videoclips und Animationen zur Veranschaulichung des Schulstoffs integrieren – und tragen zur deutlichen Entlastung der Schülerrücken durch leichtere Schulranzen bei.“
Englisch ab erster Klasse
Noch eindeutiger sind die Zahlen der Befragung zur Einführung des Englischunterrichts ab der ersten Klasse. Dies haben 69 Prozent der Befragten befürwortet. Natalie Barkei über die Gründe für diese Mehrheit: „Englisch ist die Lingua Franca in der digitalen Welt und schon heute kommt kaum ein Beruf mehr ohne Englischkenntnisse aus. Digital besonders erfolgreiche Nationen wie etwa die baltischen Staaten haben darauf schon lange reagiert.“ Das trifft besonders auf Estland zu. Der baltische Staat investiert rund 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in das Bildungssystem. Dort besitzt jeder Schüler einen Laptop und das Smartboard hat in Estland schon lange die Schiefertafel ersetzt.
Deutschland hat hier noch Aufholbedarf. Die vom Bitkom ins Leben gerufene Initiative Smart School soll Schulen dazu anregen, die Kreidezeit in ihren Klassenzimmern zu beenden. Für den zweiten Wettbewerb dieser Initiative können sich bis zum 11. Januar 2019 Schulen aus ganz Deutschland bewerben.