OFFICE-DEALZZ-Umfrage: Ausblick 2025

Wir haben Entscheider renommierter Player auf dem Office-Markt gefragt, welche Entwicklungen und Herausforderungen sie für ihre Bürobranche in 2025 erwarten und welche Ziele sich ihr Unternehmen für das kommende Jahr gesetzt hat.

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Rolf Schifferens, Geschäftsführer Durable Hunke & Jochheim GmbH & Co. KG

Rolf Schifferens, Geschäftsführer Durable Hunke & Jochheim GmbH & Co. KG

„Durable ist bereits seit einigen Jahren in verschiedenen Kategorien erfolgreich unterwegs. Neben der PBS-Branche bieten wir auch Produkte und Lösungen für die Arbeitsplätze in Lager und Logistik, Bildung und Zuhause. Die genannten Kategorien entwickeln sich unterschiedlich und dies erwarten wir auch für 2025. Wir sind vorsichtig optimistisch.

Die größte Herausforderung sind die unsicheren Lieferketten. Wie viele andere Unternehmen auch haben wir hier große Aufgaben zu meistern. Außerdem müssen wir die steigenden Kosten für Rohstoffe, Energie und vieles mehr handeln. Dabei einen gangbaren Weg für uns als Hersteller einerseits aber auch vertretbare Kosten für unsere Kunden darzustellen, ist die zweite große Anforderung. Vor eine weitere große Aufgabe stellen uns die hohen Regulierungsanforderungen der EU und der Gesetzgeber.

Wir befinden uns in einem umfassenden Transformationsprozess. Dabei sind wir auf einem guten Weg hin zum Arbeitsplatzexperten für multiple Anwendungen und Bereiche. Diesen weiterhin konsequent und überzeugend zu gestalten ist eines der großen Ziele für 2025.“


Peter Knecht, Geschäftsführer Götessons Design GmbH

Peter Knecht, Geschäftsführer Götessons Design GmbH

„Wir erwarten eine weitere Konsolidierung in der Branche. Unsere Partner im Markt stellen sich, genau wie wir es tun, breiter auf. Der Trend, als Komplettanbieter im Produkt- und Servicebereichen mit einer One-Stop-Shop-Option zu agieren, erhöht die Chancen beim Kunden und minimiert die Risiken am Markt. Wir sehen heute schon viele positive Synergien in unserer Götessons Design Group, die durch den Zusammenschluss der Marken ermöglicht wurden.

Wir haben es geschafft, in den letzten Jahren ein wunderbares Team aufzubauen. Egal, ob im regionalen Vertrieb, im Backoffice oder in der Logistik. Unsere Mitarbeitenden sind top motiviert und ausgebildet. Diesen Standard weiterhin in einer wachsen Organisation zu gewährleisten, ist eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre.

Wir bauen unsere Kompetenzen im Bereich Akustik sowie in unserer für die DACH-Region neuen Sparte Ladenbau mit unserer Marke Norco aus. Im Bereich Akustik sind wir bereits bekannt, wollen jedoch den Service mit Messungen und Akustikplanungen verstärken. Der Ladenbau ist seit 1956 für Norco das Hauptthema und wir installieren nun einen aktiven Vertrieb unter dem Dach der Götessons Design GmbH in Dreieich.“


Helmut Link, Vorsitzender Industrieverband Büro und Arbeitswelt (IBA)

Helmut Link, Vorsitzender Industrieverband Büro und Arbeitswelt (IBA)„Trotz der schlechten wirtschaftlichen Gesamtlage halten wir eine schwarze Null oder sogar ein leichtes Umsatzplus in unserer Branche für möglich.

Digitalisierung, die globale Umstrukturierung vieler Wirtschaftszweige und der Fachkräftemangel stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Geschäftsmodelle und -prozesse müssen neu definiert und etabliert werden. Dafür braucht es Räume, die den Wandel unterstützen, Innovationsgeist stärken und auf das Wohlbefinden der Beschäftigten einzahlen. Entscheidungsprozesse dauern derzeit aber sehr lange. Das gilt es zu berücksichtigen und Unternehmen mit qualifizierter Beratung und den geeigneten Instrumenten zu unterstützen.

Die wichtigsten Ziele des Verbands liegen darin, die Impulse der Orgatec 2024 und des ersten Wherever Whenever – Work Culture Festivals in die Breite zu tragen, die Digitalisierung der Branchenprozesse voranzutreiben und gleichzeitig nachhaltiges Wirtschaften als gesamtgesellschaftliche Verantwortung zu unterstützen.“


Dirk Offermanns, Geschäftsführer Kinnarps GmbH

Dirk Offermanns, Geschäftsführer Kinnarps GmbH
Abbildung: Annika Feuss

„Für 2025 erwarten wir zunächst eine verhaltene Entwicklung, da eine allgemeine Verunsicherung durch weltpolitische Spannungen und inländische Wahlen eine klare Planung erschweren. Weniger Neubauprojekte, dafür jedoch eine zunehmende Revitalisierung bestehender Flächen und viel Leerstand prägen die Entwicklung. Trotz dieser Herausforderungen blicken wir verhalten optimistisch in die Zukunft und sehen Chancen in der kreativen Neugestaltung und flexiblen Nutzung von Flächen.

Die Herausforderung besteht darin, bestehende Produktionskapazitäten effizient zu nutzen und neue Produktportfolios zu denken, die flexibel und nachhaltig sind. Für Unternehmen liegt die Kunst darin, einerseits zu verdichten, aber attraktive Büros mit mehr Begegnungsqualität zu schaffen. Es muss sich lohnen, ins Büro zu kommen. Denn dort ist es in kreativer, technischer, ergonomischer und sozialer Hinsicht besser zu arbeiten als zu Hause.

Kinnarps will in Deutschland weiter wachsen. Dazu werden wir unseren Internationalisierungsgrad erhöhen und das nationale und internationale Key Account Management ausbauen. Unsere Positionierung als ganzheitlicher Anbieter, die auch unsere Beratungskompetenz mit den ‚Next‘-Konzepten umfasst, werden wir stärken. Die Breite unseres Portfolios mit sechs Marken werden wir weiter nach vorne bringen und mit der Kinnarps-Gruppe profitables Wachstum erzielen.”


Thomas Nicolaus, Head of B2B DACH & East Europe Logitech

Thomas Nicolaus, Head of B2B DACH & East Europe Logitech„Die Zukunft der Branche wird von Unternehmen geprägt sein, die Nachhaltigkeit konsequent verfolgen und in ihre Geschäftsmodelle integrieren. Bei Logitech sind wir stolz darauf, Vorreiter in diesem Bereich zu sein und weiterhin Innovationen voranzutreiben, die sowohl unseren Planeten schützen als auch den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden.

Die größten Herausforderungen werden in der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks liegen, insbesondere durch den Übergang zu erneuerbaren Energien, die Minimierung von Abfall und die Sicherstellung nachhaltiger Lieferantenpraktiken. Zudem wird es entscheidend sein, faire Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette zu gewährleisten.

Unsere Vision für 2025 ist es, unsere führende Rolle bei der Gestaltung des hybriden Arbeitsplatzes auszubauen und gleichzeitig unsere Verantwortung für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein weiter zu stärken. Beispielsweise streben wir an, bis 2025 alle Produkte mit einem Carbon-Impact-Label auszustatten und nachhaltige Praktiken noch konsequenter umzusetzen, um die Umweltbelastung und den Ressourcenverbrauch zu verringern.“


Julianne Utz-Preußing, Geschäftsführerin Palmberg Büroeinrichtungen + Service GmbH

Julianne Utz-Preußing, Geschäftsführerin Palmberg Büroeinrichtungen + Service GmbH

„Wir blicken positiv ins neue Geschäftsjahr und erwarten dabei ein gleichbleibendes Niveau wie in 2024. Wir sind zuversichtlich, dass die Nachfrage nach ergonomischen und flexiblen Büromöbeln stabil bleiben wird, da Unternehmen weiterhin in die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter investieren.

Die größten Herausforderungen in der Büromöbelbranche 2025 werden stark von der wirtschaftspolitischen Entwicklung beeinflusst, insbesondere die Binnenwirtschaft. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen wird durch die Krisenherde national (Regierungskrise) und international (Wahlen in den USA) auf die Probe gestellt. Diese Faktoren könnten die Nachfrage nach Büromöbeln beeinflussen. Dennoch sind wir zuversichtlich, dass die Branche stabil bleiben kann und wir mit unseren innovativen und flexiblen Bürolösungen dazu beitragen können.

Unser Ziel ist es, maximal flexibel zu sein und stets auf Umweltentwicklungen und sonstige Vorkommnisse reagieren zu können. Dafür sehen wir uns mit unserem Produktportfolio und Serviceangebot sehr gut aufgestellt. Wir blicken positiv auf das kommende Jahr und sind zuversichtlich, dass unsere Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft uns helfen werden, erfolgreich auf die Herausforderungen und Chancen des Marktes zu reagieren.“


Klaus Schalk, Geschäftsführer Preform GmbH

Klaus Schalk, Geschäftsführer Preform GmbH

„Die Branche wird von Unsicherheit und wirtschaftliche Herausforderungen geprägt. Die Auswirkungen der US-Wahl, des Ukrainekriegs und der bevorstehenden Neuwahlen in Deutschland machen die Zukunft schwer kalkulierbar. Dennoch sehe ich Chancen durch Kooperationen und innovative Ansätze, um neue Projekte umzusetzen und bestehende auszubauen. Ich habe keine Angst vor 2025 – aber ich sehe es mit großem Respekt.

Die Herausforderungen bleiben der Fachkräftemangel und die wirtschaftliche Lage. Themen wie Kurzarbeit, Cashflow-Management und Insolvenzen in der Branche erhöhen den Druck auf alle Marktteilnehmer. Wir müssen unseren Vertrieb und die Produktion verstärken und gleichzeitig wirtschaftliche Unsicherheit meistern. Trotz dieser Hürden bin ich zuversichtlich, dass wir gestärkt aus dieser Zeit hervorgehen können.

Unser Ziel ist es, Budgets zu erreichen, ein positives EBIT zu erzielen und die Nachhaltigkeit weiter voranzutreiben. Ein Highlight ist der Einsatz von unserem neuen kompostierbaren Akustikmaterial PreDinkel, das durch die Verwendung von Dinkelspelzen Abfälle verwertet, Ressourcen schont und auf schädliche Chemikalien verzichtet. So setzt Preform neue Maßstäbe in der Branche.“


Dr. Benedikt Erdmann, Vorstandsvorsitzender Soennecken eG

Dr. Benedikt Erdmann, Vorstandsvorsitzender Soennecken eG

„Ich erwarte, wie 2024, eine angespannte wirtschaftliche Lage. Die fortschreitende Digitalisierung und konjunkturelle Risiken werden zu sinkenden Umsätzen mit Verbrauchsmaterial führen, was Preiskämpfe und erhöhten Margendruck zur Folge hat. Glücklicherweise sind wir in stabilen bis wachsenden Marktsegmenten wie Systemhäusern, Büroeinrichtungen und Bildungseinrichtungen gut aufgestellt.

Fehlender Optimismus und Zuversicht hemmen die Investitionsbereitschaft der Wirtschaft. Ich hoffe, dass die Politik im kommenden Jahr für Planungssicherheit sorgt. Die Herausforderungen bleiben unverändert: Digitalisierung, Konsolidierung, Kostenmanagement und Expansion in neue Marktbereiche.

Wir planen 2025 mit Wachstum und setzen auf die Akquisition neuer Kunden sowie den Aufbau neuer Marktsegmente. Wir werden fokussiert weiter daran arbeiten, Soennecken zum ganzheitlichen Anbieter der Arbeitswelt auszubauen. 2024 haben wir mit dem Kauf der Erstling GmbH, eines spezialisierten Ausstatters von Bildungseinrichtungen, einen wichtigen Schritt dahingehend unternommen. Zudem sind Vertrieb, Kostenmanagement und Margenmanagement wichtiger denn je.“