Die Themen Fachkräftemangel, Lieferkettengesetz und Digitalisierung werden Unternehmen weiter begleiten. In seinem Gastbeitrag beschreibt Holger Dermann, Projektleiter eBusiness & Services bei der Hoffmann Group, welche Handlungsansätze es für die verschiedenen Herausforderungen in 2024 gibt.
#1: Mit digitalen Angeboten dem Fachkräftemangel trotzen
Der Fachkräftemangel zieht sich durch alle Unternehmensabteilungen und bleibt eine der größten betrieblichen Herausforderungen, auch für den Einkauf: Unternehmen haben mit einem geringeren Bewerber-Pool zu kämpfen und müssen auch häufigere Personalwechsel kompensieren. Großes Potenzial liegt hier in E-Procurement-Plattformen, die das Personal durch digitale und automatisierte Prozesse entlasten. So lassen sich gebundene Ressourcen leicht umverteilen, damit Mitarbeitende ihre Zeit für strategische Aufgaben nutzen können. Digitale Medien sind insgesamt unabdingbar, um neues Personal schnellstmöglich in die betrieblichen Abläufe zu integrieren. Um als Arbeitgeber für die junge Generation attraktiv zu sein, ist Digitalisierung ein entscheidender Faktor. Es ist undenkbar, dass Auszubildende mit einem digitalen Freizeitleben im Unternehmen noch Zettel ausfüllen – von der Erstellung papierbasierter Kataloge ganz zu schweigen.
#2: Produktivitätserhöhung gegen den Margendruck
Jedes Unternehmen muss Kostenoptimierung betreiben. Dadurch werden Preisverhandlungen anspruchsvoller. Zusätzlich erschwert werden sie zudem durch steigende Rohstoffpreise. Das sorgt für hohen Margendruck, der sich auch 2024 fortsetzen wird. Unternehmen müssen also das Maximum aus ihrer Marge herausholen. Das kann nur durch Prozessoptimierung mittels Automatisierung und daraus folgender Produktivitätserhöhung gelingen. In der Einkaufsabteilung könnte das die Einführung einer E-Procurement-Plattform sein. Solange der Bestellprozess auf Papier und die Waren- und Preisübersichten in schwer aktualisierbaren Katalogwälzern stattfinden, sind zu viele Mitarbeitende in zu zeit- und daher kostenintensiven Prozessen gefangen. Und letztendlich bringen zu hohe Prozesskosten jede mögliche Marge zum Schmelzen.
#3: Schnelle und leichte Einsparpotenziale realisieren
Unternehmen müssen Transparenz in ihre Einkaufsprozesse und den Warenfluss bringen, gerade im Bereich der C-Teile, um hier optimale Einsparpotenziale zu identifizieren. Maverick-Buying ist einer der größten Feinde von strategisch optimiertem Einkaufsverhalten, weil Mitarbeitende dabei unkontrolliert Materialien am Einkauf vorbei bestellen. Das verschleiert den tatsächlichen Bedarf und Strategien zu Einsparpotenzialen werden fast unmöglich gemacht. Unternehmen müssen klare Wege aufzeigen, zum Bespiel über digitale Tools, die das Einkaufsverhalten innerhalb der Abteilungen in vordefinierte Bahnen lenken. In E-Procurement-Systemen sorgen übersichtliche Preislisten dafür, dass Materialien stets mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis eingekauft werden.
Mein Fazit lautet
Egal ob Fachkräftemangel, Kostensenkungen oder Margendruck, der indirekten Beschaffung stehen einige große Herausforderungen in diesem Jahr bevor. Doch diese müssen kein Schreckgespenst sein, denn sie lassen sich mithilfe von smarten Technologien wie E-Procurement-Plattformen, Prozessoptimierung und Digitalisierung der Einkaufsprozesse schnell und kosteneffizient lösen.
Holger Dermann, Projektleiter eBusiness & Services, |