Stabiles Wachstum der Digitalbranche

Das Ge­schäfts­kli­ma in der deut­schen Di­gi­talbran­che ist im Ge­gen­satz zur Ge­samt­wirt­schaft wei­ter­hin po­si­tiv. 2023 er­war­tet der Di­gi­tal­ver­band Bit­kom für die Un­ter­neh­men der IT und Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­on (ITK) im deut­schen Markt ein Um­satz­plus von 2,1 Pro­zent auf 213,2 Mil­li­ar­den Euro.

Zahlen des Bitkom belegen stabiles Wachstum der Digitalbranche. Abbildung: Bitkom
Zah­len des Bit­kom be­le­gen sta­bi­les Wachs­tum der Di­gi­talbran­che. Ab­bil­dung: Bit­kom

Für 2024 kün­digt Bit­kom eine Ver­dopp­lung des Wachs­tums auf 4,7 Pro­zent und In­lands­um­sät­ze von 223,2 Mil­li­ar­den Euro an. Das be­rich­tet Bit­kom-Prä­si­dent Dr. Ralf Win­ter­gerst in Ber­lin. Die Un­ter­neh­men der IT und Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­on be­ur­tei­len ihre Ge­schäfts­la­ge ins­ge­samt als gut, wie Er­he­bun­gen von Bit­kom und Ifo-In­sti­tut zei­gen. Der von bei­den Or­ga­ni­sa­tio­nen ge­mein­sam er­stell­te Di­gi­ta­l­in­dex lag im Juni bei 12,1 Punk­ten und hebt sich damit deut­lich von der Ge­samt­wirt­schaft ab, die laut Ifo mit -6,6 Punk­ten er­neut im Minus liegt.

Bit­kom-Bran­che schafft Ar­beits­plät­ze

Die Bit­kom-Bran­che schafft in die­sem Jahr in Deutsch­land rund 12.000 neue Jobs. Bis Ende 2024 kom­men vor­aus­sicht­lich noch ein­mal rund 39.000 wei­te­re Ar­beits­plät­ze hinzu. Ins­ge­samt hat die Bran­che in Deutsch­land in den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren mehr als eine halbe Mil­li­on zu­sätz­li­che Jobs ge­schaf­fen: von rund 806.000 Ar­beits­plät­zen in 2004 auf vor­aus­sicht­lich 1,35 Mil­lio­nen in 2024.

Be­reich Soft­ware wächst stark

Das größ­te Wachs­tum kann die In­for­ma­ti­ons­tech­nik ver­bu­chen. Mit IT wer­den 2023 nach ak­tu­el­ler Pro­gno­se 143,6 Mil­li­ar­den Euro um­ge­setzt. Das ent­spricht einem Plus von 3 Pro­zent. Am stärks­ten wach­sen die Um­sät­ze mit Soft­ware (41,5 Mil­li­ar­den Euro; +9,6 Pro­zent). Be­son­ders stark wach­sen dabei die Ge­schäf­te mit Soft­ware für die Sys­temin­fra­struk­tur von Un­ter­neh­men (+9 Pro­zent auf 9,2 Mil­li­ar­den Euro), dar­un­ter ins­be­son­de­re Si­cher­heits-Soft­ware (+18,3 Pro­zent auf 3,5 Mil­li­ar­den Euro). Künst­li­che In­tel­li­genz spielt in­ner­halb die­ses Seg­ments mit einem Wachs­tum um 40,8 Pro­zent auf eine Mil­li­ar­de Euro eine immer wich­ti­ge­re Rolle. Mit Kol­la­bo­ra­ti­ons-Tools, also An­wen­dun­gen zur Zu­sam­men­ar­beit und zum mo­bi­len Ar­bei­ten wer­den mitt­ler­wei­le 1,4 Mil­li­ar­den Euro um­ge­setzt (+15,4 Pro­zent). Die Um­sät­ze mit IT-Dienst­leis­tun­gen stei­gen 2023 um 5,3 Pro­zent auf 49,4 Mil­li­ar­den Euro. Die­ses Ge­schäft ist zu­meist lang­fris­tig an­ge­legt und wird we­ni­ger stark von Kon­junk­tur­schwan­kun­gen be­ein­flusst, schluss­fol­gert der Bit­kom.

Hard­ware nach star­ken Co­ro­na­jah­ren auf Schrumpf­kurs

Die IT-Hard­ware ist nach drei Jah­ren star­ken Wachs­tums da­ge­gen mit einem Minus von 3,6 Pro­zent rück­läu­fig, die Um­sät­ze lie­gen in die­sem Jahr vor­aus­sicht­lich bei 52,6 Mil­li­ar­den Euro. Wachs­tum gibt es vor allem im Be­reich In­fra­struc­tu­re-as-a-Ser­vice, also bei ge­mie­te­ten Ser­vern, Netz­werk- und Spei­cher­ka­pa­zi­tä­ten. Die ge­stie­ge­ne Ge­fahr durch Cy­ber­an­grif­fe sorgt für eine wach­sen­de Nach­fra­ge bei Si­cher­heits­tech­no­lo­gi­en. Die­ses Seg­ment soll 2023 Jahr um 6,6 Pro­zent auf 1,2 Mil­li­ar­den Euro wach­sen. Rück­läu­fig sind da­ge­gen nach star­ken Zu­wäch­sen wäh­rend der Co­ro­na­pan­de­mie er­neut die Aus­ga­ben etwa für mo­bi­le PCs (-15,3 Pro­zent auf 5,7 Mil­li­ar­den Euro) sowie Desk­top PCs (-14,4 Pro­zent auf 2,3 Mil­li­ar­den Euro). Ta­blets ver­zeich­nen mit einem Minus von 18,8 Pro­zent den stärks­ten Um­satz­rück­gang und lie­gen jetzt bei einem Um­satz von 2,1 Mil­li­ar­den Euro.

Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­on unter dem Strich sta­bil

Der Markt für Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­on wird in die­sem Jahr nur mi­ni­mal wach­sen (+0,4 Pro­zent auf 69,6 Mil­li­ar­den Euro Um­satz). Mit Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­ten wer­den nach Bit­kom-Be­rech­nun­gen 50 Mil­li­ar­den Euro um­ge­setzt, das ent­spricht einem leich­ten Plus von 1 Pro­zent. Auch die In­ves­ti­tio­nen in die Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons-In­fra­struk­tur stei­gen, plus 3 Pro­zent auf 8,2 Mil­li­ar­den Euro sind an­ge­kün­digt. Der Dämp­fer kommt in der Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­on eben­so wie in der IT von den End­ge­rä­ten: Das End­ge­rä­te-Ge­schäft schrumpft vor­aus­sicht­lich um 4 Pro­zent auf 11,5 Mil­li­ar­den Euro. Be­son­ders er­freut zeig­te sich Bit­kom-Prä­si­dent Win­ter­gerst, dass die Netz­be­trei­ber wei­ter mas­siv in den Aus­bau von Glas­fa­ser und 5G-Net­zen in­ves­tie­ren.