Die Online-Plattform Statista berichtet, dass die Kündigungswelle bei amerikanischen Tech-Unternehmen noch nicht vorbei ist. Die massenhaften Entlassungen begannen im April, ebbten im September ab und haben im November einen neuen Höchststand erreicht.
Nach den Massenentlassungen bei Twitter seit Übernahme der Social-Media-Plattform durch Tesla-CEO Elon Musk haben auch Meta und Amazon ihre Belegschaft reduziert. Zwischen dem 9. und 16. November entließen die beiden Tech-Firmen laut von Layoffs.fyi aggregierter Daten 11.000 respektive 10.000 Angestellte.
Entlassungen im zweiten Quartal
Laut Statista haben mehr als 500 Start-ups und technologieorientierte Unternehmen in den USA zwischen April und November Mitarbeitenden gekündigt, verglichen mit nur 20 im ersten Quartal. Der Online-Gebrauchtwagenhändler Carvana reduzierte beispielsweise im Mai seine Belegschaft um 2.500 Angestellte. Der Personalabbau bei namhafteren Unternehmen wie Netflix oder Paypal fiel in diesem Zeitraum vergleichsweise gering aus. Netflix entließ im zweiten Quartal 2022 450 Mitarbeitende (circa vier Prozent der Beschäftigten), während Paypal die Verträge von 83 Mitarbeitenden kündigte.
Social-Media-Unternehmen auch betroffen
Im Juli folgten Entlassungswellen bei den Social-Media-Unternehmen TikTok und Twitter. Das chinesische Technologieunternehmen Bytedance ist Eigentümer von TikTok, speichert aber die Daten seiner nicht-chinesischen Nutzer in den USA und kann als Sonderfall hinsichtlich seines Status als in den Vereinigten Staaten ansässige Firma betrachtet werden. Im Fall von Twitter war der zunehmende Druck aufgrund der möglichen Übernahme durch Tesla-CEO Elon Musk einer der vermuteten Gründe für die Entlassungen. Einer der ehrgeizigsten Konkurrenten von Musk, der von Amazon unterstützte Elektrofahrzeughersteller Rivian, hat im Juli ebenfalls 840 seiner Mitarbeitenden entlassen, weil sich die Welt „dramatisch verändert“ habe.
Massenentlassungen im Fintech-Sektor
Eine weitere Branche, die in den letzten Monaten von Betrug, vermehrten Hackerangriffen und einem drastischen Wertverlust vieler Kryptowährungen geplagt wurde, ist der Fintech-Sektor. So mussten Firmen wie der Neobroker Robinhood, der NFT-Marktplatz OpenSea und die Kryptowährungsbörse Coinbase zwischen April und August zwischen 20 Prozent und einem Drittel ihrer Belegschaft entlassen, was zumindest teilweise auf den sogenannten Krypto-Winter zurückzuführen ist.